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© Joe Satriani, Eric Johnson, Steve Vai
Geschrieben von Hans Dadaniak
Band: Joe Satriani / Eric Johnson / Steve Vai
Album: G3 Reunion Live
Genre: Instrumentalrock
Plattenfirma: earMUSIK
Veröffentlichung: 31.01.2025
G3 wurde von Joe Satriani im Jahre 1996 gegründet und hat seitdem mit immer wieder wechselnden Gitarristen einen festen Bestand in der Musikwelt. Die damalige Ursprungsbesetzung mit „Johnson und Vai“ trat 2024 wieder gemeinsam auf und bringt nun „Ihr“ Reunion-Album heraus.
„Satriani“, gefeierter Solokünstler, der aber auch in Bands, wie zum Beispiel „Deep Purple“ mitspielte, hatte seinen großen Durchbruch mit „Flying In A Blue Dream“ im Jahre 1989, welches für mich persönlich auch zu seinen besten Alben zählt. Des Weiteren zeichnet er als Lehrer für bekannte Gitarristen wie „Kirk Hammett (Metallica)“ und „Tom Morello (Rage Against the Machine)“aus. „Johnson“, ebenfalls ein begnadeter Gitarrist und auch Sänger, spielte als Studiomusiker bei „Cat Stevens“, „Carole King“ und „Christopher Cross“ und erhielt bisher mehrere Auszeichnungen wie den „Grammy Award for Best Rock Instrumental Performance“. „Vai“, einst auch Schüler von „Satriani“ steht dem in nichts nach. Bekannt geworden ist er durch seine Zusammenarbeit mit „Frank Zappa“. Es folgten „David Lee Roth“ und „Whitesnake“, um nur einige Stationen in seinem Werdegang zu nennen. Ihm wurde 2000 die Ehrendoktorwürde vom „Berklee College Of Music“ verliehen und er entwickelte Gitarrenmodelle mit der Firma „Ibanez“.
Der Opener kommt von „Vai“ und bringt es brachial auf den Punkt wie Gitarren klingen sollen. Hard und dreckig kommen die Stücke rüber und reißen einen sofort mit. Hier wird mit der Gitarre gesungen. „Little Pretty“ bekommt vorher ein Intro spendiert, das schon fast ein bisschen sphärisch ist, um sich dann in bekannter Spielweise zu offenbaren. Danach werden die Töne sanfter. Blues in reinster Art verheißt uns „Tender Surrender“, da werden bei mir sogar Erinnerungen an „Santana“ wach. Nach „Zeus in Chains“, welches wieder in schnelleren Gefilden angelegt ist, folgt „Teeth of the Hydra“ welches eher ein Wechselspiel zwischen ruhigen Tönen rockigem Gitarrenspiel ist. „Vai“ beendet dann seine Session mit „For the Love of God“. Ein Seelenbaumler schlecht hin.
Als nächstes werden wir von „Johnson“ beglückt. „Land of 1000 Dances“ kommt auf ruhigen Pfaden daher, um dann eine klare Linie einzuschlagen. Mit Gesang und schon ein wenig in Richtung „Rockabilly“ ist der Song ein krasser Gegensatz zum bisher gehörten. Während bei „Vai“ die Songs eher zum reinen Hören ausgelegt sind, kann hier schon mal der Drang zum Zappeln aufkommen. „Johnson“ präsentiert sich vollkommen anders. „Trail of Tears“ ist hierfür ein Paradebeispiel. Mit ruhigen Klängen wird der Song eingeleitet, um dann nur kurze Zeit später den Stil zu verlagern. „Freeway Jam“ lässt dann wirklich das Gefühl aufkommen, man wäre auf der Autobahn. Man möchte bei diesen Klängen einfach nur Gas geben und davongleiten. Es folgt „Desert Rose“ bevor „Johnson“ mit „Venus Reprise“ seinen Teil beendet. Wiederrum ein Klassiker der uns hier dargeboten wird. Und somit endet auch die erste CD.
Mit CD 2 geht es dann weiter. Hier wird uns „Satriani“ mit seiner Spielkunst verwöhnen. Man merkt sofort wieder einen Unterschied in der Spielweise. Wo „Johnson“ auf Gesang setzte, wird hier der Gesang wieder von der Gitarre übernommen. Man merkt woher „Vai“ seine Spielart hat. Nach seinem Opener „Raspberry Jam Delta“ folgt einer seiner Klassiker. „Surfing with the Alien“ gibt Gas und zeigt das Können dieses Ausnahmegitarristen. Es folgt der nächste Klassiker. „Satch Boogie“, um uns danach mit „Sahara“ zu verwöhnen. Ein Song, der von Anfang an Spannung aufbaut und uns dann mit seinen orientalisch geprägten Klängen mit auf seine Reise nimmt. Nicht ganz so alt ist dann „Nineteen Eighty“, ein Song der einen wieder in sein ureigenes Universum katapultiert. Mit „Big Bad Moon“ dann ein Song von seinem Album „Flying In A Blue Dream“, das erste Album auf dem er auch gesungen hat. Genauso ein Klassiker wie das darauffolgende „Always with Me, Always with You“.
Für den gelungenen Schlussakt seiner Session hat sich „Satriani“ dann noch seinen Sohn auf die Bühne geholt. „Summer Song“ ist ebenfalls ein Klassiker aus seiner Schaffenszeit. Doch damit ist noch nicht Ende. Nach der erfolgten Instruktion „Introductions“ bei der „Vai“ und „Johnson“ wieder auf die Bühne geholt werden, geht es los. Den Auftakt macht „Crossroads“, ein Song von „Robert Johnson“, der mit 27 Jahren ebenfalls zu jung gestorben ist. Und so ist auch der nächste Song von einem der mit 27 Jahren gestorben ist. „ “ von „Jimi Hendrix“. Den Abschluss ist dann „der“ Klassiker schlecht hin. „Born to Be Wild“, ein Song der den Begriff „Heavy Metal“ geprägt hat und wie kein anderer das Gefühl einer Zeit eingefangen hat.
„G3 Reunion Live“ ist ein Album, das man nicht alle Tage präsentiert bekommt. Jeder Song wird mit Liebe dargeboten und steht für exzellente Gitarrenmusik. Wer auf „Growls und Screams“ verzichten kann, erhält hier ein Album der Spitzenklasse. Dafür gibt es von mir die ersten 10 von 10 Hellfire-Punkten in diesem Jahr.
Tracklist:
Disk01:
01 – Gravitas (Vai)
02 – Avalancha (Vai)
03 – Little Pretty Intro (Vai)
04 – Little Pretty (Vai)
05 – Tender Surrender (Vai)
06 – Zeus in Chains (Vai)
07 – Teeth of the Hydra (Vai)
08 – For the Love of God (Vai)
09 – Land of 1000 Dances (Johnson)
10 – Righteous (Johnson)
11 – Trail of Tears (Johnson)
12 – On-Ramp Improv (Johnson)
13 – Freeway Jam (Johnson)
14 – Desert Rose (Johnson)
15 – Venus Reprise (Johnson)
Disk02:
01 – Raspberry Jam Delta – V (Satriani)
02 – Surfing with the Alien (Satriani)
03 – Satch Boogie (Satriani)
04 – Sahara (Satriani)
05 – Nineteen Eighty (Satriani)
06 – Big Bad Moon (Satriani)
07 – Always with Me, Always with You (Satriani)
08 – Summer Song (Satriani)
09 – Introductions
10 – Crossroads (Encore Jam)
11 – Spanish Castle Magic (Encore Jam)
12 – Born to Be Wild (Encore Jam)
LineUp:
Joe Satriani – Gitarre
Bryan Beller – Bass (Satriani)
Kenny Aronoff – Drums (Satriani)
Rai Thistlethwayte – Gitarre, Keyboards (Satriani)
ZZ Satriani – Gast Gitarre (Summer Song)
Eric Johnson – Gitarre, Gesang
Roscoe Beck – Bass (Johnson)
Wayne Salzmann – Drums (Johnson)
Dave Scher – Gitarre, Keyboards (Johnson)
Steve Vai – Gitarre
Philip Bynoe – Bass (Vai)
Jeremy Colson – Drums (Vai)
Dante Frisiello – Guitar, Keyboards (Vai)
Weitere Infos:
Joe Satriani
Eric Johnson
Steve Vai