Kingcrown – Nova Atlantis

© Kingcrown

Geschrieben von: Klaus S.
Band: Kingcrown
Album: Nova Atlantis
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 22.11.2024

Nach etwas mehr als zweieinhalb Jahren kehren die französischen Power Metaller KINGROWN mit dritten Album (bzw. vierten, wenn man die unter dem vorherigen Bandnamen veröffentlichte Scheibe mitzählt) „Nova Atlantis“ zurück. Während die in der Promo genannten Einflüsse wie Iron Maiden, Gamma Ray, Symphony X, Masterplan und Helloween allein vom Genre her naheliegend sind, komme ich bei der Nennung von Death und melodischem Black Metal dann doch ins Grübeln. Denn wo sich letztgenannte im Sound der aus der Provence stammenden Truppe niederschlagen sollen, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.

Der Opener „The Magic Stone“ ist jedenfalls ein geradezu Bilderbuch-artiger dreieinhalb minütiger Power Metal Abriss, hier wird in Hochgeschwindigkeit und mit tollen Gesangsmelodien eine echte Genre-Perle im Stil von HammerFall/Bloodbound hingelegt, die keine Fragen hinsichtlich der Vorbilder offenlässt. Der Titeltrack verweilt in den ersten beiden Strophen im etwas gesetzteren Tempo, macht aber ansonsten gleichfalls ordentlich Druck, nur die im Solopart eingefügte Mandoline (?) klingt eher etwas irritierend als bereichernd.

Das in Teilen etwas aggressivere „Real Or Fantasy“ erinnert an die deutschen Kollegen von Primal Fear, wenngleich der Chorus vielleicht ein wenig cheesig scheint. Dennoch eine Klasse Metal Hymne. Den Vergleich mit der Truppe um Ralf Scheepers könnte man auch in Bezug auf „Guardian Angel“ ziehen, dieser tritt hinsichtlich der Songstruktur und der Melodiebögen hier vielleicht sogar noch eine Spur offensichtlicher als beim vorherigen Track zutage. Beim treibenden „Letter To Myself“ kommen erstmals Keyboards zum Tragen, demensprechend klingt das Ergebnis – im positiven Sinn – ein wenig wie AOR auf Koks.

„Judgement Day“ startet fast schon balladesk, dreht aber nach kurzer Zeit auf und entwickelt sich zu einem zwischen schnellen und gesetzten Phasen wechselnden Song, gekrönt von einem erstklassigen Solo. Mit „A Long Way To Valhalla“ folgt die fast schon obligatorische Halb-Ballade, bei der ich eher etwas Episches im Stile von bspw. „Glory To The Brave“ erwartet hätte, stattdessen aber einen getragenen Rock Song bekomme, bei dem ich gesanglich an Ronnie Romero erinnert werde.

„Souls Of Travelers“ und Utopia Metropolis entpuppen sich als melodischer Uptempo Tracks, die für mich eher nach Hard Rock als nach Metal klingen, was die Nummern aber keineswegs schlechter macht. Bei „When Stars Are Aligned“ drehen KINGROWN nochmal richtig auf und knüpfen nahtlos an den bärenstarken Auftakt an, während „Endless Journey“ sich zu meiner Überraschung abermals an die etwas rockigere Ausrichtung des zuvor erwähnten Doppelpacks orientiert.

Auch wenn die zweite Hälfte des Albums sich größtenteils etwas vom Power Metal abwendet, bestehen an der Klasse von „Nova Atlantis“ nicht die geringsten Zweifel. Das Album ist gespickt mit starken, eingängigen Tracks, die jedem Anhänger des melodischen Edelstahls die Freudentränen in die Glubscher treiben dürfte und den Bekanntheitsgrad der Band hoffentlich nach oben schraubt.

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

1. The Magic Stone
2. Nova Atlantis
3. Real Or Fantasy
4. Guardian Angels
5. Letter To Myself
6. Judgement Day
7. A Long Way To Valhalla
8. Souls Of Travelers
9. Utopia Metropolis
10. When Stars Are Aligned
11. Endless Journey

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