Insomnium – Anno 1696

© Insomnium

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Insomnium
Album: Anno 1696
Genre: Melodic Death Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 24.02.2023

 

Knapp anderthalb Jahre nach der eher ruhigen und entspannten EP „Argent moon“ legen die finnischen Vorzeige Melodic / Melancholic Death Metaller INSOMNIUM mit ihrem insgesamt neunten Album ANNO 1696 fulminant nach. Und ähnlich wie bei dem One-Track-Album „Winter’s gate“ von 2016 liegt auch dem neuen Epos eine Kurzgeschichte von Sänger und Bassist Niilo Sevänen zu Grunde.

Mehr und mehr übernimmt Markus Vanhala die Oberhand, was das Schreiben der Songs angeht. Was man letzten Endes auch raus hört. Der Mann, der 2011 zur Band kam, und zudem bei ‚Omnium Gatherum‘ und ‚I am the Night‘ an der Gitarre zupft. Auf Ville Friman’s Konto geht nur noch die Nummer Lilian. Die erste Veröffentlichung der neuen Platte und die wohl typischste Nummer auf ANNO 1696. Viele sehen in dem Song einen würdigen Nachfolger von „While we sleep“ (2011 – Shadows of the dying sun), ich allerdings nicht. Da fehlt einiges, besonders auf emotionaler Ebene.

Sicher kein schlechter Song, im Gegenteil. Ein genialer Song, der recht bald im Kopf bleibt, doch für mich liegen immer noch (wenn auch kleine) Welten dazwischen. Doch soll das die Stärke der Platte nicht schmälern. Insgesamt geht man aggressiver und auch düsterer zu Werke als noch zuletzt. Auch progressiver möchte ich meinen. Ebenso finden sich verstärkt Black Metal Einflüsse (Starless paths z.b.)

Und bei der Nummer White Christ, die durch die Vocals von ‚Rotting Christ‘ Sänger Sakis Tolis veredelt wurde, liegt es ja quasi schon auf der Hand. Allerdings scheint mir hier der Einfluss von Vanhala’s „Erstband“ ‚Ominum Gatherum‘ am Größten. Neben der von der griechischen. Das Stück hätte auch gut auf einer der letzten ‚Omnium‘ Platten stehen können.

Weitere Highlights sind das lange, furiose Godforsaken und das schnelle und epische The rapids am Ende. Mit The unrest schlägt man die Brücke zur vorangegangenen EP „Argent moon“, und präsentiert einen fast rein akustischen, Folk geprägten balladesken Song aus der Feder von Jani Liimatainen. Leider fehlt mir die Bonus EP „Songs of the dusk“, nicht auszuschließen, dass dort weitere starke Songs vertreten sind.

Aber auch so haben INSOMNIUM erneut ein kleines Meisterwerk geschaffen. Am Ende nicht mehr so melancholisch wie auf „Shadows…“ oder „Heart like a grave„, dafür verspielter, in Teilen dunkler und aggressiver und deutlich progressiver als bisher. Das alles deutet auf eine interessante und spannende Weiterentwicklung. Mal sehen was da noch kommt. Die Band ist noch lange nicht am Ende. Highlight!

von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.

 

Tracks:

01 – 1696
02 – White Christ (feat. Sakis Tolis – Rotting Christ)
03 – Godforsaken (feat. Johanna Kurkela)
04 – Lilian
05 – Starless paths
06 – The witch hunter
07 – The unrest
08 – The rapids

 

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