von Mathias Keiber
Band: Intaglio
Album: ll
Genre: Doom / Funeral Doom
Label: Solitude Productions
Veröffentlichung: 29. Oktober 2021
Sage und schreibe 16 Jahre nach ihrem Debüt kehren die russischen Funeral Doomer Intaglio zurück — und holen direkt zum ganz großen Schlag aus. Eine Doom-Oper soll es sein, die man sich bitte nur am Stück anhören soll (gut, das mache ich eh generell). Und damit auch das Auge angesprochen wird, hat man sich für das Cover die Dienste von Mariusz Lewandowski gesichert, der spätestens seit seinem Meisterwerk für Bell Witch („The Mirror Reaper“) insbesondere von Bands doomiger und schwarzer Couleur gern gebucht wird. Zurecht, denn der Mann ist genial. Was sich auch hier wieder zeigt. Kann die Musik damit?
Zunächst sei gesagt, dass bei der Aufnahme ausschließlich Live-Instrumente zum Einsatz kamen. Kein digitaler Schnickschnack also, sondern alles analog. Und das hört man dem Album auch am. Es klingt ganz einfach wunderschön! Und es hat auch Momente von echter Schönheit, insbesondere das Cello hat es mir angetan.
Was das Album leider nicht hat, ist ein echter dramaturgischer Höhepunkt. Fünf Stücke lang wird Spannung aufgebaut, doch leider entlädt sich diese im sechsten Stück nicht so wirklich. Stattdessen monologisiert in „Depths of Space“ eine Kinderstimme, was meine zugegebenermaßen enge Toleranzgrenze in puncto Kitsch überschreitet. Mit „Everything in its Place“ plätschert das Album dann zwar gefällig aus, nur fehlt vornedran eben eine echte Klimax.
Und deshalb gibt’s von mir nur 7 von 10 HELLFIRE-Punkten.
Trackliste
1. Midnight Sonata – I. The Night Sky 05:23
2. Midnight Sonata – II. Melting Like Ice… 03:43
3. Midnight Sonata – III. Always Return 03:54
4. Subject To Time 08:01
5. The Memory Of Death 07:55
6. Depths Of Space 05:50
7. Everything In Its Place 07:14
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