Kenziner – Phoenix

(C) Kenziner

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Kenziner
Album: Phoenix
Genre: Neoclassical/Progressive Power Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 26.06.2020

KENZINER gehören für mich zu den Bands der Kategorie „was denn, die gibt’s immer noch?“, denn nach ihrem 1999er Album „The Prophecies“ wurde es merklich ruhig um die finnische Formation. Kein Wunder, denn die Band war die folgenden 12 Jahre praktisch nicht existent, erst im Jahr 2012 belebte Mastermind Jarno Keskinen das Projekt neu und hatte zwei Jahre später sogar eine weitere Scheibe („The Last Horizon“) am Start, welches aber an mir unbeachtet vorbeilief. Mit neuem Sänger und neuem Keyboarder gehen die Vertreter des „Neoclassical/Progressive Power Metal“ in die vierte Runde.

„Phoenix“ startet mit einem blitzsauberen Up-Tempo Power Metal Song, welcher vor allem durch den neuen erstklassigen Gesang sowie dem Gitarren-/Keyboard Solo mit anschließendem Spoken-Word Part geprägt wird und somit einen ansprechenden Start hinlegt. Wirkte der Opener in Ansätzen noch relativ verspielt, kommt „Listen To The Devil“ noch etwas straighter daher, nicht zuletzt dank der „Die Die“ Shouts, ohne jedoch den Melodic Faktor völlig außen vor zu lassen. „Shadow Of The Man“ legt abermals furios los, pendelt sich dann aber in etwas gemäßigten Regionen ein und punktet mit einer tollen Hookline im Chorus.

Bei „Tears Of Destiny“ drängen sich Vergleiche mit den Landsleuten von Sonata Arctica auf und die Nummer erfüllt als erster Song die Voraussetzungen für einen Ohrwurm. „The Mirror“ verschärft abermals das Tempo und lässt vor allem in instrumentaler Hinsicht keine Wünsche offen, lediglich der Refrain kann in Sachen Eingängigkeit nicht ganz mithalten. „Osiris Rising“ baut seinem Titel entsprechend von Beginn an eine orientalische Atmosphäre auf, allerdings benötigt der Midtempo Stampfer einige Durchläufe, um halbwegs überzeugen zu können. „Curse Of The Pharaoh“ geht in eine ähnliche Richtung, zieht aber im Vergleich zum Vorgänger knapp den Kürzeren.

Der gemäßigte Rocker „To Hell And Back“ (nicht verwandt mit der Sabaton Nummer) scheint direkt aus den 80ern hinübergebeamt worden zu sein, während sich der quasi-Titeltrack auch auf einer Stratovarius Scheibe gut behauptet hätte und neben „Tears Of Destiny“ als Highlight zu zählen ist. Dies lässt sich von der abschließenden Ballade „The Miracle“ leider nicht sagen, dafür läuft der Track einfach ohne größere Widerhaken durch den Äther.

Auch wenn sich hinsichtlich der Genre-Klassifizierung der Progressive Anteil im Sound der Finnen meiner Meinung nach in überschaubaren Grenzen hält, haben KENZINER ein durchaus ansprechendes Melodic Power Metal Album abgeliefert, auch wenn die Hitdichte vielleicht nicht ganz so hoch ist wie bei anderen Alben dieser Art. Dennoch dürften Fans der Band sowie Genre Fans mit „Phoenix“ auf ihre Kosten kommen.

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. Eye Of Horus
  2. Listen To The Devil
  3. Shadow Of The Moon
  4. Tears Of Destiny
  5. The Mirror
  6. Osiris Rising
  7. Curse Of The Pharaoh
  8. To Hell And Back
  9. Phoenix Rising
  10. The Miracle

Line Up:

Jarno Keskinen: Gitarre
Peter „Zinny“ Zalesky: Gesang
Jupi Hjelt: Bass
Ariel Perchuk: Keyboards
Make Lievonen: Drums


Mehr Infos:

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Video zu „Phoenix Rising“

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