Lamb Of God – Lamb of God

© Lamb Of God

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Lamb Of God
Album: Lamb of God
Genre: Groove Metal / Modern Thrash Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 19.06.2020

 

Dieses Album ist sehr repräsentativ für alles, was Lamb of God tun„, erklärt Gitarrist Mark Morton. „Wir fühlen uns sehr stark mit dieser Platte und damit, wer und was wir sind„, stimmt John Campbell zu. „Unseren Namen darauf zu setzen ist ein Statement„, bringt es Sänger Randy Blythe auf den Punkt. „Das ist Lamb of God . Hier und Jetzt.

Es gibt im Regelfall zwei Gründe ein Album mit dem Bandnamen zu betiteln. Entweder es ist das Debüt der Band oder ein Album, welches einen absoluten Stellenwert und Standpunkt in der Diskografie vertreten soll. Im Falle von LAMB OF GOD kann man nun streng genommen beide Fälle in Betracht ziehen. Das Debüt von 1999 hieß „Burn the priest“, was zum damaligen Zeitpunkt auch noch der Bandname der Combo aus Richmond, Virginia (USA) war. Erst mit dem zweiten Album firmierte man unter dem heutigen Namen.

Warum nun das neunte Studioalbum auf den Namen LAMB OF GOD hört, wird hoffentlich aus der Einleitung klar, was wiederum meine These bekräftigt. Und mit dem ersten, offiziellen Album seit fast fünf Jahren hat der US-Fünfer wieder einiges mitzuteilen. Einen regelrechten Wutbrocken lassen uns LAMB OF GOD mit den zehn Songs ins Gesicht springen. Politisch und sozialkritisch schreit Sänger Randy Blythe seine Texte ins Mikro und klingt dabei so authentisch wie eh und je.

Musikalisch bleiben sich die Lämmer Gottes treu, bieten modernen Metal amerikanischer Machart. Satte Grooves in einer fetten Produktion mit reichlich Thrash Metal. Wer das neue Album von ‚Sacred Reich‘ liebt und mit dem aktuellen von ‚Machine Head‘ nix anfangen kann, sollte hier unbedingt reinhören. Die Scheibe macht einfach Spaß und klingt dazu noch erstaunlich frisch.

Songs wie der Opener Memento mori und auch die Schlussnummer On the hook stehen wie keine anderen Songs auf der Platte für den aktuellen, drückenden Sound von LAMB OF GOD. Bei allem Hass und der Wut die einem entgegen springt, kann man sich dem Sound kaum entziehen. Gears, New colossal hate und das eher Metalcore-lastige Bloodshot eyes, alles Nummern mit Langzeitwirkung, Ressurection man (mit ‚Sepultura‘-Gedächtnis-Riffs) besitzt reichlich Tiefgang und ist so etwas wie mein Geheimtipp. Und als wäre das alles nicht genug, holt man sich für zwei Nummern noch stimmliche Verstärkung. Als wenn es die überhaupt nötig hätte…

Auf Poison dream gibt sich Jamey Jasta von ‚Hatebreed‘ die Ehre und fügt dem Song seine ganz eigene Note hinzu. Beim folgenden Routes ist es Chuck Billy von den Thrash Urgesteinen ‚Testament‘, der zu hören ist, was man auch gleich zu Beginn der Nummer unverkennbar wahrnimmt. Eine moderne Thrash Nummer mit klassischen Trademarks, so als hätte der ‚Testament‘ Sänger von Anfang seine Finger mit im Spiel gehabt.

Am Ende bin ich etwas überrascht und begeistert zugleich. LAMB OF GOD klingen auf ihrem selbstbetitelten Album frisch und klassisch zugleich. Wütend ja, aber dennoch unerwartet eingängig und zugänglich. Zwar nicht neu oder mit frischen Ideen gespickt, aber wenn das der neue, oft zitierte New Wave of American Heavy Metal ist, dann darf das gerne so bleiben und LAMB OF GOD als neues Referenzwerk dieser Richtung gelten. Im 30. Jahr sind LAMB OF GOD mitten im zweiten Frühling angekommen. So darf es gerne weitergehen!

von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten

 

Tracks:

01 – Memento mori
02 – Checkmate
03 – Gears
04 – Reality bath
05 – New colossal hate
06 – Resurrection man
07 – Poison dream (feat. Jamey Jasta)
08 – Routes (feat. Chuck Billy)
09 – Bloodshot eyes
10 – On the hook

 

Line-Up:

Randy Blythe – vocals
Mark Morton – guitar
Will Adler – guitar
John Campbell – bass
Art Cruz – drums

 

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Nuclear Blast

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