Jorn – Heavy Rock Radio II – Executing The Classics

(C) Jorn

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Jorn
Album: Heavy Rock Radio II
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Records S.R.I.
Veröffentlichung: 24.01.2020

Der norwegische Sänger Jorn Lande scheint ein ausgesprochenes Faible für das Interpretieren von Fremdkompositionen zu haben. Nach dem Dio Tribute Album „Unlocking The Past“ (2007) sowie der Compilation „Heavy Rock Radio“ (2016) folgt nun der zweite Teil dieser Klassiker-Zusammenstellung. Fanden sich auf dem ersten Teil noch größtenteils allseits bekannte Hits wie „Hotel California“, „You’re The Voice“ oder „Running Up That Hill“, dürfte die Songauswahl von Part II – die den etwas merkwürdig anmutenden Untertitel „Executing The Classics“ trägt – bei dem einen oder anderen einige Fragezeichen auf die Stirn zaubern, denn auch wenn die jeweiligen Künstler, deren Songs sich Jorn Lande bedient, natürlich jeder kennt, gilt dies für die eingespielten Songs noch lange nicht.

Beispielsweise ist der Opener „Lonely Nights“ nicht unbedingt ein Song, der mir beim Namen „Bryan Adams“ sofort in den Sinn kommen würde. Gleiches gilt für Foreigner’s „Nightlife“, Peter Gabriel’s „The Rhythm Of The Heat“ oder Santana’s „Love“. Am Bekanntesten dürften das bereits zigfach gecoverte „Mighty Quinn“ (Manfred Mann’s Earth Band), „Needles And Pins“ (The Searchers, Smokie) sowie aus Metaller Sicht „Mystery“ (Dio) sein.

Hinsichtlich der musikalischen Umsetzung gibt es nichts zu bemängeln, alle Tracks wurden in typischer JORN Manier eingespielt und tragen den Stempel des charismatischen Sängers. Allerdings macht sich bei einigen Stücken das Gefühl breit, als seien die Songs halt lediglich von Herrn Lande und seinen Mitstreitern nachgespielt worden. So klingen „Lonely Nights“, die Russ Ballard Nummer „Winning“ oder „I Do belive in You“ (Pages) trotz des Einsatzes zweier Gitarren nur unwesentlich härter als die Originale, und bei den ohnehin härteren Stücken „Bad Attitude“ (Deep Purple) und „Mystery“ bewegt man sich sehr nahe an der ursprünglichen Version.

Interessant wird die Scheibe vor allem dann, wenn es JORN gelingt, den jeweiligen Song beinahe wie eine Eigenkomposition klingen zu lassen. So wird der gefühlvolle Don Henley Schmeichler „New York Minute“ zur kernigen Hard Rock Ballade, „Nightlife“ tritt deutlich mehr Arsch als es Foreigner einst gelungen ist und das sperrige Peter Gabriel Werk „The Rhythm Of The Heat“ wird auf ein amtliches Rock-Outfit gepimpt. Und auch wenn „Quinn The Eskimo (Mighty Quinn)“ schon mehrfach neu interpretiert wurde, so groovt diese Version nicht zuletzt dank der eingesetzten Hammond-Orgel sowie der Gitarren Spielereien ohne Ende und schraubt die eigentlich nur knapp dreiminütige Fassung auf über fünf Minuten.

So bleibt unterm Strich ein handwerklich gut gemachtes Album, das vor allem bei Anhängern des Norwegers Anklang finden dürfte. Wer sich an Neueinspielungen von Songs aus den (größtenteils) 70ern und 80ern begeistern kann, wird hier ebenfalls gut bedient. Aufgrund der Songauswahl hat mir persönlich jedoch die erste „Heavy Rock Scheibe“ ebenso besser gefallen wie das in die gleiche Kerbe schlagende „Monuments Uncovered“ (2018) von Mystic Prophecy. Die Special Edition enthält im Übrigen fünf weitere Tracks, von denen drei bereits auf Teil 1 enthalten sind.
 

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. Lonely Nights
  2. Winning
  3. New York Minute
  4. Needles and Pins
  5. Love
  6. I Do Believe in You
  7. Nightlife
  8. Bad Attitude
  9. Quinn the Eskimo (Mighty Quinn)
  10. Mystery
  11. The Rhythm of the Heat

Line Up:

Jorn Lande: Gesang
Alessandro Del Vecchio: Keyboards
Sid Ringsby: Bass
Tore Moren: Gitarre
Jgor Gianola: Gitarre
Francesco Jovino: Drums

Mehr Infos:

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Video zu „Lonely Nights“

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