Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Iron Curtain
Album: Savage Dawn
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Dying Victims Production
Veröffentlichung: 23.02.2024
Gerade einmal eine Sonnenumrundung ist es her, dass die spanische Metal-Inquisition IRON CURTAIN ihr Mini-Album „Metal Gladiator“ auf die Metal Welt losgelassen hat. Nun steht mit „Savage Dawn“ der nächste reguläre Longplayer in den Startlöchern. Die Band beschreibt die Scheibe als eine „konzertierte Rückkehr zu ihren grob behauenen Wurzeln, aufgepeppt mit dem glänzenden Chrom, das sie in den letzten Jahren definiert hat“. Was immer das heißen soll…
Zieht man das 2019er Album „Danger Zone“ und den eingangs erwähnten Output des vergangenen Jahres als Vergleich heran, so wirkt „Savage Dawn“ gewissermaßen wie eine Fortführung von „Metal Gladiator“. Vom ersten (echten) Track „Devil’s Eyes“ bis hin zum Quasi-Schlusspunkt „Jericho Trumpet (Stuka)“ (In- und Outro lassen wir mal unter den Tisch fallen) geht es fast ausnahmslos mit Vollgas nach vorne. Das klingt dann wahlweise schon mal wie alte Running Wild („Gypsy Rocker“), Jaguar („Devil’s Eyes“, „Tyger Speed) oder Motörhead („Rattlesnake“).
Abwechslung bleibt da eher die Ausnahme. „Evil is Everywhere“ ist eine solche, denn hier weicht die Straight-Ahead Attitüde einem fetten Midtempo Groove. Auch der Chorus bleibt dank der Shouts und vereinzelt eingestreuten „Ohohoh“ Hintergrundgesänge sofort im Ohr hängen, wenngleich man über die inflationäre Wiederholung des Wortes „Evil“ sicherlich geteilter Meinung sein kann. Dennoch für mich neben „Devil’s Eyes“ die packendste Nummer des Albums. Auch „Калашников 47“ fällt ein wenig aus dem Rahmen. Nicht nur ist der Song mit über sieben Minuten der mit Abstand längste Track des Albums, zu Beginn und am Ende sorgen dezente Gitarrenklänge für Entspannung, und die breiten Background Gesänge sorgen für einen gewissen Ohrwurm Effekt. Schade nur, dass die Spanier nicht häufiger vom Schema F abgewichen sind.
Ein Wort noch zum Sound: hatte Kollege Daniel in seiner Rezi zu „Metal Gladiator“ noch die „Low-Budget Produktion“ kritisiert, so klingt dies auf „Savage Dawn“ schon etwas gehaltvoller, nachzuhören beim Track „Rattlesnake“, der auf beiden angesprochenen Veröffentlichungen enthalten ist. Lediglich beim Gesang besteht noch Optimierungsbedarf, denn auch mich wirkt die Stimme von Mike Leprosy etwas blechern, aber das werden Old-School Nerds womöglich anders sehen.
Alles in allem eine sehr ordentliche, wenngleich auch nicht überragende Scheibe mit reichlich Nostalgie-Flair, die bei Fans dieser Art von Musik dennoch mit offenen Armen aufgenommen werden dürfte.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- The Aftermath
- Devil’s Eyes
- Gypsy Rocker
- Thy Wolf
- Калашников 47
- Rattlesnake
- Tyger Speed
- Evil is Everywhere
- Jericho Trumpet (Stuka)
- Savage Dawn
Mehr Infos: