Geschrieben von Marco Gräff
Band: Killswitch Engage
Album: Live at the Palladium
Genre: Metalcore
Plattenfirma: Metal Blade Records
Veröffentlichung: 03.06.2022
Viele Bands haben gerade zu Beginn der Pandemie neben Strandkorbkonzerten auch Onlinekonzerte für sich entdeckt. Der geneigte Fan durfte sich ein Online Ticket kaufen und dann via Smartphone (oder im besten Fall übers Smart TV) der Band in einer Location zuschauen, wie diese ohne Fans ein Live Spektakel abfeuerte.
Gut, ein Spektakel waren die wenigsten, und LIVE AT THE PALLADIUM von den Metalcore Königen KILLSWITCH ENGAGE ist auch keins geworden. Auch wenn das schicke Video unten etwas anderes suggeriert. Ich hab schon an anderer Stelle erwähnt, wie sinnlos ich solche Aufnahmen wie diese hier finde. Dass Bands in diesen schwierigen Zeiten alles Mögliche versuchen (müssen), um an Geld zu kommen ist verständlich. Ich habe auch nichts gegen diese Online Konzerte. Kann ja jeder halten wir er will.
Nur sehe ich keinen Sinn darin, solch eine Show aufzuzeichnen (auch visuell – allerdings nicht in diesem Falle hier) und das dann als Live Album zu verscherbeln. Ich kann mich nur wiederholen. Live Konzerte, und eben auch solche Alben, leben vom Publikum (welches anwesend sein muss) und der Interaktion zwischen Band und eben jenem Publikum. Fangesänge, Applaus, usw. Gibt es hier nicht, hört man hier nicht.
Gut, KILLSWITCH ENGAGE gaben sich an jenem 06.August 2021 wirklich Mühe und lieferten auch eine sehr ordentliche Leistung ab. Man spielte das selbstbetitelte Debütalbum und die aktuelle Scheibe „Atonement“ in jeweils kompletter Länge runter. Ein Ereignis das es so wahrscheinlich nicht wieder geben wird. Unter diesem Aspekt ist die Sache hier absolut gerechtfertigt. Aber so etwas als Live Scheibe zu verkaufen finde ich doch ehrlich gesagt Betrug am Fan.
Ja, die Band stand auf einer Bühne und hat die Songs live hintereinander an einem Stück weggespielt. Doch es gehört mehr dazu, zwischendurch mal ein paar Worte in die Kamera zu sprechen und so zu tun, als wären hunderte Fans vor einem die Antwort geben auf gestellte Fragen. Am Ende vom Lied ist diese Aufnahme nicht mehr als zwei live eingespielte Alben, die bereits veröffentlicht wurden. Nice to have für Hardcore Fans und solche, die das Debüt noch nicht ihr Eigen nennen. Der Rest sollte sich das hier sparen.
Ich für meinen Teil warte dann lieber auf ein richtiges, echtes Live Album mit dem dazugehörigen Live Feeling. Mit Fans, Jubel, Applaus und allem Drum und Dran. Bis dahin vergnüge ich mich mit dem starken Backkatalog von KILLSWITCH ENGAGE. Besonders mit „Alive or just breathing“, der genialen Scheibe, die in diesem Jahr 20 Jahre alt wird.
von mir gibt es für Live at the Palladium nur 6 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – Unleashed
02 – The Signal Fire
03 – Us Against the World
04 – The Crownless King
05 – I Am Broken Too
06 – As Sure as the Sun Will Rise
07 – Know Your Enemy
08 – Take Control
09 – Ravenous
10 – I Can’t Be the Only One
11 – Bite the Hand That Feeds
12 – Temple from the Within
13 – Vide Infra
14 – Irreversal
15 – Rusted Embrace
16 – Prelude
17 – Soilborn
18 – Numb Sickened Eyes
19 – In the Unblind
20 – Just Barely Breathing
Line Up:
Jesse Leach – Vocals
Adam Dutkiewicz – Guitar
Joel Stroetzel – Guitar
Mike D’Antonio – Bass
Justin Foley – Drums
Weitere Infos:
Homepage
Facebook
Twitter
Instagram
Bandcamp
Metal Blade Records