Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Inner Axis
Album: Midnight Forces
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Fastball-Music
Veröffentlichung: 22.03.2024
Nachdem INNER AXIS sich in den vergangenen drei Jahren auf die Veröffentlichung von Singles beschränkt haben, meldet sich die Band nun mit ihrem dritten Longplayer „Midnight Forces“ zurück. Wie schon bei den Vorab-Tracks zu hören ist mit Nino Helfrich ein neuer Gitarrist mit an Bord, dessen Einstieg die Norddeutschen noch durchschlagskräftiger eingängiger gemacht haben soll.
Wer sich möglicherweise an meine Rezension zur letzten Scheibe „We Live By The Steel“ aus dem Jahr 2017 erinnert, der wird wissen, dass für mich seinerzeit nur eine Sache wirklich Anlass zur Kritik gab, und das war die Performance von Sänger Kai. Okay, in den sechseinhalb Jahren seit damals ist aus ihm weder ein zweiter Rob Halford noch Englands Next Bruce Dickinson geworden, doch wenn ich mir das Album von damals noch einmal zu Gemüte führe, muss ich meine Einschätzung im Nachhinein etwas revidieren. Vielleicht liegts an der zunehmenden Altersmilde oder mein Geschmack hat sich ein wenig verändert, aber so negativ, wie ich ihn damals gesehen bzw. gehört habe, würde/werde ich ihn heute nicht nochmal beurteilen.
Das liegt natürlich auch am Songmaterial, denn wenn das Songwriting stimmig ist, nimmt man den Sänger gleich ganz anders wahr. Und dies kann sich auf „Midnight Forces“ insbesondere in der zweiten Hälfte des Albums, absolut hören lassen. Songs wie das an Manowar erinnernde „Spartan War-Cry“, die True Metal Hymne „Steelbladed Avenger“ oder der mit dem schnittigsten Solo der gesamten Scheibe versehene Kracher „Master & Commander“ überzeugen durch eine gelungene Melange aus Geschwindigkeit, Melodie und Härte. Mit dem sehr wechselhaften Schlusspunkt „Blade Of Glory“ legen die Kieler noch einen epischen Leckerbissen hin, der nach knapp fünf Minuten beendet zu sein scheint, aber nach einer gefühlten Ewigkeit der Stille doch noch fortgeführt wird.
Aber auch der Einstieg des Albums ist mit seinem Eröffnungsdreierpack „I Am The Storm“, Strike Of The Cobra“ und „Midnight Hunter“ gut gewählt, denn diese drei Songs machen nicht nur richtig Laune, sondern geben auch die Richtung für die nachfolgenden Stücke vor. Lediglich mit dem etwas sperrig wirkenden „Evil Dead“ tue ich mich auch nach einigen Versuchen etwas schwer, denn der Funke mag nicht so richtig überspringen. Aber vielleicht braucht der Song einfach mehr Zeit, um seine Stärken zu entfalten.
Ungeachtet dessen dürften Anhänger des klassischen Metals an „Midnight Forces“ nicht vorbeikommen.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- I Am The Storm
- Strike Of The Cobra
- Midnight Hunter
- This Is The Way
- Evil Dead
- Spartan War-Cry
- Steelbladed Avenger
- Master & Commander
- Burn With Me
- Blade Of Glory
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