Ironflame – Blood Red Victory

(C) Ironflame

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Ironflame
Album: Blood Red Victory
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Divebomb Records
Veröffentlichung: 07.02.2020

Die aus dem Osten Ohios und dem Westen Pennsylvanias stammende Formation IRONFLAME entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als quasi Ein-Mann-Projekt, denn Multi-Instrumentalist Andrew D’Cagna zeichnet mit Ausnahme diverser Gitarren Soli für sämtliche Instrumente, Texte sowie dem Gesang verantwortlich. In den vergangenen gut drei Jahren seit der Gründung von IRONFLAME hat der Mann nicht nur bereits zwei Alben veröffentlicht, sondern mit entsprechender Live-Unterstützung u.a. auf Festivals wie dem „Legion Of Metal“ (USA) sowie dem hierzulande stattfindenden „Keep It True“ auf sein Projekt aufmerksam gemacht. Nunmehr schickt D’Cagna Scheibe Nummer drei an den Start, welche auf den Namen „Blood Red Victory“ hört und sowohl auf CD als auch auf Vinyl und sogar Kassette (!) erscheinen wird.

Man kommt nicht umhin, den Stil von IRONFLAME als Old-School zu beschreiben, wobei das natürlich grundsätzlich nichts Schlechtes ist. Bei genauerer Betrachtung findet man sowohl Elemente des US-amerikanischen als auch des europäisch geprägten (Power) Metals, als musikalische Vorbilder sind altgediente Recken wie Riot, Nocturnal Rites, Running Wild und Fifth Angel zu nennen. Und auch wenn ich bei solchen Alleingängen hinsichtlich der Instrumentierung immer ein wenig skeptisch bin, beschleicht mich beim Hören des Albums nie das Gefühl, dass hier irgendein Möchtegern-Alleskönner seinen lang gehegten Traum erfüllt, dazu klingen die Songs einfach zu homogen und ausgefeilt. Gesanglich braucht sich der gute Herr D’Cagna nicht hinter den Szene-Größen verstecken, auch wenn er sich mit extremen
Ausreißern zurückhält.

Wer sich beim Eröffnungsriff von „Gates Of Evermore“ an das HammerFall-Debüt erinnert fühlt, liegt womöglich gar nicht so verkehrt, und ähnlich wie die Dronjak-Truppe versteht es der Maestro, eingängige Melodien mit knackige Riffs miteinander zu verflechten, der Chorus tut sein Übriges, damit sich die Schlachtenhymne sofort in den Gehörgängen festsetzt. Die nachfolgenden „Honor Bound“ und „Seekers Of The Blade“ sind von ähnlicher Güte und präsentieren sich mit leicht britischer Schlagseite, wobei insbesondere der plötzliche Break und das nachfolgende Lick bei letztgenanntem Song ebenso überraschend wie genial ist. Bei „Blood Red Cross“ mit erstmals das Tempo gedrosselt, der schleppende Rhythmus sowie die Hohohooo Chöre animieren zum Mitsingen und Fäuste recken, und wäre nicht die etwas höher angesiedelte Stimmlage, man könnte die Nummer glatt für eine Grand Magus Großtat halten. Mit „On Ashen Wings“, „Graves Of Thunder“ und „Grace And Valor“ folgt ein Hymnen-Dreierpack vom Feinsten, von dem sich manch altgediente Band durchaus noch eine Scheibe abschneiden könnte.

Wäre nach „Grace And Valor“ Schluss, ich wäre geneigt dem Album die Höchstnote zu verleihen. Was mich allerdings dann doch davon abhält, hört auf dem Namen „Night Queen“ und unterscheidet sich deutlich vom Rest des Albums. Der Song kommt vergleichsweise zahm daher und geht eher als Hard-Rock denn als Metal Nummer durch, insbesondere dank seines sehr cheesigen Refrains. Trotz eines gelungenen Solos und einiger netter Riffs fällt der Song dann doch deutlich vom übrigen Songmaterial ab und vermag qualitativ nicht mitzuhalten. Die CD-Version enthält zudem zwei weitere Tracks, die mir aber leider nicht zur Rezension vorlagen.  

IRONFLAME reihen sich in die Riege der großartigen Veröffentlichungen aufstrebender Bands der letzten Wochen wie Stormburner, Power Theory und Rhodium nahtlos ein. „Blood Red Victory“ ist trotz der erwähnten kleinen Delle gespickt mit großartigen Songs, die Anhängern klassischen (Power) Metal die Freudentränen in die Augen treiben dürfte und an der sich die kommenden Genre-Veröffentlichungen dieses Jahres messen lassen müssen.

 

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. Gates of Evermore
  2. Honor Bound
  3. Seekers Of The Blade
  4. Blood Red Cross
  5. On Ashen Wings
  6. Graves of Thunder
  7. Grace and Valor
  8. Night Queen
  9. The Serpent and the Throne (CD-Bonus-Track)
  10. Horns Held High (CD-Bonus-Track)

 

Line Up:

RECORDING:
Andrew D’Cagna: Vocals & Music
Quinn Lukas: Guitar Solo
Jesse Scott: Guitar Solo

LIVE PERFORMANCE:
Andrew D’Cagna: Vocals
Quinn Lukas: Guitar
James Babcock: Bass
Jesse Scott: Guitar
Noah Skiba: Drums

Mehr Infos:

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Video zu „Seekers Of The Blade“

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