Geschrieben von Dirk Draewe
Oberhausen – Turbinenhalle. Leider meinte es der Straßenverkehr auf der A3 Richtung Norden nach Oberhausen nicht gut mit mir und so brauchte ich knapp 2 Stunden für 120 km… ganz toll und eigentlich war ich schon bedient. Zumal ich dadurch den ersten Opener “Double Crash Syndrom” verpasste und mit dem zweiten Special Guest “Luke Gassner” die Halle betrat. Die Turbinenhalle war ebenfalls Neuland für mich und irgendwie lag der Vergleich mit einer Bahnhofshalle sehr nahe und dann auch noch der Schock – kein Fotograben. Für mich als Fotograf und meine anderen Kollegen alles andere als gut, denn aus der Menge heraus gute Fotos schießen ist nicht so leicht. Aber die zahlreichen Fans, auch wenn die Halle nur gut zur Hälfte gefüllt war, waren doch sehr gnädig mit uns und machten uns immer bereitwillig Platz. Vielmehr ärgerten mich jedoch all die Handys, die ich auf fast jedem Bild im Sichtfeld hatte… schöne neue Welt, kann man denn nicht einfach der Musik zuhören und die Show genießen?
Geballte Rockpower
Um 21:30 Uhr ging dann das Licht aus, aber davor konnten wir schon einen Blick auf 1,60 Meter blonde geballte Rockpower erhaschen, als die Metal-Queen über eine Seitentreppe die Bühne betrat. Dorothee Pesch, besser bekannt als Doro und vielen noch als Frontfrau von Warlock in guter Erinnerung, legte auch gleich mit dem alten Warlock-Kracher “I Rule The Ruins” los. Schnell wurde uns dann auch das Fehlen des Fotograbens klar, denn wie kaum jemand anderes, suchte Doro sehr intensiv die Nähe zu ihren Fans und betonte immer wieder ihren Dank für 30 Jahre Treue. Ihren Dank brachte Doro aber auch mit einer Hammer-Song-Auswahl zum Ausdruck bei der zu keiner Minute Langeweile aufkam. Total begeistert war ich auch von der Spontanität mit der Doro auf der Bühne rockte und auf Zuruf spontan Stücke aus ihrer gesamten Musik-Karriere spielte!
Metal-Party vom feinsten
Für mich ist Doro dabei immer wieder aufs neue ein Phänomen und es ist auch schon etwas her, als ich sie zuletzt live gesehen habe. Aber was da oben auf der Bühne rumtobt, wild headbanged und ständig das Publikum mitreißt ist einfach Wahnsinn. Schade nur, dass die Halle nicht so voll ist, ok es ist auch Dienstagabend aber scheiß drauf, es ist Metal-Party angesagt und das vom allerfeinsten. Hatte ich eigentlich eingangs den Vergleich mit einer Bahnhofshalle erwähnt? Davon war vom Sound absolut nichts zu spüren, denn der ging glasklar, laut und präzise in die alten Knochen und lockte dem teils schon sehr viel älterem Publikum (mich eingeschlossen) mehr als nur ein sanftes Kopfnicken aus dem Kreuz. Für mich war dieser Abend mal wieder eindeutig der Beweis, dass Heavy Metal noch lange nicht tot ist und handmade Music einfach etwas besonderes ist.
Setlist Doro (Abfotografiert von der Bühne, ab “Für Immer” wurde größtenteils spontan gespielt)
- I Rule The Ruins
- Earthshaker Rock
- Raise Your Fist
- Touch Of Evil
- Burning The Witches
- Fight For Rock
- Night Of The Warlock
- East Meets West
- Metalracer
- Above The Ashes
- True As Steel
- Für Immer
- Burn It Up
- Out Of Control
- We Are The Metalheads
- Revenge
- Unholy Love
- All We Are
- Metal Tango
- Love Me In Black
- Hero
- Breaking The Law
- Hellbound
- Engel
- Evil
- Tattooed Angels
© Photos by Marc Junge
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