Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Krilloan
Album: Return Of The Heralds
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 20.09.2024
Dass Schweden eine der Hochburgen für handwerklich gut gemachten, melodischen Power Metal ist, dürfte sich nicht erst seit HammerFall rumgesprochen haben. Ihre Landsleute KRILLOAN wollen eindreiviertel Jahre nach ihrem Debüt mit ihrem zweiten Album „Return Of The Heralds“ nun hierfür einen weiteren Qualitätsnachweis abliefern. Dabei soll die Scheibe in erster Linie „eine herzliche Hommage an die „guten alten Zeiten“ des klassischen Heavy Metal und der Sword & Sorcery-Unterhaltung, die sie geprägt haben“, sein. „Epische und grimmige Schlachthymnen über Conan den Barbaren, Elric von Melniboné, „Warhammer 40.000″ und die nicht enden wollenden Tage in einer Welt jenseits unserer eigenen: das ist die konzeptionelle Grundlage der schwedischen Band um Gitarrist Klas Holmgren“. Mit anderen Worten: alles wie gehabt, ohne böse Überraschungen.
Dies trifft auch auf die insgesamt zehn Tracks zu. Wo Power Metal draufsteht, ist auch Power Metal drin. Das bereits vorab veröffentlichte „Atlantean Sword“ eignet sich dabei vortrefflich als metallische Visitenkarte und liefert einen guten Vorgeschmack auf das, was da noch folgen wird: rasante Saiten-Arbeit, reichlich Double-Bass, teils sehr hoch-angelegte Vocals sowie eine Hookline zum Niederknien. „Kings Of The Iron Hill“, bei dem ich textlich sofort an Blind Guardians „Time Stands Still (At The Iron Hill)“ denken muss, macht nahtlos dort weiter, wo der Opener aufgehört hat, wenngleich es hier nicht immer mit einhundert Prozent Vollgas zur Sache geht – dafür sorgt allen voran der kurze aber epische Mittelteil.
„Blood & Fire (Born On A Battlefield)“ lässt es nicht nur etwas weniger rasant angehen, sondern überrascht zeitweise auch mit einer etwas eigenwilligen, aber dennoch durchaus groovig zu nennenden Rhythmik, der Rest ist schlachtengetränkter Pathos. „Hammer Of Wrath“ entfacht wieder mehr Dynamik und bewegt sich irgendwo zwischen HammerFall und Blind Guardian, das folgende „Avenging Son“ ist eine erstklassige Hymne, die sich bestens auf einer Scheibe der Krefelder Legenden machen würde.
Nach dem atmosphärisch-symphonischen Interlude „The Oathpact“ kehren KRILLOAN beim Titeltrack wieder zur Vehemenz der vorherigen Stücke zurück und setzen dabei ein weiters Mal ein fettes Ausrufezeichen in Sachen melodische Vollgas-Hymne. Mit „The Kingkillers Tale“ wirds dann folkig-balladesk, wenn man so will stellt der Song so etwas wie die „The Bard’s Song (in The Forest)“-Variante der Schweden dar. Nach so viel Lagerfeuer-Romantik folgt mit dem speedigen „We Burn“ der fällige Wachmacher, während „Beyond The Gates“ quasi alle Attribute der Band nochmals in einem Stück zusammenfasst und auf opulente Weise das Album zum Ende hinführt.
Zusammengefasst kann man KRILLOAN nicht nur zur einer in songwriterischer Hinsicht gelungenen Weiterentwicklung, sondern auch zu einem der besten Genre-Veröffentlichungen diesen Jahres gratulieren, das ich sogar noch vor den neuesten Werken meiner Faves Powerwolf und HammerFall einordnen würde. Weiter so!
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
1. Atlantean Sword
2. Kings Of The Iron Hill
3. Blood & Fire (Born On A Battlefield)
4. Hammer Of Wrath
5. Avenging Son
6. The Oathpact
7. Return Of The Heralds
8. The Kingkillers Tale
9. We Burn
10. Beyond The Gates
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