Foto by: INGE & HEINZ
Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir dem Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); dem Musiker obliegt es, nach seinem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Helgvar Sven Mánfreðson sprach mit Daniel Andrich von INGE & HEINZ über dies und das, über dieses und jenes.
HF: Inge & Heinz, ein doch sehr ungewöhnlicher Bandname. Wie kam es dazu?
Antwort: Wieso ungewöhnlich? Also wir haben uns da echt über Monate Gedanken gemacht. Im Proberaum stand ein Flipchart, wo jeder zu jeder Zeit seine Ideen notieren konnte. Da standen dann so schöne Sachen wie „Urinstinkt“, „Kuck mal Inge das blutet“ oder „Bimmstein“ drauf. Nach und nach haben wir dann die cool klingenden Namen von der Liste gestrichen. „Inge und Heinz“ blieb übrig. Damit konnten dann auch alle mitgehen. Komisch eigentlich?! Ähnlich verhält es sich im Übrigen auch mit Albumtiteln, Merchandise-Entwürfen, Songtexten, Performance-Ideen und Riffs für Songs. Ich glaube, ein White-Board wäre mittlerweile angebracht.
HF: Wie entstehen eure Kompositionen, eure Titel?
Antwort: Das, denke ich, läuft eigentlich wie in allen anderen Bands ab. Einer von uns hört nen fetzigen Song einer anderen, meist bekannten Band, notiert sich die Knaller-Riffs daraus, bringt sie mit in den Proberaum und präsentiert sie als eigene Idee. Der Hintergedanke dabei ist, was bei der berühmten Band funktioniert, sollte auch bei uns klappen. Wir versuchen uns dann an der Nummer. Das Ergebnis hat meist mit dem Orginal nix mehr zu tun. Dass das nachher dann völlig anders klingt, liegt aber nicht an unserer mordsmäßiger Kreativität, sondern einfach an unserem musikalischen Unvermögen. Als kleines Beispiel, dass das auch andere Bands so machen, sollte man sich einfach mal von Manos „Teachers Pants“ und „All you want a Single“ von Korn anhören. Hierbei sei erwähnt, das Manos das Haupt-Riff einige Jahre (1998) vor Korn (2013) veröffentlichten. Ich muss aber dazu sagen, dass ich das natürlich anders mache. Meine Ideen sind immer Eigenkompositionen. Das sag ich zumindest dem Rest der Band.
HF: Nehmt ihr alles von der spaßigen Seite oder gibt es doch eine ernste Botschaft, die irgendwo versteckt ist?
Antwort: Unsere Lieder haben immer eine ernste Message. Sie sind nur nicht auf Anhieb erkennbar. Hier ein paar Besipiele: Auf unserer Debüt-EP namens „Obst?!“ ist der Song „Obst und Gemüse“. Im Refrain heißt es ganz klar: „Esst mehr Obst“. Dieses Stück wendet sich vorrangig an die jüngeren Zuhörer. Etwas versteckter ist es bei in unserer Balade „Uh“ aus unserem aktuellen Album „Musik zum Möbel uffbauen“. Hier verarbeite ich die traumatischen Erlebnisse während der Beziehung zu meiner Ex-Freundin. Wenn man also genau hinhört, findet man da überall so etwas wie eine Botschaft – oft schon im Songtitel („Kautsch“, „Revolverdiele“, „Ich packe meinen Koffer für die Resie nach Jerusalem“,…). Man benötigt nur etwas (eigentlich ne ganze Menge!!!) Phantasie. Und Schnaps. Viel Schnaps.
HF: Was bekommt man, wenn man zu Inge & Heinz auf ein Konzert geht?
Antwort: Das ist dann doch ein wenig anders als bei vielen Bands. Wir sind sieben Leute auf der Bühne und legen sehr viel Wert auf Optik und Entertainment. Ich z.B. hab ne Kiste am Bühnenrand voller Kopfbedeckungen aller Art. Zu jedem Song gibts nen passenden Hut, der wiederum den Inhalt des Liedes optisch unterstützen und darstellen soll. Meine neueste Erungenschaft ist übrigens ein Flamingo-Hut. Da bin ich sehr stolz drauf! Unsere Gitti geht da noch weiter und zieht sich in fast allen Liedern ein komplettes, zum Song passendes Outfit an. Jeder hat so individuell sein Klamotten- und Bühnen-Konzept. Unser Keyboarder, der Papst, hat immer nen Stepper bei. Warum, weiß ich eigentlich gar nicht. Weil uns das alleine irgenwann nicht mehr ausreichte und wir uns ständig weiterentwickeln wollen, holten wir vor einiger Zeit unsere Mark in die Band. Er is ne Transe mit falschen Hupen, muss mindestens 3 Stunden vor dem Auftritt am Veranstaltungsort sein um sich zu schminken und trägt generell nochmal enorm zu unserer Bühnenshow bei. Unseren Mackse müssen wir sogar ab und zu bremsen. Live ist er immer sehr in seinem Element und lebt hier seine Neigungen offen aus. Mit Ball im Mund, mit Hundemaske durch Reifen springend oder schon aus Prinzip die Mindestabstände zur Pyrotechnik um mindestens 2 Meter zu unterschreiten sind schon nicht ganz ungefährlich. Wir machen uns da oft Sorgen. Aber er lässt sich dit nich nehmen und testet seine Grenzen völlig aus. Für das Publikum, welches nach dem zweiten Song noch da ist, gibts als Danke fürs Durchhalten Eierlikör aus nem Schokobecher!!! Ein Inge und Heinz – Konzert lohnt sich also immer!
HF: Wie sieht eure Zukunft aus?
Antwort: Momentan arbeiten wir hart am Nachfolger von „Musik zum Möbel uffbauen“, den wir spätestens Anfang oder Ende 2019/2020 veröffentliche wollen. Live sind wir für unsere Verhältnisse dieses Jahr auch recht viel unterwegs. Man muss dazu wissen, dass viele aus der Band schon Ende 30/Anfang 40 sind, Frau, Kinder und Haus haben – oder hatten. Da bekommt man nicht so oft Ausgang von zu Hause oder ist einfach sehr bequem geworden. Wir sind aber stets bemüht, unseren Live-Aktionsradius ständig zu erweitern. Für 2019 stehen sogar schon einige Konzertdaten fest. Was unsere Live-Show angeht, wollen wir noch viel mehr Konfetti und Pyrotechnik einbauen. Gerade in Kombination immer wieder auch gern gesehen bei Veranstaltern und Tontechnikern vor Ort. Ihr könnt das alles natürlich jederzeit auf unserer Homepage http://www.inge-und-heinz.de oder über http://www.facebook.com/ingeundheinz verfolgen und auf dem Laufenden bleiben. Wer ganz verrückt ist, kann sogar nen Like da lassen. In unregelmäßgen Abständen gibts über Facebook auch immer wieder Gewinnspielaktionen, wie z.B. nen Weihnachtskalender oder so. Also unbedingt dranne bleiben!
HF: Das Hellfire-Magazin bedankt sich bei Daniel Andrich von INGE & HEINZ für die Zeit. Die Antworten zu lesen, hat jede Menge Spaß gemacht. Vielen Dank sagen wir!
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