Interview Daily Thompson: „Wir wussten, dass das Freak Valley eines der besten Festivals überhaupt ist“

© Daily Thompson

Die Dortmunder Daily Thompson bringen im Dezember ein ganz besonderes Live-Album raus. Aufgenommen wurde es diesen Sommer auf dem Freak Valley Festival in Netphen. Unser Matze war vor Ort dabei – und hat jetzt mit Mephi Lalakakis (Bass, Gesang) darüber gesprochen. 

Mephi, in unserem letzten Gespräch sagtest Du, dass Ihr Euch eigentlich gar nicht unbedingt als Band der Szene begreift, die sich Jahr für Jahr auf Festivals wie dem Freak Valley versammelt — vereinfacht gesagt: der Stoner-Rock-Szene. Dieses Jahr habt Ihr auf dem Freak Valley gespielt. Euer Auftritt wurde aufgenommen und kommt jetzt in streng limitierter Auflage von 300 Vinyl-Exemplaren über Noisolution raus. Wie habt Ihr Euren Auftritt beim Freak Valley (FVF) erlebt?

Wir waren ja schonmal als Gäste auf dem FVF und wussten daher, dass es nicht umsonst eines der besten Festivals überhaupt ist. Die Leute sind einfach der Hammer, alle haben Bock auf Sound und eine gute Zeit. Babblz, unser Drummer, der ja seit 2022 bei uns ist, hat auf jedem unserer Konzerte mindestens von einem Besucher gehört: „Wir sehen uns eh aufm FVF, ist das beste Festival.“ Und genauso ist es auch. Wir konnten es kaum erwarten, endlich selber auf der Bühne zu stehen, wir waren natürlich auch aufgeregt, aber nach dem ersten Riff war es dann eine Achterbahnfahrt der Gefühle… Scherz, aber der Gig hat sich auf jeden Fall fest ins Gehirnvolumen eingebrannt. Vorher und nachher nur Freunde getroffen. Die Menschen, die man nicht kannte, hat man dann eben kennengelernt. Und selbst die Übernachtung in Frankys Hotel war astrein. Wir wurden morgens, als wir gegen 3 Uhr aufschlugen, mit kaltem Bier auf der Terrasse begrüßt und ein Sektfrühstück gab es auch. Ein rundum gelungenes Festival also!

War es von Anfang an geplant, den Auftritt als Live-Album zu veröffentlichen, oder fiel die Entscheidung erst im Nachhinein (der WDR-Rockpalast übertrug ja live)? Anyway: Wie kam es zu „Live at Freak Valley“?

Das war von Anfang an so geplant. Eigentlich hätten wir ja schon 2020 dort spielen sollen (Corona kam dazwischen). Für Danny (Gitarre, Gesang) und mich war es jedenfalls ganz klar, dass wir davon eine Live- Scheibe machen: Freak Valley + Rockpalast, Hallo? Da muss man gar nicht weiter drüber nachdenken. Und unser Lieblingslabel (Noisolution) ist ja auch immer sofort dabei und unterstützt uns bei unseren Ideen und Vorhaben.

Ihr hattet für Euren Auftritt 45 Minuten Spielzeit, und habt aber Eure zwei mit Abstand längsten Songs in diese 45 Minuten gepackt. Weswegen Ihr nur drei weitere Songs spielen konntet. Euer aktuelles Album, „God of Spinoza„, war mit nur zwei Songs bzw. 15 Minuten vertreten. Für mich war es ein komplett rundes Set und „Nimbus“ ein perfekter Rausschmeißer. Trotzdem interessiert mich: Wie kam es zu dieser doch recht speziellen Songauswahl mit zwei 12-minütigen Songs?

Wir machen unsere Sets immer so, wie wir Lust haben. Und die beiden Songs spielen wir einfach gerne. Natürlich wägen wir die Sets von Festival zu Festival ab, aber am wichtigsten ist es uns, dass wir Bock drauf haben. Bei einem eher Indie-lastigen Festival würden wir eventuell andere Songs mit reinnehmen. Aber genau das ist ja auch das Gute: dass wir da einfach eine große Auswahl haben.

Letztens hatte ich bei einer Veranstaltung der Ruhrdyne in Essen die Gelegenheit, draußen bei einer Kippe mit Eurem Gitarristen und Sänger Danny zu quatschen. Ich habe keine Ahnung, welche Sprache seine Muttersprache ist, aber Deutsch spricht er jedenfalls akzentfrei. Beim Freak Valley machte er seine Ansagen dennoch auf Englisch. Ich kann mir gute Gründe dafür denken, frage aber lieber Dich: Warum Englisch im Siegerland?

Ach jau, das war ein schöner Abend letztens in Essen! Wegen Englisch: Es ist einfach so, dass wir schon allein auf dem Weg zum Merchstand 20 Minuten gebraucht haben, weil wir so viele Bekannte getroffen haben. Und da waren viele dabei, die kein deutsch verstehen. Auf dem FVF ist eben ein internationales Publikum, da macht Englisch einfach Sinn. 

Zwischen Euren letzten zwei Studioalben lagen jeweils nur anderthalb Jahre. Dürfen wir demnach auf einen neuen Longplayer im neuen Jahr hoffen?

Also wir können schonmal sagen, dass wir für Frühjahr 2023 schon Studio-Pläne haben. Wir waren ja auch im Oktober in Spanien und haben unter anderem ein Video gedreht, dazu brauchten wir natürlich einen neuen Song. Soll heißen: einen gibt es schon. Und im Winter schließen wir uns ja eh gerne ein, um an neuen Songs zu arbeiten. Und nach dem Festival-Sommer und unserer Tour freuen wir uns da auch schon riesig drauf!

Herzlichen Dank für das Gespräch, Mephi, und für Eure tolle Musik.

Danke Dir, war wie immer eine Freude.

Interview: Mathias Keiber

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