Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Jim Peterik & World Stage
Album: Roots & Shoots Vol. 1
Genre: Melodic Rock / Blues
Plattenfirma: Frontiers Music
Veröffentlichung: 12.01.2024
Über den großen Teich gelangen wir zu einem amerikanischen, nicht unbekannten Musiker. Jim Peterik, ehemals „Survivor“ scharrt auf seiner schwarzen Scheibe einige namhafte Rockmusiker um sich. Da wären Kevin Cronin (Reo Speedwagon), Mark Farner (GFR), Ashton Brooke Gill (Singer- Songwriter), oder auch Leslie Hunt, um nur einige zu nennen.
Tja, der Opener „Dangerous Combination“ könnte Programm der Scheibe sein. Eine gefährliche Verbindung würde ich allerdings nicht sehen. „Survivor“ und „Reo Speedwagon“ sind eine gewaltige Fusion. Und für meine Begriffe auch in den 80ern zwei unterbewertete Bands. Gleichwohl liefern sie mit dem Song eine dynamische, explosive Mischung ab.
Ruhiger wird es im „Duett“ mit Colin Peterik. Colin bringt durch seine souligen und psychedelischen Einflüsse einen Touch von Mainstream in die Rillen. „Before Anyone Knows We`re Gone“ betont dies sehr ausdrücklich und arbeitet mit eingängiger Melodie und Chorus.
Rockiger wird’s mit Don Barnes („38 Special“) in „Last Dream Home“. Hier besticht Don‘s klare Stimme. Der Einfluss des Southern Rock bringt eine schöne Abwechslung zum melodischen Rock der anderen Tracks.
Den Hard Rock Effekt bringt Kelly Keagy im Song „Mend Fences“ auf den Plattenteller. Lauter, fordernder aber nicht unmelodisch. Bedenkt man, dass er auch Drummer ist, so kommt seine starke Stimme exzellent zur Geltung.
Für das balladeske Element sorgt Ashton Brooke Gill. Sie gibt sich wie sie ist: „As I Am“ zeigt eine stimmliche Gewalt, die dennoch sehr gefühlsbetont ist. Das Timbre ihrer Stimme ist überwältigend. Kommt sie uns sanft daher, was irgendwie besser zu ihr passt, steigert sie sich im nächsten Moment in wenn auch erreichbare Höhen.
Tja, und dann kommt der harte Rockmusiker Mark Farner. Erinnere ich mich gerne an „Footstomping Music“ oder „Inside Looking Out“, so kann man es kaum glauben, dass Mark so sanftmütig sein kann. Der Wolf im Schafspelz?? Aber er drückt im Song aus, was diese Scheibe ausmacht:: „Friends forever share the feeling“.
Leslie befeuert das musikalische Feuer in „Suddenly“. Rhythmisch, melodisch und mit einem Solo bringt der Track die müden Glieder in Bewegung.
Und wenn uns Ashton oder Leslie gehörig in ihren Bann gezogen haben, da kommt Mark Mackay gerade recht. Seine coole Voice bringt uns ein wenig Nashville Atmosphäre zu Gehör.
„Fire And Water“ als Abschluss birgt noch etwas Besonderes in sich. Zum einen Lisa McClowry, die Soul, Rock und Pop in ihrer Stimme vereint. Und zum anderen Dave Mikulskis. Er verinnerlicht eine Mischung aus diversen großen Bands. Seine Idole „Styx“, „Foreigner“ oder auch „Boston“ haben ihn auf seinem Weg stark beeinflusst.
Mehrere Male wurde er als „bester männlicher Sänger“ ausgezeichnet. Das kommt hier im Duett mit Lisa absolut zum Ausdruck.
Fazit: Die Textzeile von Mark Farner beweist was Freunde sind. Alle auf der Platte Mitwirkenden teilen das Gefühl für Musik. Eine attraktive Compilation guter Musiker macht diese Scheibe zu einem Erlebnis. Diverse Genres zeigen die Vielfältigkeit der Künstler. Dies wird der Grund für Jim gewesen sein, diese „Roots & Shoots Vol.1“ zu produzieren. Keine Frage: da wird es einen „Vol.2″ geben. Das gute Musik nicht immer hart and heavy sein muss, das beweist uns Jim hier. Ich höre schon vereinzelt Stimmen: „Weichei“.. Sei es drum, die Platte verdient es gehört zu werden. Meine Bewertung liegt bei 8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 Dangerous Combination
02 Before Anyone Knows
03 Last Dream Home
04 Forever`s The Last Place
05 Mend Fences
06 As I Am
07 Friends Forever
08 Suddenly
09 I Found Me
10 Fire And Water
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