Kill No Albatross – Speak True Evil (EP)

© Kill No Albatross

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Kill No Albatross
Album: Speak True Evil (EP)
Genre: Alternative Rock
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 13. Juli 2018

Man muss auch einfach mal Glück haben. So wie ich, als ich mich für das neue Werk der Kanadier Kill No Albatross entschied, weil eine EP so gerade noch in meine to do-Liste passte. Und schon war meine Playlist um vier tolle Songs reicher.

2017 debütierten die fünf Kanadier mit ihrer EP „Lost In Darkness And Distance“ und legen nun, nach zahlreichen, durchaus auch größeren, Auftritten in ihrer Heimat, mit der neuen EP „Speak True Evil“ auf hohem Niveau nach. So rau und kantig der Sound von Kill No Albatross beim oberflächlichen Hören auch wirken mag, hier ist jedes Stilelement und jeder Ton pointiert gesetzt. Die neuen Songs erweitern dabei das musikalische Spektrum der Kanadier, ohne die musikalische Grundlinie zu verwässern.

Kill No Albatross spielen einen nur minimal angeschliffenen Alternative Rock, der mit einzelnen Prog Elementen besondere Betonungen zu setzen vermag. Dieser spezielle Sound hat ihnen unter anderem einen Slot auf einem Teil der finalen Vans Warped Tour eingebracht und äußert sich auf „Speak True Evil“ in einer klanglichen Vielfalt zwischen balladenhaften Tönen und ausgeprägter Härte.

„Seven Tools“ ist als Eröffnung der EP ein schneller Querschnitt durch die Soundgewalt der Kanadier. Schrille Gitarrenriffs brechen immer wieder die Klangdichte des Songs auf und die raue, kraftvolle Stimme von Frontmann Kyle Collins hält problemlos dem instrumentalen Drängen stand. Der Wechsel zwischen rhythmisch-schnellen und melodisch-getragenen Parts schraubt dabei das Energielevel des Tracks immer weiter nach oben. „Apex Predator“ legt dann in Sachen Härte noch einen drauf und entwickelt einen Crossover-Charakter mit Vocals, die ihre Aggression ins Mikro drücken und dabei auch in Screams übergehen und einer Instrumentalarbeit, die dem in Nichts nachsteht. Lediglich im Chorus erhalten die melodischen Elemente einen ausgeprägteren Raum.

Mit „Sky On Fire“ setzen Kill No Albatross eine überraschende Insel der Ruhe in die bisher vorherrschende Dominanz der Klangwucht und wandeln sich von knallhart zu beinah filigran. Sänger Kyle entfernt fast vollständig die Härte aus seinem Gesang ohne dabei an Stimmcharakter zu verlieren und die Gitarren ziehen den Hörer in die Melancholie des Songs, die durch die punktuelle Piano-Unterstützung einzelne Betonungen wie klangliche Tränen erhält. Der abschließende Track „Void“ lässt die EP im mittleren Tempobereich ausklingen, hier ordnet sich alles der Dominanz der Gitarren unter. Entsprechend stark drückt sich der Song ins Gehör und lässt nur stellenweise durch minimalistischer gewobene Instrumentalisierung Pausen zu. 

Alternative Rock greift als Beschreibung für den Sound von Kill No Albatross definitiv zu kurz, denn die Kanadier bewegen sich außerhalb der üblichen Schubladen. Wer Ecken, Kanten und trotzdem Melodie in seinem Rocksound mag, sollte die Jungs auf jeden Fall mal antesten. 

Trackliste:
01. Seven Tools
02. Apex Predator
03. Sky On Fire
04. Void

Line-up:
Kyle Collins – Vocals, Guitar
Alex Crosty – Guitar
Josh Pinkney – Guitar
Glenn Scott – Bass
Alexander Sallas – Drums

Weitere Infos:
Kill No Albatross bei Facebook
Website von Kill No Albatross

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