Kin Ping Meh – No 2&3

© Kin Ping Meh

 

Geschrieben von: Bernd Kröninger   
Band: Kin Ping Meh 
Album: No 2&3  
Genre: Progressiver Rock / Krautrock 
Plattenfirma: MIG Music 
Veröffentlichung: 28.06.2024

 

Man gerät doch immer wieder ins Staunen. Vielen sagen diese Bands der 60er/70er nichts mehr. Bedeuten Ihnen nichts. Vielleicht weil sie auch zu jung dafür sind. Sei mal alles dahingestellt. Ich jedenfalls, habe sehr gute Erinnerungen an „Kin Ping Meh“. Benannt nach einem chinesischen Roman, wurde die Band 1969 in Mannheim gegründet. Wenn ich an diese Formation denke, fällt mir sofort das Album „Concrete“ ein. Für mich ein Meilenstein. „I die a milionaire“ immer noch ein hammergeiler Song.

Von 1970 bis 1976 in erster Periode aktiv, rocken sie seit 2005 bis heute wieder mit ihrer progressiven Musik. In der jetzigen Formation Jeff Harrison (voc), Gagey Mrozeck (g), Alan „Joe“ Wroe (b) und Frieder Schmitt (p,org) sind sie weiterhin on Stage.

Mit der Neuaufnahme der Alben von 1972 (No2) und 1973 (King Pin Meh 3) bringen sie dem Freund guter Musik auf zwei CD ihren Krautrock nahe. Mit Titeln wie „Come Together“ in ihrer für sie eigenen Version, ein heavy Blues. Eine coole Kopie mit einer einzigartigen Gitarrenleistung. Fans der Beatles werden mich verteufeln, aber diese Version hier ist mega geil und da könnten Lennon / Mc Cartney noch was von lernen!!!

Der Opener der ersten CD zeigt die unbeschwerte Zeit der damaligen Musikszene. Cool, unaufgeregt und lässig. Cooler Bass, und ohne große Umschweife beweisen sie ihre Liebe zur Musik. Und wenn ihr den nächsten Track auflegt, werdet ihr den bestimmt kennen. Zumindest werdet ihr den schon einmal gehört haben.

„Don’t Force Your Horse“. Mit einer verdammt coolen Basslinie. Ich weiß gar nicht wie oft wir diesen Song seinerzeit durch die Rille gejagt haben. Mit einem sehr interessanten Tempowechsel, und dieser schrillen Gitarre. Ich sehe uns vor meinem geistigen Auge noch immer dort im Zimmer zu fünft sitzen und der Mucke lauschend!!

Erwähnenswert auch „Very Long Ago“. Hey Folks, etwas für die Country Fans unter uns. Ja, das hätte man von der Band nicht erwartet. Animiert zum Tanzbein schwingen. „Sometime“ ist so ein typischer Vertreter dieses Genres, dieser Zeit. Melancholisch, sphärisch, einfach dreamy. Man, ich habe diese Zeit miterlebt. Diese Songs regelrecht in uns aufgesogen. Vor allem wenn diese irren, klaren Soli einsetzten!!!  

CD 2 wartet im Gegensatz zu CD 1 (10) mit lediglich sechs Tracks auf. Bereits der Opener „Come On In“ ist der Ohrwurm schlechthin. Puuh, da werden Erinnerungen wach. Obwohl die Orgel im Hintergrund zu vernehmen ist, spielt sie eine Hauptrolle. 

Nehmen wir den Track „Circus“. Melodisch, mit variablen Elementen. Bisschen Ragtime durch die Tasten, aber sehr ergänzend zum Gesamtbild. Mit 14:06 Minuten ein wahrer Longrun. Ein Solo zum Bodyshaking. Und letztendlich ein cooler Tempowechsel.

Fazit: Ja, wer diese wunderbare gehaltvolle Zeit damals verpasst hat, der hat nun die Chance, dieser genialen Musik auf diesem Wege zu lauschen. Einige von Euch dürften es erlebt haben und sicher auch wieder in die gute alte Zeit verfallen. Auch wenn ich etwas voreingenommen bin, so möge man es mir nachsehen. Meine Bewertung des Albums liegt bei 8,5 von 10 Hellfire Punkten. Die Band und die Songs haben es verdient!

 

Tracklist:

CD 1:

01 Come Down To The River Side
02 Don’t Force Your Horse
03 Come Together
04 Together Jam
05 Livable Ways
06 Day Dreams
07 Very Long Ago
08 I Wanna Be Lazy
09 Sometime
10 Sunday Morning Eve

CD 2:

01 Come On In
02 Random
03 Love Is The Day
04 Rock Is The Way
05 Circus
06 Mr. Holmes

 

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