Iskald – Innhøstinga

© Iskald

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Iskald
Album: Innhøstinga
Genre: Melodic Black Metal
Plattenfirma: Indie Recordings
Veröffentlichung: 31.08.2018

 

ISKALD wurde 2015 von Simon Larsen und Aage Krekling in Norwegen gegründet. Nach einem Demo und einer EP 2006 erschien 2007 das Debüt Album über Indie Recordings. Drei weitere Alben sollten folgen, wobei das 2014er Werk „Nedom og Nord“ das bisher beste Album und größte Erfolg war.

Ganze vier Jahre später folgt nun INNHØSTINGA, das fünfte Album der norwegischen Melodic Black Metal Band, und das zweite Album mit einem norwegischen Titel. Auch einige der neun Songs werden in deren Muttersprache gesungen. Dies verleiht den Songs, die ohnehin schon sehr dicht und emotional sind, mehr Tiefe und Charakter.

ISKALD besteht eigentlich nur aus Simon Larsen (Guitar, Bass, Vocals) und Aage Krekling (Drums). Ben Hansen und Isak Larsen unterstützen die Band bei Live Auftritten. Das nun erschienene Album wurde lange erwartet, und die Erwartungen waren nicht gerade gering. Der direkte Vorgänger wurde fast durchweg in höchsten Tönen gelobt, somit hatte sich die Band die Messlatte selbst sehr hoch gelegt.

Die neun Songs der Platte bringen in 52 Minuten nordische Eiseskälte über den Hörer. Black Metal der melodischen Sorte, finster, knarzig und kalt. Perfekt zum Ende des doch so langen Sommers. Auch stimmlich fährt es einem mehr als einmal eiskalt den Rücken herunter. Und das ist positiv gemeint. Das passt wunderbar zum perfekt abgemischten Sound.

Die Songs selbst bieten klassischen Black Metal norwegischer Schule, frostig und böse. Dazu wirken die meisten Stücke recht komplex, ja beinahe progressiv, nichts scheint dem Zufall überlassen. Immer wieder neue Ideen tuen sich auf und so fügt sich ein Song in den anderen, zu einem großen Ganzen. Was leider auch dazu führt, dass es schnell ermüdend oder gar langweilig wirkt, WENN man sich nicht voll und ganz der Musik hingibt. Oberflächlich darf man das Werk nicht betrachten. Das Album verlangt Aufmerksamkeit.

Doch wem sich INNHØSTINGA einmal erschlossen hat, der wird seine wahre Freude daran und darin finden. Die vier Jahre Wartezeit haben sich definitiv gelohnt. Am deutlichsten wird das bei den letzten drei Songs des Albums. FROM TRAITOR TO BEAST, mit siebeneinhalb Minuten das längste Stück, bietet klassischsten Black Metal aus Norwegen, schnell, sehr böse Growls und Screams, geniale Riffs und gegen Ende kippt der Song in Richtung Death Doom.

LYSENE SOM FORSVANT ist episch melancholisch angelegt und avanciert zum Topp Song der Platte. Der Titelsong INNHOSTINGA punktet mit einer speziellen Atmosphäre, die sich langsam, aber bedrohend aufbaut. Ein Schlusspunkt, wie besser nicht sein könnte, nordischer Black Metal in beinahe Perfektion.

Das prägende Duo von ISKALD macht dem Bandnamen alle Ehre, wenn man mal etwas um die Ecke denkt. Der perfekte Soundtrack um sich in die Wolldecke zu kuscheln, wenn es denn mal wieder richtig kalt wird. Doch auch so lassen einen die neun Songs eher an Schnee und Eis denken als an Sonne, Strand und Meer. Was mir persönlich eh lieber ist, von daher kann ich für das Album eigentlich nur lobende Worte finden. Wenn es denn nicht so komplex wäre. Etwas mehr Eingängigkeit wäre von Vorteil. Trotzdem beide Daumen hoch! Und nebenbei hat das Album das schönste Cover in diesem Jahr.

 

Tracks:

1 – The Atrocious Horror
2 – No Amen
3 – Offer av Livet
4 – Even Dawn drew Twilight
5 – Resting…Not in Peace
6 – De Siste Vintre
7 – From Traitor to Beast
8 – Lysene som Forsvant
9 – Innhøstinga

 

Line-Up:

Simon Larsen – Guitars/bass/vocals
Aage Krekling – Drums
Ben Hansen – Live guitarist
Isak Larsen – Live bassist

 

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Indie Recordings

 

 

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