J.B.O. – Deutsche Vita

(C) J.B.O.

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: J.B.O.
Album: Deutsche Vita
Genre: Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 30.03.2018

Seit nunmehr fast 30 Jahren sind die Fun Rocker J.B.O. als Verteidiger des Blöedsinns unterwegs, und seit je her scheiden sich am Humor der Franken die Geister. Für die einen ist es die ultimative Party Mucke, für die anderen totaler Schrott. Daran wird vermutlich auch ihr neues Album „Deutsche Vita“ nichts ändern. Wie der Name es vielleicht schon vermuten lässt, knöpfen sich J.B.O. auf ihrem neuesten Werk das deutsche Liedgut vor, insbesondere das der 80er Jahre.

Und im Gegensatz zur ihren letzten Scheiben sind hier wieder vermehrt Cover Versionen enthalten, bei denen meiner Meinung nach ohnehin die Stärke der Band liegt. Den Auftakt bildet der Prinzen Hit „Alles nur geklaut“, der größtenteils mit J.B.O. typischen Lyrics verändert wurde („Das ist alles nur geklaut, nur mit Metal und Gegrunze…“) und kurze instrumentale Anspielungen auf „We Will Rock You“ und Trio’s „Da Da Da“ enthält. Der Nina Hagen Song „Du hast den Farbfilm vergessen“ aus dem Jahr 1974 dürfte außer meinen Ü50 Redaktionskollegen nur den wenigsten bekannt sein, in der Cover Version wird daraus eine geniale Abrechnung mit all denen, die ihr Hirn durch ein Smartphone ersetzt haben. Die NDW Hits „Ich will Spaß“ und „Carbonara“ (hier: „Wer ist der Fahrer“) werden kurzerhand zu Party Songs umgetextet, während der Nena Hit „Nur geträumt“ zwar unverändert bleibt, jedoch gesanglich von Beatallica Frontmann Jaymz Lennfield veredelt wird – inklusive Lautschrift-Deutsch und zahlreichen „Yeaahhhhh…“ und „Sandman“’s.

Sodom’s „Bombenhagel wird kurzerhand zu „Karneval in Sodom“ verwurstet – einschließlich einiger närrischer O-Töne – und die Kinder-Serien Hits „Wickie“ und Jim Knopf („Das Lummerlandlied“) erhalten stilistisch eine rockige Auffrischung. Die beiden übrigen NDW Klassiker „Blaue Augen“ und „Hurra hurra die Schule brennt“ sind ganz nett und fügen sich problemlos in den Album-Konext ein, ohne sonderlich heraus zu ragen. Der Udo Lindenberg Track „Grande Finale“ dürfte vermutlich nur den wenigsten bekannt sein, passt aber gerade wegen seiner etwas schrägen Komposition perfekt zu den Franken.

Zur erwähnen wären noch die beiden Eigenkompositionen des Albums. Während der Titelsong eine etwas andere Art der Liebeserklärung an Deutschland ist („Deutschland ist doch gar nicht so schlecht…“), mutiert „Gewiss ist nur der Tod“ zum augenzwinkernden Plädoyer  an den Sensenmann („… doch der Tod hat’s auch nicht leicht“). Abgerundet wird das Album mit einer Live Version von „Fränkisches Bier“.

Da ich mit den letzten J.B.O. Scheiben nicht sonderlich viel anfangen konnte, ist „Deutsche Vita“ endlich wieder ein Album nach meinem Geschmack: reichlich Cover Versionen mit – teilweise – bandtypischen Texten, die nicht nur im Party Modus Spaß machen. Fans der Band können hier gar nichts falsch machen. Wer aufgrund der gecoverten Songs neugierig geworden ist, sollte ruhig mal ein Ohr riskieren. Als Anspieltipps würde ich mal „Alles nur geklaut“ und „Du hast Dein Smartphone vergessen“ nennen.

Trackliste:

1. Alles nur geklaut
2. Du hast Dein Smartphone vergessen
3. Ich will Spaß 
4. Das Lummerlandlied
5. Wer ist der Fahrer 
6. Nur geträumt
7. Blaue Augen
8. Deutsche Vita
9. Karneval in Sodom
10. Wickie
11. Hurra hurra die Schule brennt
12. Grande Finale
13. Gewiss ist nur der Tod
14. Fränkisches Bier (Live)

Line Up:

Hannes „G. Laber“ Holzmann: Gesang, Gitarre
Veit „Vito C.“ Kutzer: Gesang, Gitarre
Ralph Bach: Bass
Wolfram Kellner: Drums

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