Jenner – Prove Them Wrong

© Jenner

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Jenner
Album: Prove Them Wrong
Genre: Heavy / Thrash Metal
Plattenfirma: Fighter Records
Veröffentlichung: 24.01.2024

Nachdem die serbischen Heavy/Thrasherinnen JENNER Anfang des Jahres ihre Debüt-Langrille „To Live Is To Suffer“ neu veröffentlicht haben, steht nun Album Nummero Zwo in den Startlöchern. Ohne Kenntnis des Erstlingswerks war für mich daher im Vorfeld die Frage, wieviel Thrash denn tatsächlich in „Prove Them Wrong“ stecken würde. Die Antwort darauf lautet schlicht „wohl dosiert und in homöopathischen Mengen“. JENNER setzen – im Gegensetz zu vielen Artverwandten Gruppen – nicht stumpf auf Geschwindigkeit und brachiale Riffgewalt, sondern lassen vielfach Raum für die songwriterischen Qualitäten von Sängerin/Gitarristin Aleksandra Stamenkovic, die sowohl stimmlich als auch an der Sechssaitigen eine bemerkenswert gute Figur macht.

Der Einstieg ist mit „No Time For Prayer jedenfalls gut gewählt, denn nach einer sich steigernden Einleitung pendelt der Song gekonnt zwischen aggressiven, teils thrashigen Parts und leichter zugänglichen, melodischen Stellen im Chorus. Wird hier in Sachen Melodielinie noch die feine Klinge geschwungen, so könnte man diese beim folgenden Titeltrack als eher grobschlächtig bezeichnen, denn hier legt das Power Trio den Fokus mehr auf packende Riffs und Shouts als auf gediegene Hooklines. Der sich anschließende Song-Dreierpack, bestehend aus „Born For Something More“, „Down In The Pit“ und „Not Even You“, zeigt dann die andere Seite der Band, denn die Stücke sind angefüllt mit zahlreichen Melodien und tollen Gitarren Licks. Und obwohl es JENNER hier in Teilen sogar mit gebremstem Schaum angehen lassen, verliert die Band nichts von Ihrer Intensität, insbesondere das galoppierende „Born For Something More“ erweist sich als echter Ohrwurm.

„Eye For An Eye“ bringt dann gebietsweise wieder den Thrash zurück und variiert immer wieder geschickt Tempo und Wucht, das Ganze erinnert rifftechnisch ein Stück weit an Metallica, ohne jedoch bei einem bestimmten Song abzukupfern. „I Saw It All Clear“ startet relativ verhalten und mit einer weicheren Melodieführung, gibt aber ab etwas mehr als der Hälfte der Spielzeit seine Zurückhaltung temporär auf, nur um dann wieder in seine ursprüngliche Ausrichtung zurückzukehren. Wem nach solch softeren Tönen der Sinn nach gepflegtem Abmoshen steht, dürfte mit „Never Say Day“ bestens bedient werden, während das abwechslungsreiche „Laws Of The Week“ einen angethrashten, beinahe episch zu nennenden Schlussakkord beschert, bei dem vor allem der längere Instrumental Part zu begeistern weiß.

Auch wenn ich zuvor noch nie von den drei Damen gehört habe, kann ich nach mehrmaligem Genuss von „Prove Them Wrong“ konstatieren, dass JENNER eine neue Kraft im Melodic Thrash Sektor ist, mit der man (hoffentlich) künftig rechnen muss und darf. Ich drücke jedenfalls die Daumen.

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. No Time For Prayer
  2. Prove Them Wrong
  3. Born For Something More
  4. Down In The Pit
  5. Not Even You
  6. Eye For An Eye
  7. I Saw It All Clear
  8. Never Say Die
  9. Laws Of The Weak

Mehr Infos:

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Video zu „No Time For Prayer“

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