Ivory Tower – Heavy Rain

© Ivory Tower

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Ivory Tower
Album: Heavy Rain
Genre: Power/Progressive Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 29.03.2024

Fast fünf Jahre haben die Kieler Power Progger IVORY TOWER ihre Fans warten lassen, bis Album Nummer sechs endlich in den Startlöchern steht. Die wichtigste Änderung betrifft dabei die Position des Sängers. Dirk Meyer, der noch auf dem Vorgänger „Stronger“ zu hören war, hat die Band vor drei Jahren verlassen, neuer Frontmann ist seit dem Lord Francis Soto, der bereits in diversen anderen Bands (u.a. Wicked Sensation, Sanvoisen) tätig war.

Die Frage, die sich durch solch einen Wechsel zwangsläufig stellt, ist die, wie gravierend sich der Tausch am Mikrofon denn auswirkt. Nun, ich würde sagen, seine Lordschaft verfügen über ein leicht angerautes Organ und klingt dadurch ein klein wenig erdiger als sein Vorgänger. Doch dem Hörvergnügen tut dies keinen Abbruch, zumal der gute Dirk ohnehin „nur“ das eine besagte Album eingesungen hat, so dass sich diese Veränderung nicht so gravierend auswirkt.

Der Einstieg in den Opener „Black Rain“ ist relativ verhalten, ein Fade-In mit Akustik Gitarren erhöht das Spannungslevel auf dass was da folgen wird, ehe nach etwas mehr als einer halben Minute die Band so richtig loslegt. „Black Rain“ ist ein kraftvoller Power Metal Track mit tollem Chorus, der mich in Verbindung mit dem Gesang an Mystic Prophecy denken lässt, Straight-Forward ohne große Schnörkel und toller Solo-Arbeit.

Das nachfolgende „Holy War“ legt über weite Strecken nicht nur geschwindigkeitstechnisch noch ein paar Kohlen oben drauf, hier treten auch zum ersten Mal die Keyboards so richtig in Erscheinung. Lediglich im Refrain nimmt sich die Band etwas zurück und überlässt den Melodielinien das Kommando. Im Gegensatz zum Eröffnungsdoppel weicht bei „Never“ das Tempo einem schweren Groove, den die Kieler ebenso gut beherrschen wie die Highspeed Nummern, ohne jedoch die packenden Hooks außen vor zu lassen.

„The Destination“ erweist sich als sehr variabel und wechselt immer wieder geschickt die Ausrichtung bis hin zu einem proggigen Instrumental-Part in der zweiten Hälfte des Tracks. Dennoch ein packender Metal Track. „60 Seconds“ lässt zwar die Double Bass kräftig arbeiten, kommt aber in Sachen Eingängigkeit nur schwer in die Gänge, wobei wir hier von „Jammern“ auf allerhöchstem Niveau sprechen. „Heavy Ride“ ist einfach nur Power Metal Glückseligkeit in Reinkultur, der Song entpuppt sich als wahrer Ohrwurm, der mich ganz dezent an Helloween der Deris Ära erinnert.

„Recover“ ist an sich ein richtig gelungener Track mit viel Drive, dessen einziges „Aber“ sich auf die etwas spacigen Synthie Töne zu Beginn und in der Mitte des Stücks bezieht. Diese wirken auf mich eher nervig als bereichernd, aber das wird möglicherweise der eine oder andere Metalhead anders sehen. Das Schluss-Triple „Monster“, „Voices“ und „The Tear“ lässt solche Spielereien von vornherein außen vor und beschränkt sich auf seine ureigensten Stärken: krachende Riffs, fettes Drumming, toller Chorus und ein ausgezeichnet aufgelegter Sänger, fertig sind drei absolute Album Highlights.

Auch wenn IVORY TOWER unter dem Banner „Power Prog“ angepriesen werden, hält sich der Prog Anteil doch in überschaubaren Grenzen, so dass ich „Heavy Rain“ einfach mal als fette Empfehlung allen Power Metal Jüngern ins Gebetbuch schreiben würde! Amen!

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Black Rain
  2. Holy War
  3. Never
  4. The Destination
  5. 60 Seconds
  6. Heavy Ride
  7. Recover
  8. Monster
  9. Voices
  10. The Tear

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