Koenix – Dekade 1

© Koenix

 

Geschrieben von Michi Winner

Band: Koenix

Album: Dekade 1

Genre: Mittelalterrock, Folk

Plattenfirma: Hicktown Records

Veröffentlichung: 17. August 2018

 

Koenix, das sind fünf Jungs aus der Schweiz, die seit nunmehr 10 Jahren gemeinsam Musik machen. Das neue Album heißt daher wenig überraschend „Dekade 1“, wobei es sich eher um ein Best Of, als um ein neues Album handelt. Neben den besten Songs der bisherigen vier Alben, gibt es noch brandneu und direkt in drei Sprachen den Track „Hinter dem Mond“, außerdem eine bisher nicht veröffentlichte Aufnahme von „Winter Wie Ist“ aus 2014 und ein Stück aus dem eigenen Musical der Jungs. Dieses wurde 2015 bis 2017 mit schwedischen Gaststars aufgeführt, eigens für die Mittelalterwoche auf Visby auf Gotland.

Auch Live waren die Schweizer bisher vorwiegend auf Mittelalterfesten wie unter anderem diversen MPS unterwegs. Das klingt alles schon recht viel versprechend. Ebenso die Ankündigung von tanzbarem und abwechslungsreichem Sound und dem Einsatz diverser nicht so gängiger Instrumente. Letzeres macht vorallem auch das Line Up deutlich. Ich habe noch nie so viele verschiedene Instrumente pro Musiker aufzählen dürfen.

Der Opener „Être Sur Soleure“ passt auch wie die Faust aufs Auge, mit seiner eingängigen Melodie verbreitet er auf Anhieb gute Stimmung. Auch der Gesang trägt viel zu diesem Eindruck bei, wobei die Stimmen alles andere als glatt und langweilig sind. Das macht schon mal Lust auf mehr.

Weiter geht es mit „Bi De Fahrende“, das ein reines Instrumentalstück ist, bei welchem sich die Passagen immer wieder wiederholen, was mir bei 4:11 Minuten einfach zu wenig ist. Das wird recht schnell langweilig und man will nur noch, dass es vorbei ist und etwas ähnliches wie der erste Titel kommt. Mit „Hingerem Mond“ passiert auch genau das. Hier handelt es sich um die erste der drei Versionen von „Hinter dem Mond“ und wie unschwer zu erkennen, ist sie im Schweizer Dialekt gesungen. Die Melodie trifft hier voll meinen Geschmack und ich bin schon auf die weiteren Versionen gespannt, da ich den Text hier nur zum Teil verstehe, zumal er nicht gerade langsam vorgetragen wird.

Ab „Märliland“ beginnt für mich aber erst einmal eine lange Durststrecke. Nach dem gesprochenen Intro folgt ein Instrumentalstück, dass die gleichen Strukturen aufweist wie „Bi De Fahrende“. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder die selbe Leier. So geht es leider auch weiter. Es folgen diverse Instrumentalstücke, die aus wenigen verschiedenen Passagen bestehen, welche dann wiederholt werden. Von der oben angekündigten Abwechslung keine Spur. Im Gegenteil: Ich finde es furchtbar langweilig und würde am liebsten einfach abschalten. Das kommt aber ja nicht in Frage, zumindest einmal muss ich bis zum Ende durchhalten.

An dieser Stelle will ich auch gar nicht weiter auf die einzelnen Tracks eingehen, weil ich mich sonst auch nur wiederholen würde. Zusammengefasst kann man sagen, dass alle Songs mit Gesangsparts mir wesentlich besser gefallen, weil sie allein schon durch die Texte eine gewisse Abwechslung bieten und auch eine andere Grundstimmung vermitteln, als die reinen Instrumentalstücke.

Mein Favorit bleibt „Hinter dem Mond“ und das im Schweizer Dialekt. Für Freunde instrumentalen Mittelalterrocks ist diese Scheibe möglicherweise ein echter Gewinn, für alle Anderen wohl eher ein durchwachsenes Erlebnis.

 

Trackliste:

  1. Être Sur Soleure
  2. Bi De Fahrende
  3. Hingerem Mond
  4. Märliland
  5. Wildwassertanz
  6. Schnee
  7. Dürs Füür
  8. Tyras Sång
  9. Perelin
  10. Winter Wie Ist
  11. Dr Zwirbelzwärgehärdbärgwärchwägstäg
  12. Stärnemeer
  13. Hinter Dem Mond
  14. Behind The Moon

 

Line-Up:

Marco Picapietra: Irish Bouzouki, Sitar, Djembe

Jonas Martin Schneider: Davul, Gesang, Tin Whistle, Hackbrett, Dudelsack, Schalmeien, Ukulele

Michael Hugi: Uilleam Pipes, Dudelsack, Schalmeien, Drehleier

Ringo Kaufmann: Dudelsack, Gesang, Tin Whistle, Schalmeien, Hümmelchen

Tomi Gilles: Schlagzeug, Bass, Bell Diablo, Gesang

 

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