LANDMVRKS – Fantasy

© LANDMVRKS

Geschrieben von Katja Maeting
Band: LANDMVRKS
Album: Fantasy
Genre: Metalcore
Plattenfirma: Arising Empire
Veröffentlichung: 19. Oktober 2018 (Aktualisierung: CD-Release verschoben auf den 02.11.2018)

Es gibt diese Bands, da denkt man: die gibt’s doch schon ewig. So ging es mir auch mit LANDMVRKS. Gefühlt waren die Franzosen in den letzten Jahren bei mir dauerpräsent und auch wenn man sich ihr neues Album „Fantasy“ anhört, hat man den Eindruck, hier hat eine Band schon ziemlich genau ihren Stil gefunden. Umso erstaunter war ich, dass die Band erst 2014 von Sänger Florent und Drummer Nicolas gegründet wurde. Damals hieß das Ganze noch Coldsight und Florent Salfati stand nicht hinter dem Mikro, sondern spielte Gitarre. Was für eine Verschwendung!

Aber im Laufe des Jahres wurde das Line-up vervollständigt, Florent wechselte ans Mikrofon und die Dinge nahmen ihren Lauf. Mit einer beachtlichen Zahl an Live Gigs baute sich die Band einen immer besseren Ruf, einen unglaublichen Erfahrungsschatz und eine stetig wachsende Fan-Gemeinde auf. Erster Halt auf dem Weg nach oben war das in Eigenregie produzierte Debütalbum „Hollow“, mit dem LANDMVRKS ihren Ruf auch über die französische Szene hinaus aufbauten, denn die Band tourte damit quer durch Europa und spielte unter anderem auf dem Hellfest. Ende 2017 stieg Gitarrist Thomas aus der Band aus und das verbliebene Quartett unterzeichnete 2018 einen Plattenvertrag bei Arising Empire – das perfekte Zuhause für das neue Album „Fantasy“, an dem LANDMVRKS fast zwei Jahre gearbeitet haben. 

Die neue Scheibe schafft den erstaunlichen Spagat, sowohl die Fans des Debütalbums abzuholen, als auch neue Fans für LANDMVRKS zu gewinnen. Die Franzosen zelebrieren hier den perfekten Dreiklang ihrer Trademarks ‚Talent für besondere Melodien‘, ‚hervorragender Sänger‘ und ‚überraschende Ideen, die perfekt funktionieren“. Zu den gut funktionierenden Ideen gehört für mich auch, dass oftmals die Instrumentalisten den dynamischen Melodielinien folgen, während Sänger Florent mit seinen Stakkato-Shouts Druck und Härte in die Songs bringt und damit auch mal locker einen Breakdown in den Schatten stellt. Wenn Instrumentalisten und Sänger dann auch noch in die gleiche Richtung marschieren, wird’s doppelt gut wie bei „Wake Up Call“, der mit seiner Dynamik aus rasend-aggressiven Strophen und melodisch-fokussiertem Chorus vorantreibt und sich selber mit einem Sog aus Beatdown-Elementen und kraftvollen Growls krönt. 

„Blistering“ bewegt sich soundmäßig eher in die entgegengesetzte Richtung und bringt einiges an Post-Hardcore-Charisma mit. Einer der Songs, bei denen der Frontmann die Härte-Facetten auf die melodiedominierten Instrumentalarbeit setzt. Erstaunlich, wie vielseitig diese Stimme ist. Mit den beiden Vorab-Singles „Scars“ und „Reckoning“ hatten LANDMVRKS bereits zwei Feature-Gäste ihres Albums vorgestellt. Den dritten Gast, Camille Contreras von Bliss Sigh, haben sich die Jungs für den überraschendsten Song auf „Fantasy“ aufgehoben. „Alive“ hat nichts vom typischen LANDMVRKS-Sound, aber ist einfach wunderschön. Eine zartfühlende Alternative-Ballade voll sanfter Emotion, bei der die klare, kraftvolle Stimme der Gastsängerin von einer überraschend kratzig-weichen Gesangsleistung von Florent Salfati umfangen wird. 

„Dead Inside“ vertreibt anschließend alle Gefühlsduseligkeit und begeistert mit einem pop-punkigen Grundmuster. Der Song taugt dabei erstaunlich gut zum Mitgröhlen in voller Lautstärke, setzt aber auch ausreichend Härtemomente, um nicht zu sehr abzudriften. Das instrumentale Interlude „Kurhah“ bietet dann eine kurze Verschnaufpause, bevor LANDMVRKS beim letzten Track „Disdain“ nochmal alle ihre Stärken vereinen und eine Mix aus schönen Melodien, abwechslungsreicher Stimmarbeit und mitreißender Härte zaubern. 

„Fantasy“ ist ein großartiges Album geworden, mit dem die französische Band wahrscheinlich viel Aufmerksamkeit und viele Fans gewinnen wird. Keine Ahnung, wie sie das mal irgendwann noch steigern wollen, aber bis dahin feier ich erstmal dieses Album. Solltet ihr auch. 

Von mir gibt es 9,5 von 10 Hellfire-Punkten.

Trackliste:
01. Fantasy
02. Wake Up Call
03. Scars (ft. Florestan Durand)
04. The Worst Of You And Me
05. Blistering
06. False Reality
07. Reckoning (ft. Aaron Matts)
08. Alive (ft. Camille Contreras)
09. Dead Inside
10. Kurhah
11. Disdain

Line-up:
Florent Salfati – Gesang
Nicolas Exposito – Gitarre
Rudy Purkart – Bass
Nicolas Soriano – Schlagzeug

Weitere Infos:
LANDMVRKS bei Facebook
Website von LandMVRKS
LANDMVRKS bei Instagram

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.