Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Ivy Gardens
Album: Goon
Genre: Doom Metal / Stoner Rock
Plattenfirma: Paper Cut Recordings
Veröffentlichung: 19.04.2024
Irgendwie habe ich die Karte der Debutalben gezogen. Das Erstlingswerk der kanadischen Band „Ivy Gardens“ ist schon außergewöhnlich. Komische Titel wie „Trottel“ oder „Ständer“ sind schon anders zu bewerten als „normale“ Titel, die sich mit Liebe, Tod oder Untergang in diesem Genre befassen. Das Trio besteht aus Joe Zandwyk (voc,dr), Andrew Blackborow (voc,g) und Sebastian Hogg (kb).
Mit einer Spielzeit von einer lediglich halben Stunde finden sich neun Tracks auf der Scheibe. Wow, da fliegt einem gleich im Opener ein Schwarm von Hornissen oder ähnlichem um die Ohren. Eine gruselige Gitarre, eintönige Drums und der Versuch, mittels des Keyboards ein wenig Rhythmik zu gestalten. Der geniale Track seine Kopfschmerzen mittels Headbangens zu fördern.
Nicht weniger erfrischend kommt uns „Boner“. Klingt als ob sich ein Wagen festgefahren hat, und nun versucht sich frei zu bekommen. Dazu passt der Text: „what I do get away“. Sowohl Drums als auch Keyboard setzen sich kräftig in den Vordergrund.
„Chlor“ reinigt ja bekannterweise. „Chlorine“ reinigt hier eher mit brutalen nicht harmonischen Mitteln. Nichts für feine Gemüter.
„Black Sand & Gold“ klingt zwar düster, ist aber ein kurzes beruhigendes Intermezzo von 0:57 Minuten.
Scheinbar hat den Jungs die kurze Zeit gereicht, um neue Kräfte zu sammeln. „Lamb“ lässt mega die Kuh fliegen. Scheint so, als spiele jeder für sich. Ein wahres Durcheinander. Stockhausen lässt grüßen!!
„Stoic“ ist weder gelassen noch langsam. Aber ein Track, der einigermaßen rhythmisch ist. Jetzt kommt der Trottel („Goon“) zu Wort. Riffig und Merkmale eines Killersongs. Klingt irgendwie dreckig und ein bisserl krank.
Joe bearbeitet seine Becken als wolle er das zerbrochene Glas nochmals zerkleinern. „Shattered Glass“ reiht sich in die brutale Szenerie bedenkenlos ein.
Was ist denn nun los? „Provider“ ist dermaßen harmlos, fast einschläfernd. Wird sogar nach einigen Takten psychedelisch. Rhythmisch wie die Anfangszeiten von „Black Sabbath“.
Fazit: Dreckig, anstrengend und eine Belästigung für die Ohren. Okay, es ist ein Debut. Aber ich hatte schon Debutalben des Genres, die harmloser waren. Lassen wir uns überraschen wie „Goon“ in der Szene ankommt. Die Fangemeinde wird es sicher gefallen. Lediglich 4,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 12 Million Bar Blues
02 Boner
03 Chlorine
04 Black Sand & Gold
05 Lamb
06 Stoic
07 Goon
08 Shattered Glass
09 Provider
Mehr Infos: