Interview Lesson In Violence : Wir haben natürlich immer das Damoklesschwert über uns

© Lesson In Violence

LESSON IN VIOLENCE ist eine Band aus Schweinfurt/Bayern die sich dem kompromisslosem Thrash verschrieben haben. Als Referenz wird gerne die namensgebende Band EXODUS genannt. Nach ihrem Debüt erschien am 30.03.2024 ihr zweiter Longplayer „NO NEED FOR DEATH“ (https://www.hellfire-magazin.de/lesson-in-violence-no-need-for-death). Grund genug uns mit Gitarrist Florian Helbig zu unterhalten und auf den Zahn zu fühlen.

 

English Version below

 

HF: Euer neuester Longplayer „NO NEED FOR DEATH“ ist vor kurzem erschienen. Ein tolles Album wie ich finde. Gratulation! Wie waren die bisherigen Reaktionen der Metal Welt?

FH: Vielen Dank! Die ersten Reaktionen waren äußerst positiv. Von den meisten Magazinen wurde das Album mit Bewertungen im oberen Punktebereich der Skala eingestuft. Die meisten Kritiker sind sich auch darin einig, dass unser Werk richtig Laune macht und brutal ballert. Darüber hinaus wird regelmäßig erwähnt, dass wir mit unseren Songs das Rad nicht neu erfinden. Für uns ebenfalls als Kompliment, denn wir spielen die Musik, die uns gefällt und das ist nun mal eher die „klassischere“ Variante des Thrash Metal. Wir wollen Thrash Metal nicht weiter entwickeln, auch wenn man gelegentlich mal ein paar moderne Einflüsse mit einfließen lässt.

 

HF: Nach dem doch recht „roh“ klingenden Debüt, das sich sehr stark an den 80ern anlehnt, geht ihr jetzt mehr dazu über etwas in den neueren Thrash a la Exodus, Megadeth etc. einzusteigen. Ist das immer eine natürliche Entwicklung oder ist das einem Ereignis, z.B. eurem Besetzungswechsel an den Drums, geschuldet?

FH: Man möchte sich ja steigern und immer noch einen drauflegen. Von daher war für uns klar, dass wir mit dem neuen Album schneller, härter und ausgereifter klingen wollen, ohne dabei aus den Augen zu verlieren um was es uns eigentlich geht. Die Besetzungswechsel im Jahr 2023 haben uns dabei natürlich sehr geholfen, denn mit den beiden neuen Musikern an Gitarre und Drums kam natürlich jede Menge frischer Input an den Tisch.

 

HF: Plant ihr eine Art Tour zu eurem neuen Album zu machen? Bisher seid ihr ja meistens auf Festivals anzutreffen.

FH: Eine Tour ist aktuell nicht in Planung, denn wir sind mit den Festivalgigs und den Shows, die wir mit anderen Bands spielen gut ausgelastet. Jeder von uns geht jeden Tag zur Arbeit und die meisten von uns haben kleine Kinder zu Hause. Da ist es ohnehin schon schwer allem gerecht zu werden.

 

© Lesson In Violence

HF: Wie verfolgt ihr so die momentane Entwicklung was z.B. Clubsterben, Probleme mit Vorverkäufen bis hin zu Absagen ganzer Tourneen angeht?

FH: Die letzten Shows, die wir gespielt haben, waren durchaus gut besucht und wir sind sehr froh darüber. Bei unserer eigenen Konzertreihe, dem „Lessons in Metal“, das in diesem Jahr zum vierten Mal stattfindet, haben wir natürlich auch immer das Damoklesschwert über uns. Bisher liefen auch hier die Vorverkäufe immer ganz gut, und auch an der Abendkasse wechselten noch ordentlich viele Tickets den Besitzer. Bei solchen Veranstaltungen tragen die Bands das volle finanzielle Risiko und Bandkassen sind chronisch leer, und deshalb ist es für viele Bands tatsächlich sehr schwer voranzukommen. Angesichts der allgemeinen Preisentwicklung, gesetzlicher Auflagen und vieler weiterer Aspekte befürchte ich, dass es erst noch schlimmer wird, bevor es wieder besser werden kann. Wir würden uns hier auch wieder mehr Mut von der Community wünschen. Die Menschen sollen sich ruhig wieder trauen und Tickets im Vorverkauf holen, so dass Bands, Veranstalter und Clubbetreiber wieder mehr Planungssicherheit haben.

 

HF: Was sind eure Pläne für die nähere Zukunft?

FH: In diesem Jahr wollen wir live spielen und rumkommen und so unsere Reichweite erhöhen und möglichst viele Menschen von unserem Thrash überzeugen. Gleichzeitig arbeiten wir bereits mit Hochdruck an den Songs für Album Nummer drei, und hier kann ich gleich etwas spoilern: Es wird noch heftiger, und wir führen die bisherigen Steigerungen voller Überzeugung fort! Parallel wird auch an Ideen für neue Merch-Artikel gearbeitet, um unser Angebot weiter auszubauen. Viel weiter als bis in das Jahr 2025 können wir allerdings im Augenblick nicht schauen.

 

HF Vielen Dank und alles Gute für euren weiteren musikalischen Weg

 

 

LESSON IN VIOLENCE is a band from Schweinfurt/Bavaria who are dedicated to uncompromising thrash. The eponymous band EXODUS is often cited as a reference. After their debut, their second longplayer „NO NEED FOR DEATH“ was released on 30.03.2024 (https://www.hellfire-magazin.de/lesson-in-violence-no-need-for-death). Reason enough to talk to guitarist Florian Helbig and get to the bottom of it.

 

© Lesson In Violence

HF: Your latest longplayer „NO NEED FOR DEATH“ was recently released. A great album in my opinion. Congratulations! How have the reactions of the metal world been so far?

FH: Thank you very much! Initial reactions have been extremly positive. Most magazines have rated the Album at the top end of the scale. Most of the critics also agree that our work is really fun and brutal. In addition, it is regularly mentioned that we are not reinventing the wheel with our songs. This is also a compliment for us, because we play the music that we like and that is the „classic“ version of thrash metal. We don’t want to develop thrash metal further, even if we occasionally bring in a few modern influences.

 

HF: After the rather „raw“ sounding debut, which is very much based on the 80s, you are now moving more into the newer thrash ala Exodus, Megadeth etc. Is that always a natural development or is that due to an event, such as line-up change on the drums for example?

FH: You always want to improve and put one on top. That’s why it was clear to us that we wanted to sound faster, heavier and more mature with the new album without losing sight of what we’re actually about. The line-up changes in 2023 naturally helped us a lot, as the two new musicians on guitar and drums brought a lot of fresh input to the table. 

 

HF: Are there any plans to tour for your new Album? So far you’ve mostly been playing festivals.

FH: There are no plans for a tour at the moment, because we are very busy with the festival gigs and the shows we play with other bands. All of us go to work every day and most of us have small children at home. It’s already difficult to put all things together.

 

HF: How do you follow the current development regarding from club deaths, problems with pre-sales to even the cancellation of entire tours?

FH: The last few shows we’ve played have been very well attended and we’re very happy about that. At our own concert series, „Lessons in Metal“, which is taking place for the fourth time this year, we also have the sword of Damocles hanging over us. So far, pre-sales have always gone quite well and a good number of tickets have also changed hands at the box office. At events like this, the bands bear the full financial risk and band tills are chronically empty, which is why it’s actually very difficult for many bands to get ahead. In view of the general price trend, legal requirements and many other aspects, I fear that things will only get worse before they can get better again. We would also like to see more courage from the community. People should dare to buy tickets in advance again so that bands, organizers and club operators have more planning security.

 

HF: What are your plans for the near future?

FH: This year we want to play live and get around to increase our reach and convince as many people as possible of our thrash. At the same time, we’re already working flat out on the songs for album number three and I can spoil something here: it’s going to be even heavier and we’re continuing the previous increases with conviction! At the same time, we are also working on ideas for new merchandise to further expand our range. However, we can’t look much further than 2025 at the moment.

 

HF: Thank you and all the best for your ongoing musically Journey

 

Interview: Stefan Lorenzen

 

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