Krashkarma – Morph

© Krashkarma

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Krashkarma
Album: Morph
Genre: Modern Hard Rock
Plattenfirma: Splitnail Records
Veröffentlichung: 07. September 2018

Ich weiß nicht, ob Krashkarma bei ihren Live Shows mit zusätzlichen Musikern arbeiten, auf ihrem Album schafft es das Duo aus Los Angeles jedenfalls problemlos, in Minimal-Besetzung einen wuchtigen modernen Hard Rock Sound zu erschaffen. Und die Doppel-Besetzung mit männlichen und weiblichen Vocals sorgt auch in diesem Bereich für Abwechslung.

Das gemischte Doppel ist bereits seit über zehn Jahren musikalisch zusammen unterwegs und kann mit Veröffentlichung des aktuellen Albums „Morph“ auf eine EP und drei Studio-Alben in seiner Historie zurückblicken. Gemischt ist auch das richtige Stichwort, um eben dieses Album zu beschreiben, denn klanglich reicht es hier von der eher bombastischen Hard Rock Power Nummer bis hin zu balladigen Momenten, die mit der Akustik-Gitarre unterlegt sind. Besonderes Merkmal von Krashkarma sind dabei die Power-Refrains, die den mitreissenden Ankerpunkt der Songs bilden (sollen).

Der Opener „Wake Them Up“ macht mit seiner Drum-Eröffnung, dem zwischenzeitlichen Bass-Gewummer und dem extremen Gesang seinem Namen alle Ehre und erinnert mich an eine aufgepumpte Beastö Blancö Nummer. „Stranded“, auch als Single veröffentlicht, ist dagegen eine dieser absolut mitreissenden Hard Rock Nummern, die sich sofort ins Ohr schrauben und mit dem Wechselspiel der Stimmen Hörspaß macht, auch wenn die Texte insgesamt durchaus auch mal umfangreicher ausfallen dürften. Während Nicole Skistimas mit ihrer leicht 80er Jahre angehauchten Stimme die Strophen dominiert, powert sich Ralf Dietel im Refrain aus und unterstützt noch den Ohrwurm-Faktor des Songs. 

„R.I.O.T.“ tritt hingegen erstmal riff-geladen aufs Gaspedal und das ziemlich unverschnörkelt. Allerdings bremst der Song zwischendurch immer wieder mal ab für instrumental zurückhaltende unterlegte Passagen, die gesangsdominiert sind, was ebenso ein bißchen den Spaß rausnimmt wie der etwas zu oft wiederholte Gang-Shout-Chorus. Beim quasi Titeltrack „Morph Into A Monster“ machen Krashkarma dann wieder das, was sie am besten könnten. Wuchtige Riffs, kraftvoller Sound, raumgreifender energiegeladener moderner Hard Rock. Die Drums treiben schnell durch Strophen, während der Pre-Chorus langsam abbremst und Platz für den eher getragen-wuchtig agierenden Chorus macht. Die Tempowechsel geben dem Song dabei eine abwechslungsreiche Struktur.

Die quotenerfüllende Akustik-Ballade „Way In/Way Out“ ist nett anzuhören, aber bietet für mich nichts, was sich besonders festsetzen würde und reiht sich daher in die schiere Vielzahl ihrer Artgenossen ein. Der Abschluß-Track „Picture Perfect“ ist für mich dann schlicht überflüssig. Ich vermute hier mal den Versuch eines progressiven Ansatzes, aber der sehr abwechslungslose Text, ein etwas plärriger Gesang und die Tatsache, dass die zweite Hälfte des Songs eigentlich nur aus einem überlangen instrumentalen Outro besteht, macht das Ganze im besten Fall langweilig, im schlimmsten einfach nervig.

Insgesamt kann man sich „Morph“ durchaus anhören, aber so ganz aus einem Guss wirkt dieses Album nicht. Da ähnelt es eher der Frankenstein-Montage des Covers und weist einige, manchmal sehr grobe, Nahtstellen auf. Wer grundsätzlich den neuen Werken von Bands wie Godsmack, Breaking Benjamin oder Like A Storm nicht abgeneigt ist, kann hier aber gewiss mal reinhören und sich seine Lieblingssongs rauspicken. Der Liebe zu elektronischen Stimm-Spielereien frönen Krashkarma zwar auch, aber nicht so exzessiv wie einige der genannten Bands.

 

Trackliste:
01. Wake Them Up
02. Stranded
03. Footsteps Of A Lemming
04. The Forgotten Man
05. R.I.O.T.
06. Mechanical Heart
07. Children Of The Never
08. Morph Into A Monster
09. Bury Me Alive
10. Way In/Way Out
11. War
12. Picture Perfect

Line-up:
Ralf Dietel – (Gesang, Gitarre/Bass
Nicole Skistimas – Gesang, Schlagzeug

Weitere Infos:
Krashkarma bei Facebook
Website von Krashkarma

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