Junkyard Drive – Electric Love

(C) Junkyard Drive

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Junkyard Drive
Album: Electric Love
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 13.05.2022

Nach mehr als dreieinhalb Jahren Funkstille melden sich die dänischen Hardrocker JUNKYARD DRIVE mit einem neuen Album zurück. Ob diese relativ lange Zeitspanne alleine der elenden Corona Pandemie und/oder der runderneuerten Saitenfraktion (der Name Oliver Hartmann könnte dem einen oder anderen durchaus geläufig sein) geschuldet ist, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall präsentiert sich die zum Quartett geschrumpfte Band auf „Electric Love“ voller Energie und Tatendrang.

Denn schwungvoller als mit dem bereits Ende 2020 veröffentlichten Kracher „Let It Burn“ und dem zunächst in Country/Southern Rock Gefilden startenden, bald darauf zum fetten Tanzflächenfeger mutierenden „Mr.Rock N‘ Roll“ kann man eigentlich nicht starten. Letztgenannter würde ich sogar zum heißen Anwärter auf den begehrten Titel „Song des Jahres“ in meiner persönlichen Jahresendabrechnung küren. Dass sich der dazwischen befindliche Titeltrack überhaupt behaupten kann, liegt zum einen an seinem Lässigkeit ausstrahlenden Groove, zum anderen an seiner dezenten Affinität zur Slash und seinen Mitverschwörern. Der Beginn von „Home“ lässt mich an Rainbows „Starstruck“ denken, bei den Backing Vocals kommen mir tatsächlich The Hu in den Sinn, ansonsten groovt auch diese Nummer wie Hölle, gekrönt von einem herrlich sleazigen Refrain.

„Let Me Love You“ nimmt dann gehörig Dampf vom Kessel, der Song ist äußerst relaxt gehalten und überrascht mit fast schon Gospel-artigen Gesängen und Klatschen sowie reichlich „Oh Yeah“’s, also gewissermaßen Gospel Rock. Vergleicht man den Track mit den vorherigen Stücken, so ist dieser doch ein wenig gewöhnungsbedürftig. „Tomorrow I Will Be Gone“ wäre ein Song, den man sich durchaus auch von Rival Sons vorstellen könnte, während „Mind Eraser“ leicht funky daherkommt und einen gewissen Aerosmith Vibe ausstrahlt.

„The Wonderland Of Temptations“ ist ganz großes Balladen Kino mit schöner Piano Begleitung und einer emotionsgeladenen Performance von Sänger Kris und klingt zum Glück weitaus besser als sein kitschiger Titel. „Mama“ kommt zwar auch mit eher gemäßigten Tönen daher, verfügt aber glücklicherweise über genug Ecken und Kanten, um keinen Balladen Overkill aufkommen zu lassen. „Free Your Mind“ (nein, kein En Vogue Cover) wechselt geschickt zwischen flotten, sleazigen Beats und harmonischen Klängen und schließt die Scheibe mit einem weiteren Ohrwurm Track ab.

Verglichen mit ihrer letzten Scheibe „Black Coffee“ haben JUNKYARD DRIVE in Sachen Hitdichte noch einen (Entwicklungs-) Schritt nach vorne gemacht, „Electric Love“ bietet feinste Hard Rock Unterhaltung und schreit förmlich nach Live Umsetzung. Dazu noch ein paar leckere Kaltgetränke und der Sommer kann kommen!

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten.


Trackliste:

  1. Let It Burn
  2. Electric Love
  3. Mr. Rock N’ Roll
  4. Home
  5. Let Me Love You
  6. Tomorrow I Will Be Gone
  7. Mind Eraser
  8. The Wonderland Of Temptations
  9. Mama
  10. Free Your Mind

Line Up:

Kris: Gesang
Oliver Hartmann: Gitarre
Sjus: Bass
Claus: Drums

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Video zu „The Wonderland Of Temptations“

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