Geschrieben von Gernot Sieger
Band: Kee Marcello
Album: Scaling Up
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 14. Oktober 2016
Und noch ein Musiker, welcher bereits großen Erfolg hatte und es noch einmal wissen möchte: Kee Marcello.
Er hat sich mit der schwedischen Formation Europe, den älteren unter uns sicher noch bekannt, einen Namen gemacht, mit diesen zwei bahnbrechende Alben veröffentlicht.
Nach seinem Ausscheiden bei den schwedischen Hardrockern, wurde es lange still um den Ausnahmegitarristen mit der einfühlsamen Spielweise. Zwar hat er nie aufgehört Musik zu machen, hat neben dem einen oder anderen Soloalbum auch diverse Alben von Kollegen unterstützt.
Bis jetzt, denn mit Scaling Up meldet sich Marcello im Buiseness zurück.
Hiermit möchte er noch einmal richtig durchstarten, wie er in diversen Interviews sagte.
Dementsprechend hoch sind auch die Ansprüche, welche der kritisierende Hörer an das Album stellt. Wissend, dass es sich um das Solowerk eines Gitarristen handelt, erwartet man eines dieser, virtuosen, sich selbst beweihräuchernden Gitarristenwerke, mal schauen, was mich erwartet.
Aber weit gefehlt, die Songs sind für eine Band geschrieben, die Gitarre sticht nicht heraus, sie schleicht sich er hintenrum herein.
Marcellos Spielweise hat sich nicht großartig verändert, er ist immer noch sehr einfühlsam, wobei mir auch das ausgefallene Songwriting auffällt.
Viele der Stücke sind beim ersten hören nicht so typische Ohrwürmer, wie man sie aus Europe Zeiten von Marcello kennt, sie kommen erst beim mehrmaligen hören tatsächlich an, bleiben aber dann auch umso mehr hängen.
Die rauhe, kehlige Stimme tut ein Übriges, das Ganze nicht so mainstreamig rüberkommen zu lassen.
Mit Scaling Up hat Marcello ein sehr gutes Werk geschaffen, aber nichts, was man so nebenher hören kann. Der Hörer muss sich konzentrieren, auf das Album einlassen, sich ihm hingeben, erst dann erschließt sich der Charme, welchen das Album trotz aller Härte versprüht.
Black Hole Star, Fix me und den Titelsond, Scaling up, möchte ich hier mal als Anspieltips nennen, wobei ich finde, dass man sich eher die Zeit nehmen sollte das gesamte Album zu hören.
Keine leichte Kost, aber trotzdem sehr zu empfehlen.
Tracklist:
- Black Hole Star
- On The Radio
- Don’t Miss You Much
- Fix Me
- Wild Child
- Finger On The Trigger
- Soldier Down
- Scandinavia
- Good Men Gone Bad
- Scaling Up
- Don’t Know How To Love No More
- Blow By Blow
Mehr Infos:
https://www.facebook.com/kee.marcello.96?fref=ts