John Diva & The Rockets Of Love und Kissin‘ Dynamite Live in Köln – wenn die Redakteurin zum Fan-Girl mutiert

© Jörg Schnebele

Geschrieben von Michi Winner // Fotos: Jörg Schnebele

 

Manchmal haben unsere Chefs es nicht leicht mit uns, aber für zufriedene Mitarbeiter sind sie bereit sich zu „opfern“. Im Ergebnis waren Jörg und ich am vergangenen Wochenende in der Kantine in Köln.

Möglicherweise hätte ich bei meinem Generve, da unbedingt hin zu wollen auch noch vorher erwähnen sollen, dass John Diva & The Rockets Of Love „nur“ die Vorband für Kissin‘ Dynamite sind. Hätte es dem Chef vielleicht etwas leichter gemacht, habe ich aber in meiner Euphorie komplett ignoriert. Totaler Tunnelblick. Für mich war nach der Rezension des Albums und dem Überfliegen der Tourdaten nur klar, dass ich da hin muss.

Letzten Freitag war es dann endlich so weit und auch wenn ich persönlich es nicht über mich gebracht habe, mich dem Anlass entsprechend zu kleiden, war ich doch gespannt wie bunt das Publikum sein würde. Das Ergebnis war eher ernüchternd, ich hatte mehr erwartet. Mehr Haarspray, mehr pink, mehr Spandex. Das Publikum sah aber eher nach dem für Rockkonzerte üblichen Durchschnitt aus (mich eingeschlossen).

Als es endlich los ging, war ich gespannt, welche Songs die Jungs zum Besten geben würden. Bereits im Vorfeld hatten wir darüber spekuliert, ob sie auch Cover spielen würden, da sie sich schließlich damit eine Fanbase aufgebaut haben, oder ob sie nur die neuen, eigenen Sachen spielen würden. Ich nehme es schon vorweg: Es gab ausschließlich Songs vom neuen Album.

Das Publikum musste nicht lange animiert werden, sondern war von Beginn an voll dabei, was ja leider nicht immer so ist. Mit der Cheerleading-Einlage bei „Wild Life“ dürfte auch der letzte nicht mehr zu halten gewesen sein. Da ich die Kantine bisher nie so voll erlebt habe, aber schwer zu sagen. Es war auf jeden Fall laut, warm und eng. Insgesamt hat die Band sich bemüht, auch wirklich jedes Klischee zu bedienen. Angefangen beim auffälligen Make-Up über Animal-Print und glitzernde Chaps bis hin zu den eben erwähnten Cheerleadern.

Besonders die Show bei „Dance Dirty“ hatte es mir angetan. Ich hatte Tränen in den Augen vor Lachen. Der Rest war bei „Whiplash“ und „Lolita“ kaum zu halten. Erstaunt hat mich auch der sehr gute Sound und die Live-Qualität der Band, da ich ja bisher nur das Album kannte.

Während des knapp 45minütigen Auftritts habe ich mich das ein oder andere Mal gefragt, ob Kissin‘ Dynamite da stimmungsmäßig werden mithalten können. Ich muss auch gestehen, dass ich phasenweise so mitgerissen wurde, dass ich fast vergessen hätte, dass ich zum Arbeiten da bin und mir vielleicht doch auch Notizen machen sollte – ich kann mir ja nix merken.

Nach all den Wochen der Vorfreude auf diesen Termin, war es leider viel zu schnell vorbei, aber für mich steht fest: Das war ganz sicher nicht mein letztes John Diva & The Rockets Of Love Konzert.

 

Auch wenn ich an der Stelle eigentlich alles gesehen hatte, weswegen ich gekommen war, so war der Abend doch noch lange nicht zu Ende. Ich muss ja gestehen, dass Kissin‘ Dynamite mir bis zu diesem Abend lediglich vom Namen her ein Begriff waren. Bewusst hatte ich bislang keines der Alben gehört, geschweige denn mich überhaupt mit der Band auseinander gesetzt. Sträflich, aber nicht mehr zu ändern.

Das erste was mir ins Auge fiel, war natürlich Frontman Hannes: Was für eine Präsenz und Ausstrahlung, der Hammer, hätte ich nicht mit gerechnet, vor allem nicht nach John Diva. Das Leben steckt halt voller Überraschungen. Dieses Energiebündel hat die Halle erst so richtig zum Kochen gebracht. Ich hatte ja Zweifel, ob die Stimmung nach John Diva nicht schon ihren Höhepunkt erreicht hat, aber schon während des ersten Songs „I’ve Got The Fire“ wurde es mächtig heiß und daran war nicht die Pyro schuld. Die hat im Laufe des Abends übrigens die Lüftung an und wohl auch über ihre Grenzen gebracht, zumindest sah es so aus, als hätte man da auf Grund des zunehmenden Dunstes etwas am Ablauf ändern müssen. Für mich als Kissin‘ Dynamite Neuling war dieses Konzert schon fast eine Offenbarung. Die Band ist optisch ja schon etwas besonderes, hat schon fast was von den guten alten gecasteten Boybands der 90er: für jeden Typ was dabei. Aber was mich viel mehr beeindruckte war die Power, die die Jungs ausgestrahlt haben und auch die Songs. Mit „Love Me, Hate Me“ habe ich gerade einen aktuellen Lieblings-Ohrwurm. Das Publikum war im Gegensatz zu mir natürlich komplett textsicher, was die Stimmung nur noch weiter angeheizt hat.

Bei insgesamt 18 Songs war es fast auch schon eine Frage der Kondition des Publikums, da die Stimmung zu halten. Hannes hat zum Glück Rücksicht genommen und durch diverse kurze Einwürfe und Ansagen zwischen den Songs dem Publikum kurz Zeit zum verschnaufen gegeben. Ich bin nach diesem Erlebnis wirklich beeindruckt von den Jungs aus Baden-Württemberg und auf einem guten Weg zum Fan.

Die Gelegenheit, sich John Diva & The Rockets Of Love und Kissin‘ Dynamite live anzusehen, sollte man auf jeden Fall wahrnehmen. Besonders in der Kombination war das ein unvergesslicher Abend, den ich so ganz sicher nicht erwartet habe.

 

Konzertbilder:

05.04.2019 – Kissin’ Dynamite live @ Kantine Köln

05.04.2019 – John Diva & The Rockets Of Love live @ Kantine Köln

 

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