(K)ein Grund zum Trübsal blasen (?) – Tribulation beweisen Spielfreude trotz spärlichem Publikums

Tribulation live @ MS Connexion Complex Mannheim // 21-07-2019 © by Marco G.

 

Geschrieben von Oliver Heberling // Fotos by gräffix by Marco G.

 

MS Connexion Complex Mannheim // 21.07.2019. Als „Exclusive German Summer Club Show 2019“ beworben, wirkte der MS Connexion Complex Mannheim am Sonntagabend eher wie ein Day-Off-Konzert vor rar gesätem Publikum. Keine 100 Zuschauer trauten sich bei der derzeitigen Hitze in die vernebelte Düsternis, in der sich TRIBULATION und ihre Gäste jedoch nicht zweimal bitten ließen, trotzdem Gas zu geben und ein musikalisches Feuerwerk abzubrennen.

Den Abend eröffneten die Black Metaller FALLEN TYRANT aus Darmstadt. Beeinflusst durch frühe Black Metal-Veteranen rollte der Support-Act gut 35 Minuten in bester Venom-Manier über das Publikum hinweg. Aggressiv und voller Attitüde, unterstützt durch Kostümierung und Schminke (coolstes Detail: Die Ankerkette als Bassgurt), zogen FALLEN TYRANT straight ihr Ding durch bis zum kommentarlosen Verlassen der Bühne. Ihren gerechten Applaus holte sich die Dreier-Kombo dann in der Umbaupause ab.

 

Als Special Guest des Abends reisten KETZER aus Bergisch Gladbach an, um unter anderem Songs ihres aktuellen Albums Cloud Collider zu präsentieren. Viel gelesen, aber noch nichts gehört ging ich mit großem Interesse und Vorfreude an den Auftritt heran und wurde nicht enttäuscht. Der Black-Thrash mit Postrock-Elementen war laut und energiegeladen. So sehr, dass ungefähr zur Hälfte des Konzerts der Strom ausfiel. Souverän witzelten sie mit einer Schlagzeug-Einlage von Iron Maidens „Running Free“ in Richtung Publikum und überspielten auch in der Folge gekonnt immer wieder aufkeimende Probleme mit dem Bass. Mit „Keine Angst“, „Cloud Collider“ und „Forever Death / The Wind brings them horses“ zeigten die Jungs vier neue Songs und bewiesen sowohl musikalisch als auch optisch die immer stärkere Diversität der Extrem-Metalszene. Zwischen den Kostümen von FALLEN TYRANT und TRIBULATION stachen sie mit Hipster-Looks in Skinny Jeans oder mit Anders Fridén-Bart als „Normalos“ hervor. 

 

Etwa 45 Minuten Auftritt plus Umbau später betraten dann TRIBULATION nach drei Intros vom Band gegen 22.20 Uhr die Bühne. Kurz und knackig hielten sie das 60-minütige Set in dem sich mit „Lady Death“ als Opener und „The Lament“, „Cries from the underworld“, „The World“, „Nightbound“ und dem Closer „Lacrimosa“ ganze sechs Lieder des bis in meine Bestenliste 2018 gehypeten Down Below wiederfanden. Dazu gesellte sich noch eine Auswahl der Vorgängeralben „The children of the night“ und „The formulas of death“. Die vernebelte Bühne und die schnellen, androgynen Tanzbewegungen des verschleierten Gitarristen boten den Anwesenden viel Schauwert von hypnotischer Faszination, erleichterten Marco jedoch nicht das Fotografieren. Auch musikalisch überzeugten TRIBULATION mit ihrem Gothic inspirierten Death´n´Roll auf ganzer Kürze. 

Die wenigen Liebhaber, die sich in den MS Connexion Complex getraut hatten, schienen es nicht zu bereuen. Ausgelassene Stimmung und überschwängliche Jubelchöre gepaart mit der keineswegs getrübten Spielfreude aller Bands täuschten gekonnt über den geringen Publikumsandrang hinweg. Wer weiß, vielleicht hab ich die restliche Menge auch einfach nur im vernebelten Konzertsaal übersehen 😉

 

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