Iron Jaws: Warum wir so lange für das nächste Album gebraucht haben? Abgesehen davon, dass wir faule Trunkenbolde sind?

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir dem Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen.
Wir vom Hellfire bemühen uns, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); dem Musiker obliegt es, nach seinem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

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Ich bin eher zufällig beim Ironhammer Festival 2018 auf Iron Jaws gestoßen. Der Gig hat mich total umgehauen, also habe ich danach ein bisschen recherchiert, um ein paar Hintergrundinformationen zu bekommen.
Anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung des neuen Albums „Declaration Of War“ Ende Mai unterhielten wir uns mit Gitarrist Roberto Quaglia.

 

HF: Laut Metal Archives wurde die Band 2006 gegründet, und seitdem seid Ihr nicht gerade durch vielen Veröffentlichungen aufgefallen.
Im Jahr 2010 habt ihr euer Debüt „Louder Is Not Enough“ und 2013 „Guilty of Ignorance“ veröffentlicht.
Jetzt im Jahr 2021 das dritte Werk „Declaration Of War“. Warum hat es so lange gedauert, bis es ein neues Lebenszeichen von Euch gab?

RQ: Abgesehen davon, dass wir faule Trunkenbolde sind? Wir hatten ein paar Änderungen in der Besetzung, die den Prozess etwas verlangsamt haben, aber gleichzeitig bringen neue Leute auch neue Ideen und Energie mit sich, so dass Ihr das Ergebnis hoffentlich genießen werdet, wenn auch später als wir gehofft haben.

 

HF: „Declaration Of War“ ist für mich eine absolute Perle des Speed Metals mit einer starken Orientierung an den 80/90ern. Ihr habt alle Trademarks dieser Zeit auf dieser Platte vereint, als ob es die Entwicklung des Metals der letzten dreißig Jahre gar nicht gegeben hätte. Wo liegen eure eigenen Wurzeln und inwieweit gibt es ein Kalkül im Songwriting, dieser Richtung zu folgen?

RQ: Herzlichen Dank für das Kompliment! Eine Entwicklung führt nicht immer zum Besseren, nicht wahr? Natürlich gab es großartige Alben in den 90ern und 2000ern, aber die stärksten Wurzeln liegen in den 80ern. Es gibt so viele Bands, die wir lieben und die uns inspirieren. Einige von ihnen haben einen offensichtlichen Einfluss auf unsere Songs und unseren Stil, ich denke da an Exciter, Hallow’s Eve, Overkill.

Die großen Bands sind leuchtende Erscheinungen für alle Metalheads, wie Judas Priest, Saxon, Iron Maiden, Black Sabbath; die haben uns am Ende auch immer beeinflusst. Ehrlich gesagt, ist es einfach die Musik, die wir gerne spielen, es ist alles instinktiv und roh, nichts daran ist kalkuliert. Wenn es so wäre, könnte jeder denken, dass es unecht und plastisch ist, nicht Metal.

 

HF: Ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der Iron Jaws noch nicht kannte. Gott sei Dank konnte ich euch 2018 in Andernach sehen.
Euer Auftritt verlieh einem das Gefühl, dass ihr eine Band seid, die mindestens 300 Tage im Jahr auf der Bühne steht. Wie sah euer Bandleben bisher aus? Abgesehen von dem Corona-Jahr.

RQ: Danke! Andernach war eine der größten Erfahrungen in unserem Musikleben. Deutschland ist einfach das Heilige Land für Metal, und wir hoffen, dass wir bald wieder dort sein können.
Wir haben unseren Proberaum, und dort waren wir in den letzten 15 Jahren einmal pro Woche.

Es ist großartig, mit Freunden zusammen zu sein und Musik zu machen. Ein seltener Moment der Klarheit bei all dem Alkohol. Wir spielen wahrscheinlich nicht so oft live, wie wir gerne würden, aber wenn wir es tun, versuchen wir, unser Bestes zu geben!

 

HF: Ihr habt zwölf Songs auf dem neuen Album, einer davon ein Cover von Metal Church „Ton OF Bricks“.
Ist mit elf Eigenkompositionen euer Songwriting-Potenzial nun vorerst erschöpft, oder sind nicht mehr Songs in die engere Wahl für das Album gekommen? Was mich auch zu der Frage bringt, ob alle elf Eigenkompositionen neu waren oder Fragmente von „Guilty of Ignorance“ verwendet wurden?

RQ: Nein, das Potential war damit erschöpft; wir haben keinen weiteren Song fertig. Hätten wir das, wären sie auf dem Album gewesen! Es fühlte sich einfach nach der richtigen Menge an Songs an, mit genug Spielzeit, um richtig abzugehen, aber ohne einen Filler dabei zu haben.
Wir mögen sie alle, und wir hoffen, ihr mögt sie auch! Aber sobald wir neues Material haben, werden wir nicht zögern, es live für unsere Fans zu spielen!

 

HF: Ich denke, mit „Declaration Of War“ werdet Ihr Eure Fanbase drastisch erweitern. Ein brillantes Album schreit natürlich nach einem schnellen Nachfolger; zumindest schneller als sieben/acht Jahre. Habt ihr schon darüber nachgedacht, wie es mit weiteren Veröffentlichungen weitergehen soll und, was ich noch wichtiger finde, ob ihr auf europäischen Bühnen zu sehen sein werdet, sobald Corona es zulässt?

RQ: Leute, ladet uns einfach zu euren lokalen Festivals und Veranstaltungsorten ein! Ihr wisst viel besser als wir, was die richtigen Orte für eine Band wie unsere sind! Wir können es kaum erwarten, wieder zu spielen! Wir haben jede Menge Ideen und ein stabiles Lineup, das Spaß daran hat, zusammen zu spielen. Das nächste Album wird viel früher kommen, und es wird genauso knallhart sein, wie die vorherigen drei! In der Zwischenzeit kommt und seht uns live!

 

HF: Vielen Dank für Deine Zeit…

RQ: Dankeschön! Es war mir ein Vergnügen, mit Dir zu sprechen!

 

 

 

Hellfire‘s Quick 5  interviews try to give lot of info within narrow frame of five questions and five answers. Sometimes can happen, that one question consists of two or three.
It’s up to musicians to answer short, longer or excessively.

 

I met Iron Jaws rather by chance in 2018 at the Ironhammer Festival in Andernach.
The gig totally blew me away, so I did some research afterwards to get some background information.
Referring to the upcoming release of the new album „Declaration Of War“ at the end of May we talked to guitarist Roberto Quaglia

 

HF: According to Metal Archives, the band has been founded 2006, and you haven’t exactly stood out with a lot of releases.
In 2010 you released your debut “Louder Is Not Enough” and in 2013 “Guilty of Ignorance”.
Now in 2021 the third work “Declaration Of War”. Why did it take so long to get a new sign of life from you?

RQ: Other than we are lazy drunkards? We had a few changes in the lineup that slowed down the process a bit, but at the same time new people bring new ideas and energy, so hopefully you’ll enjoy the result, although later than we hoped.

 

HF: “Declaration Of War” for me is an absolute pearl of speed metal with a strong orientation to the 80/90s. You have united all the trademarks of that time on this record, as if the development of metal of the last thirty years had not existed at all. Where are your own roots and to what extent is there a calculation in songwriting to follow this direction?

RQ: Thanks a lot for the compliment! Development is not always for the better, isn’t it? There have been great albums in the 90s and 2000s of course, but the strongest roots are there in the 80s. There are so many bands that we love and inspire us. Some of them have an obvious impact on our songs and style, think Exciter, Hallow’s Eve, Overkill, while others are the big bands that are lighthouses for all metalheads, like Judas Priest, Saxon, Iron Maiden, Black Sabbath, and always end up influencing us all. Honestly, this is just the music we love playing, it’s all instinctive and raw, nothing calculated about it. If it were, everybody could feel it’s fake and plastic, not Metal.

 

HF: I think I’m not the only one who didn’t know Iron Jaws yet. Thank God I was able to see you in Andernach in 2018.
Your performance gave the feeling that you are a band that is on stage at least 300 days a year.
What did your band life look like so far? Apart from the Corona year.

RQ: Thanks! Andernach has been one of the greatest experiences in our music life. Germany is just the holy land for Metal, and we hope we can be there again soon. We have our place where to rehearse, and we have done it once a week for the past 15 years, it’s great to be with friends and share music and some rare moment of lucidity among all the alcohol. We probably do not play live as much as we would like, but when we do, we try to give our best!

 

HF: You have twelve songs on the new album, one of them a cover of Metal Church „Ton OF Bricks”.
With eleven original compositions, is your songwriting potential now exhausted for the time being, or have more songs not been shortlisted for the album? Which also brings me to the question whether all eleven original compositions were new or fragments of Guilty of Ignorance were used?

RQ: No, the potential is there, but we do not have any new song ready. It we had, they would have been in the album! It just felt the right amount of songs to go out, with enough play time to keep your head banging, but without any filler song. We like them all, and we hope you like them as well! But as soon as we have new material, we will not hesitate to bring it live for our fans!

 

HF: I think with “Declaration Of War” you will drastically expand your fanbase. A brilliant album naturally cries out for a quick successor; at least faster than seven/eight years. Have you already thought about how to proceed with further releases and, what I think is even more important, whether you will be seen on European stages as soon as Corona allows it?

RQ: Guys, just invite us to your local Festivals and venues! You know much better than us what are the right places for a band like ours! Can’t wait to play again! We have ideas and a stable lineup that enjoys playing together. The next album will be arriving much sooner, and it will be as badass as the previous three! In the meantime, come and see us live!

 

HF: Thx for your time!!

RQ: Thank you! It has been a pleasure talking to you!

 

Interview: Jörg Schnebele

 

 

 

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