Geschrieben von: Marius Göddert
Band: Jess and the Ancient Ones
Album: Vertigo
Genre: Occult Rock
Plattenfirma: Svart Records
Veröffentlichung: 21.05.2021
Was mir sofort zusagt, als ich „Burning of the Velvet Fires“ – den ersten Song des Album höre – ist die E-Orgel, die bei mir unweigerlich die Assoziation zu Rock Lobster von den B-52’s hervorruft. Der Song der Psych-Rocker JESS AND THE ANCIENT ONES ist dann doch nicht ganz so verrückt, aber ein Einfluss ist meines Erachtens nicht abzustreiten.
Auf ihrem bereits vierten Album VERTIGO überzeugt das finnische Fünfergespann mit einer makellosen Produktion und soliden Kompositionen. Stilistisch pendelt Jess mit ihrer antiken Truppe zwischen Occult Rock und Pop. Insbesondere der Song „World Paranormal“ ist so sein Potpourri aus mystischer E-Orgel und von Pop-Gesang dominierten Strophen mit Juliane-Werding-Vibes, was nicht im Entferntesten despektierlich gemeint ist. Im Gegenteil: Jess‘ Stimme ist beeindruckend wandelbar und kann Pop ebenso glaubwürdig performen wie Rock.
Typisch für okkulte Mucke ist der üppige Einsatz von Film-Skits vor, nach und auch während der Songs. Besonders freue ich mich über das Intro von Dr. Strangelove auf „Summer Tripping Man“, der mit knapp drei Minuten zwar der kürzeste Song des Albums ist, aber auch am meisten Spaß macht.
Insgesamt wirken alle Musikanten sehr gut aufeinander abgestimmt und wissen ihre Instrumente effektiv einzusetzen. Besonders hervorzuheben ist hier die E-Orgel, die jeden Song mit schwindelerregenden Licks garniert. Für meinen Geschmack dürften die Gitarren etwas dominanter zum Einsatz kommen und könnten den Songs geben, was ihnen in meinen Augen mancherorts fehlt: Das letzte Quantum Wumms.
Ich denke, das Album wird mich den Sommer über begleiten, bleibt abzuwarten, ob auch darüber hinaus.
Daher gibt es von mir 7,5 von 10 Hellfire-Punkten!
Tracklist:
- Burning Of The Velvet Fires
- World Paranormal
- Talking Board
- Love Zombi
- Summer Tripping Man
- Born To Kill
- What’s On Your Mind
- Strange Earth Illusion