Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Ironflame
Album: Kingdom Torn Asunder
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 26.07.2024
Bereits in den Achtzigern war Ohio in Cleveland ein wahrer Metal-Hotspot. Diese Tradition setzt Andrew D’Cagna nun fort. Der Multi-Instrumentalist war in den letzten Jahren in über einem halben Dutzend Formationen aktiv, darunter auch bekanntere Namen wie Brimstone Covern und Icarus Witch. Größte Priorität hat allerdings sein eigenes Projekt IRONFLAME, für die er Musik und Texte schreibt, im Studio den Gesang übernimmt sowie alle Instrumente bedient. Ursprünglich 2016 gegründet, haben IRONFLAME bis dato vier vollständige Alben veröffentlicht.
Die neue Scheibe „Kingdom Torn Asunder“ führt genau das fort, was die vorherigen Alben ausgemacht haben: Zwillingsgitarrenharmonien, eingängige Hooks, wiedererkennbare Refrains und ein guter Albumfluss. Der rasante Opener „Blood And Honor“ setzt in dieser Hinsicht direkt mal ein fettes Ausrufezeichen, werden hier doch die beschriebenen Merkmale in bester Power Metal Manier europäischer Prägung präsentiert. Der starke Chorus tut sein Übriges, den Track schon nach dem ersten Hören im Kopf zu behalten.
„Soul Survivors“ kommt zwar nicht ganz so wild daher, kann dafür aber gewisse klangliche Parallelen zu Priest nicht leugnen – zumindest bilde ich mir das ein. „Majesty Of Steel“ hält das Energielevel gleichfalls hoch und hätte gut und gerne aus den Anfangstagen von HammerFall stammen können. „Mistress Of Desire“ ist ein galoppierender Midtempo Track, der zwar nicht sonderlich originell wirkt („desire“, „hire“, „fire“, „deny her“), aber trotz oder gerade wegen seiner Schlichtheit einen besonders hohen Wiedererkennungswert besitzt.
„Standing Tall“ setzt dann wieder auf Hochgeschwindigkeit, rifftechnisch könnten Maiden als Vorbild gedient haben, während sich der Refrain bemüht, Akzente zu setzen, was in diesem Fall aber nicht ganz so gelingt wie beim zuvor Gehörten. Ob „Sword Of A Thousand Truths“ in irgendeiner Form mit der gleichnamigen South Park Folge zu tun hat, wage ich zwar zu bezweifeln, davon abgesehen gehört der verschleppte Track, den man irgendwo zwischen HammerFall und Lords Of Black ansiedeln könnte, dank seiner packenden Hookline zum Besten, was die Scheibe zu bieten hat.
„Riding The Dragons“ legt wieder deutlich an Tempo zu, punktet mit einer soliden Melodieführung und überrascht mit einem Maiden-artigen Mittelpart. „Shadow Of The Reaper“ orientiert sich nicht nur stimmungsmäßig an „Mistress Of Desire“, auch in Sachen Eingängigkeit sind die beiden Songs nicht allzu weit voneinander entfernt.
Diejenigen, die sich dieses Album als CD zulegen, erhalten zwei zusätzliche Tracks, die alles andere als Ausschussware sind. „Cold Flesh Falls“ ist ein tuckernder Midtempo Track, der mich wehmütig an die guten alten Zeiten (Manowar, Manilla Road) zurückdenken lässt, zudem verleiht Andrew D’Cagna dem Song mit seinem Gesang eine gewisse epische Note. Apropos episch, als solchen kann man den zweiten Bonus Track „Exile Of The Sun“ nur bezeichnen, denn der getragene Song glänzt mit großartigen Harmonien und exzellenter Solo-Darbietung.
Bleibt nur die Frage, warum diese beiden Stücke nicht zur regulären Album-Version gehören. Von daher kann ich jedem traditionellen Metal Fan nur raten, sich die CD Version zuzulegen, denn die beiden Bonus-Tracks haben es in sich!
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01. Blood And Honor
02. Soul Survivors
03. Majesty Of Steel
04. Mistress Of Desire
05. Standing Tall
06. Sword Of A Thousand Truths
07. Riding The Dragons
08. Shadow Of The Reaper
09. Cold Flesh Falls (CD Bonus Track)
10. Exile Of The Sun (CD Bonus Track)
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Video zu „Soul Survivors“