Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen.
Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); dem Musiker obliegt es, nach seinem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Heute stellt sich die German Dark Rock Band „KaiZer“ aus Berlin unseren Quick5-Fragen:
HF: Ihr habt in diesem Jahr Euer erstes Album „Lebenszeitverschwender“ mit der Hilfe des Produzenten José Alvarez-Brill, welcher unter anderem mit Peter Heppner, Joachim Witt, De/Vision und Wolfsheim zusammenarbeitete, veröffentlicht. Wie kam es dazu, war er es der Euch entdeckt hat?
Alex: Wir haben uns gegenseitig entdeckt (lacht)! Chris und ich hatten José ganz zufällig kennengelernt, als wir unser Studio erweitert hatten. Wir kamen ins Gespräch und José hatte nur beiläufig erwähnt, dass er Musik produziert und wollte einmal die Titel hören.
Chris: Er hatte sich damals nur kurz mit seinem Vornamen vorgestellt und ansonsten auch gar nichts weiter erwähnt.
Alex: José hatte uns dann später einmal in unserem Studio besucht. Und dann kam eins zum anderen. Da kannten wir dann auch seine Vita (zwinkert). Im Laufe der Zeit ist da eine echte Freundschaft entstanden. Aber in der Tat, José war es, der von Anfang an meinte, dass wir die Songs veröffentlichen sollten. Zum damaligen Zeitpunkt hatten wir die Titel aufgenommen, um lediglich ein Demo Tape zu haben um mal Live zu spielen. Aber nach dem Treffen hatten wir dann „Blut geleckt“.
Chris: Ja, aus den ersten „Titelskizzen“ ist dann im Laufe der Zeit das Album entstanden und wie in jeder „guten Band“, sind wir anfänglich auch etwas anders gestartet. Aber wie so oft, hatte sich die Konstellation dann nochmal aufgrund von beruflichen und familiären Herausforderungen geändert.
HF: Ein namhaftes Magazin der Dark/ Gothic Rock Szene hat Euch schon als Newcomer des Monats August 2017 betitelt, als Euer Album noch gar nicht erschienen war? Was haltet Ihr persönlich von solchen Ankündigungen und hat es Euch etwas gebracht?
Nina: (sagt erstaunt) Ah, gut aufgepasst! Ja, das ist richtig, dass unser Album erst erschienen ist, nachdem wir als Newcomer des Monats August vorgestellt wurden. Das hängt damit zusammen, dass Labels in der Regel die Alben zwei, drei Monate vor der eigentlichen Veröffentlichung den jeweiligen Medien zur Verfügung stellen. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Weder unser Label noch wir wussten, vorab, dass wir als Newcomer ausgewählt wurden, das war für uns alle eine wirklich große Überraschung auf die wir auch sehr stolz sind.
Thomas: …und dankbar! Uns ist auch klar, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Jeden Monat erscheinen zig neue CDs, die Chance ist da nicht wirklich groß , dass dein Album wahrgenommen wird und vor allem auch nicht planbar!
Michael: Hier können wir uns in der Tat auch bei allen Beteiligten bedanken, die an dem Album „mitgewerkelt“ haben, um es zu dem zu machen was es ist. Neben der Band sind da ja immer einige Leute involviert.
HF: Eure Songs beinhalten tiefgründige Texte, greifen verschiedene Themen aus dem Leben auf. Kurz: Sie gehen unter die Haut. Wer schreibt die Songs? Kommen zuerst die Texte oder zuerst die Melodien in Euren Sinn?
Thomas: Grundsätzlich machen wir unsere Songs alle gemeinsam, d.h. jeder trägt seinen Teil dazu bei, wobei wir natürlich auch unterschiedliche Schwerpunkte haben. Jetzt muss ich gestehen, dass mein Schlagzeug als Instrument kompositorisch etwas limitiert ist, deshalb bringe ich mich eher auf anderen Gebieten ein… (zwinkert)
HF: (lacht) …aber auch das gehört dazu!
Alex: Ja es ist wie Thomas sagt, die Titel entstehen gemeinsam und deswegen können wir hier auch gar nicht wirklich sagen, wer was gemacht hat, wollen wir auch nicht – eine Band ist immer auch eine „Bande“. Es kommt mitunter sogar vor, dass jemand mit einer Idee ankommt, die schon ziemlich fertig ist und trotzdem wird dann hier und da noch daran gearbeitet und verändert. Bspw. werden Gesangslinien angepasst, dann wiederum müssen einzelne Wörter ausgetauscht werden, weil das Metrum danach doch nicht mehr mit der „neuen“ Gesangslinie passt. Meistens durchläuft der Titel die ein oder andere Schleife, bis alle damit zufrieden sind.
Chris: Oftmals haben wir die Musik aber schon vorher fertig, als sog. „Tonskizze“, kommt mir zumindest so vor, weil wir alle Ideen, sind sie noch so klein, aufnehmen. Alex und ich haben ja ein Studio und da bietet sich das an.
HF: Euer Song „Saker Som Hon Gör“ ist, wie wir bereits berichteten, ein schwedischer Coversong. Was verbindet Euch mit Schweden? War es besonders schwierig für Nina einen Song auf schwedisch zu singen?
Nina: Nein, das war echt einfach und das habe ich mir ehrlich gesagt auch immer gewünscht einmal auf schwedisch singen zu dürfen – ja, Alex, nochmals vielen Dank dafür! (lacht) … Im Ernst, ich war mehr als überrascht, als der Vorschlag kam. Für mich war das schon eine enorme Herausforderung zumal ich bis dato kein Wort schwedisch gesprochen hatte. Die Idee kam von Alex und der hatte vorab Chris davon überzeugen können, so dass wir anderen, ich weiß nicht wie (lacht), ihm den Gefallen nicht abschlagen wollten. Alex hat ja so eine „schwedische Teilvergangenheit“ und ist seit 1990 großer Imperiet bzw. Thåström (ehem. Sänger von Imperiet) Fan. Seit dieser Zeit begleitet ihn auch dieser Song. Allerdings, hat er mit KAIZER wohl erst die Musiker gefunden, die er dafür begeistern konnte diesen Song einmal zu covern. Frei nach dem Motto „das Beste kommt zum Schluß“, habe ich mich vor den Aufnahmen intensiv mit dem Text beschäftigt und Chris und Alex haben mich dann da „durchgeführt“. Nachdem wir fertig waren, haben wir den Titel vorsichtshalber gemeinsam mit einer schwedischen Freundin durchgehört. Ihrer Meinung nach könnte ich auch gut, aufgrund der recht hart ausgesprochenen K-Laute, als Finnin durchgehen – wer kann das schon von sich behaupten (lacht).
HF: Mit „Ganz weit weg“ habt Ihr bereits Euer drittes offizielles Musikvideo veröffentlicht. Auf was dürfen sich die Fans als Nächstes freuen, stehen schon neue Songs in den Startlöchern und wann bzw. wo kann man Euch Live wieder sehen?
Thomas: Derzeit planen wir auf jeden Fall noch mindestens ein weiteres Musikvideo zu machen. Den Titel kann ich aber noch nicht verraten, weil wir uns diesbezüglich noch in der Abstimmung befinden.
Michael: Die nächsten Gigs sind am 02. und 15.12. 2017 in Berlin. Der Gig am 02.12. ist ein akustischer Abend. Hier wird es die eine oder andere Überraschung geben. Am 13.01.2018 spielen wir dann in Leipzig, ebenfalls akustisch und am 01.03.2018 sind wir in der Kulturfabrik in Krefeld. Die jeweiligen aktuellen Termine findet man auf unserer Homepage unter www.kaizer.berlin.
HF: Das Hellfire-Magazin dankt euch für das ausführliche und aufschlussreiche Interview! Wir wünschen euch „der Bande“ dass es keine „Lebenszeitverschwendung“ wird. Jetzt geht´s erst richtig los…
Quick5 Interview: Melanie Busch