Koldbrann – Ingen Skånsel

© Koldbrann

 

Geschrieben von: Johannes (Jojo) Knopp
Band: Koldbrann
Album: Ingen Skånsel
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Dark Essence Records
Veröffentlichung: 23.08.2024

 

Über ein Jahrzehnt hat es nun gedauert, dass die norwegischen Black Metaler “Koldbrann” wieder mit einem neuen Album aus der Gruft des Bösen hervortreten. 11 Jahre sind eine sehr lange Zeit, in der sich der Black Metal weiterentwickelt hat und ich gespannt bin, wie “Koldbrann” mit “Ingen Skånsel” diese lange Zeitspanne genutzt haben, um Ihren Hass und die Aggressionen in die neue Langrille zu pressen.

Ich für meinen Teil sage: Es hat sich nichts oder zumindest nicht viel verändert hat. Finde ich das gut? In Falle von “Koldbrann” überwiegt bei mir der Teil des Gutfindens, denn hier zeigt die Band, wo sie ihre Stärken wirklich hat. Old School Black Metal höherer Schule. Schon mit dem Titelsong „Ingen Skånsel“ beginnt die Reise mit einem doomigen Anfang, der sich nach kurzer Zeit in ein garstiges Biest wandelt, das aus der Höhle gelassen wird. Stakkato Tempo ist angesagt, das einem mit garstig fiesen Growls direkt ins Mark geht. Die Richtung ist also vorgegeben, ändert auch nichts daran, dass der Song im Midtempo ausläuft.

Noch einen ticken aggressiver beginnt „Et Uomtvistelig Falsum“, der sich mit typisch norwegisch frostiger Raserei durch die Boxen quillt. Der Sound ist dem Black Metal Genre voll gelungen, denn er hat die nötige Wucht der heutigen Zeit, aber schwört trotzdem dem Old School gruftigen Sound die Treue. „I Unaturens Vold“ knallt ohne Pause auf meine Ohren ein. Durchgängiges Tremolo Picking ist angesagt und wütet in einer durchgängigen Härte in den Schädel, dass man keine Zeit hat darüber nachzudenken, dass dieser Song wirklich perfekt in 80er Jahre Zeit gepasst hätte.

Endlich gönnen uns die norwegischen Mannen mit Song vier „Prosesjon Under Blyhimmel“ eine kleine Verschnaufpause, denn hier greift der schwarze Doom Sensenmann um sich, der aber nur etwas über zwei Minuten anhält, um wieder vollends die garstige Seite hervorzuholen. Mit seinen über sieben Minuten zeigt der Song aber wirklich alle Black Metal Facetten und man könnte ihn als Lehrstück bezeichnen, denn er wird dem Genre vollends gerecht.

Kurze zweieinhalb Minuten ist das Instrumental „Det Kryper Kaldt“ lang und warnt Einen mit einer Sirenen artigen Gitarrenhypnose vor dem zweiten Teil des Albums. „Maskiner Av Nihil“ lässt das Adrenalin direkt wieder überschäumen und schlägt eine brutale Kerbe ins Hirn, der aber mit kleinen Breaks einen immer wieder Luft holen lässt. Viel rotziger geht es bei „Forstanden seiler sin egen sjø“ zu, hier meint man fast eine leichte Punk Attitüde auszumachen und das macht den Song aus, einfach gerade heraus und live bestimmt eine Abgehnummer für die Fans.

Niederträchtig garstig wird es bei „Fortærer av minne og form“ bei dem einem die Hasstiraden nur so um die Ohren geballert werden. Salven des Todes sind hier in einer fast selbst zerstörenden Art dargebracht, die sich durch harte geile Gitarrenriffs ein wenig im Mittelteil zu beruhigen scheint, dem Unheil langsam wieder Futter gibt, um sich alle brutale Garstigkeit zurückzuholen. Ohne Rücksicht auf die gepeinigte Seele prügelt „Rykk skaperverket opp med roten“ im Midtempo auf einen ein, schleicht hinterlistig um einen herum, bis man in melancholischen Trance verfällt.
 
Weiter geht es mit „Vorde eders farkost en katafalk“, wieder ein instrumental getragenes Zwischenspiel, das einen wohl auf das Finale vorbereiten soll. Und so endet mit „Serenade Til Dødens Elende“ die Reise der neuen “Koldbrann” und auch wechseln sich Blastbeats mit brutalen Breakdowns hervorragend ab und beenden die Old School Black Metal Zeitreise angemessen ab.

Hier kann man sagen, das man keinerlei Experimente erwarten sollte, denn hier gibt es einfach puren Black Metal der gehobeneren Art und ich vergebe 8,0 von 10 Hellfire Punkten, da es einerseits ein klasse Album das alles auf den Punkt bringt, aber hier und da ein wenig Mut zum Neueren würde ich mir doch schon wünschen.

 

Tracklist:

01 – Ingen Skånsel
02 – Et Uomtvistelig Falsum
03 – I Unaturens Vold
04 – Prosesjon Under Blyhimmel
05 – Det Kryper Kaldt
06 – Maskiner Av Nihil
07 – Forstanden Seiler Sin Egen Sjø
08 – Fortærer Av Minne Og Form
09 – Rykk Skaperverket Opp Med Roten
10 – Vorde Eders Farkost En Katafalk
11 – Serenade Til Dødens Elende

 

Weitere Infos:

Homepage
Instagram
Facebook
Bandcamp

 

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.