Geschrieben von Marco Gräff
Band: Jonny Lang
Album: Signs
Plattenfirma: Mascot
Veröffentlichung: 25.08.2017
Bereits mit 14 Jahren veröffentlichte JONNY LANG sein erstes Album (damals noch unter dem Namen Kid Jonny Lang and the Big Bang). Nur zwei Jahre später dann sein erstes Erfolgsalbum „LIE TO ME“, welches es in Deutschland bis auf Platz 11 in den Charts schaffte und ganze 24 Wochen überhaupt in den Charts blieb. Seine nachfolgenden Platten konnten diesen Erfolg nicht mehr wiederholen. Seine größten Erfolge hat er seit jeher aber in den Vereinigten Staaten.
LANG spielte schon in frühen Jahren mit den größten der Blues Szene, und im Alter von 19 spielte er an der Seite von Dan Aykroyd, John Goodman, B.B. King, Eric Clapton, James Brown und vielen mehr im Musikfilm BLUES BROTHERS 2000 als Hausmeister mit.
Sein letztes Album aber datiert aus dem Jahre 2013 und tauchte in den deutschen Charts gar nicht mehr auf. Mittlerweile hat ein anderer bekannter Blues/Rock Gitarrist mehr kommerziellen und auch künstlerischen Erfolg. Ob es mit dem neuen Album besser klappt, bleibt abzuwarten.
Denn die CD „SIGNS“ ist wahrlich was für Blues Puristen.
Das startet schon mit dem Opener „MAKE IT MOVE“, welches akustisch beginnt, getragen von Jonny Lang’s rauchig klingender Stimme. Backgroundgesang und rhythmisches Klatschen setzen mit ein und animieren zum mitwippen. Ein Song so voll Blues, als käme er direkt aus der Wiege der afroamerikanischen Bluesbewegung.
„SIGNS“, „WISDOM“ und „BRING ME BACK HOME“ schlagen in dieselbe Kerbe. Ist nicht so ganz mein Fall. Mir sagen die rockigen Stücke mehr zu. „SNAKES“ z. B. hat schon mehr Power, der trotzdem immer noch stark traditionell verwurzelt ist.
„LAST MAN STANDING“ dagegen ist ein wahrer Rocker und mit das stärkste Stück des Albums. Sehr dynamisch und druckvoll, ein Song der sofort im Ohr bleibt. Wohl auch, da der Song zwischenzeitlich stark an den Song „Layla“ von Eric Clapton erinnert.
„BITTER END“ gefällt mir sogar fast einen Tick besser, da eigenständiger und mit noch mehr Power. „WHAT YOU’RE MADE OF“ ist mir persönlich zu soulig, fast funkig. Aber dafür gibt es ja die „Skip-Taste“. Bei „STRONGER TOGETHER“ ergeht es mir ähnlich, auch wenn dieser Song nicht ganz so gewöhnungsbedürftig ist.
„INTO THE LIGHT“ gefällt da schon wieder wesentlich besser. Ein Song mit ordentlich Groove, der gegen Ende immer stärker wird. Das abschließende „SINGING SONGS“ ist eine gefühlvolle Ballade, die vom filigranen Gitarrenspiel und der leidenschaftlichen Stimme von Jonny Lang lebt.
Es wird bestimmt nicht meine Lieblingsscheibe von Jonny Lang, da hat er in der Vergangenheit besseres abgeliefert. Einige Highlights sind vorhanden, aber der Rest ist mir dann zu sehr „BLUES“ und zu wenig „ROCK“. Und dazu noch der stellenweise sehr hohe Gesang, der mir gar nicht so zusagt. Doch das ist eine subjektive Sichtweise.
Objektiv gesehen eine abwechslungsreiche, gut produzierte Bluesscheibe, die mit Sicherheit den Fans von „B.B. King“, „Buddy Guy“ oder auch „Eric Clapton“ gefallen wird.
Trackliste:
1 – Make it move
2 – Snakes
3 – Last man standing
4 – Signs
5 – What you’re made of
6 – Bitter end
7 – Stronger together
8 – Into the light
9 – Bring me back home
10 – Wisdom
11 – Singing songs
Weitere Infos:
http://jonnylang.com/
https://www.facebook.com/JonnyLang/
https://youtu.be/Qx_R2U8h_9E