Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Last Days Of Eden
Album: Chrysalis
Genre: Symphonic Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 23.03.2018
Bei LAST DAYS OF EDEN handelt es sich um Spaniens führende Symphonic Metal Band. Im Jahr 2012 ursprünglich als reines Studio Projekt gegründet, erschien 2014 ihre erste EP, bevor ein Jahr darauf das Debüt Album “Ride The World” das Licht der Welt erblickte und eine erste erfolgreiche Europa-Tournee folgte. 2016 nahm die Band ein zweites, in asturischer Sprache (Dialekt der Region Asturien im Norden Spaniens) eingesungenes Album namens “Traxel Mör” auf, dass komplett auf Schlagzeug und Gitarren verzichtete und sich ausschließlich auf Symphonic und Folk Elemente konzentrierte.
Nun haben die Iberer ihr zweites englischsprachiges Album namens “Chrysalis” am Start, das den Hörer – wenn man dem Promo Flyer glauben darf – “auf eine unvergessliche Reise” mitnehmen wird. Bei solchen Zeilen schwant mir eigentlich nichts gutes und ich befürchte schon einen unfreiwilligen Besuch beim Ohrenarzt aufgrund irgenwelcher grauenvoller Klangkaskaden.
Doch die ersten Töne des Openers “Forevermore” lassen meine bösen Vorahnungen schnell in Luft auflösen, denn was ich da in einer Mischung aus harten Riffs und orchestraler Untermalung zu hören bekomme, klingt nach einer Nightwish typischen Eröffnung von Songs wie “Storytime”, was sicherlich nicht die schlechteste Referenz ist. Bei der nachfolgenden Midtempo Nummer “The Roots Of Life” sind deutlich die folkigen Einflüsse der Band zu hören, und auch der Background-Gesang von Gitarrist Dani G. kommt erstmalig zum Einsatz.
Bei “The Wanderer” kommen die Flöten noch deutlicher zum tragen, gleichzeitig punktet der Song mit einem knackigen Gitarrensolo. Das Stück hätte auch wunderbar auf die letzte Nightwish
Scheibe gepasst. Das anschließende “Dead Man’s Tale” drückt dann das Gaspedal wieder ein wenig mehr durch, überzeugt durch einen längeren instrumentalen Mittelteil und lässt gewisse Erinnerungen an Within Temptation aufkommen. Letzteres gilt auch für das äußerst eingängige “The Storyteller” und das flotte “Heading For The Sun”.
“Falling In The Deep” – die vorab veröffentlichten Single – kann getrost als eines der Album Highlights bezeichnet werden, der Song ist eine starke Power Ballade mit toller Melodieführung und gelungener Orchester Begleitung. Schade nur, dass das knackige Gitarrensolo im Mittelteil recht kurz ausgefallen ist. Auffallend ist auch das knapp zehnminütige “Aeda’s Daughter”. Der Track wartet mit einem Wechselspiel aus sanften Tönen und großem Bombast auf und klingt nicht nur wegen der hohen Tonlagen wie eine Rock-/Metaloper. “A Siren’ Song” ist eine ruhige Folk Ballade, die mit ihrem Wechselgesang von Dani G. und Lady Ani besticht. Bedauerlich, dass die Band dieses Stilmittel nicht häufiger verwendet hat. Das abschließende “7 Years Of Madness” beendet das Album so wie es begonnen, eine wuchtige Nightwish ähnliche Nummer, die allerdings etwas abrubt endet.
Soweit ist alles prima, sowohl soundtechnisch als auch kompositorisch besticht “Chrysalis” mit gefälligem Symphonic Metal, das insbesondere die Anhänger von den erwähnten Bands ansprechen dürfte. Ein großes ABER muss ich zum Schluß doch noch loswerden: der Gesang von Frontfrau Lady Ani ist meiner Meinung nach etwas gewöhnungsbedürftig und zuweilen sogar anstrengend, denn gerade in den lauteren Passagen kingt ihre Stimme etwas zu schrill. Wen das nicht stört oder wer vielleicht sogar extreme Stimmen bevorzugt, kann ruhig mal ein Ohr riskieren.
Trackliste:
01. Forevermore,
02. The Roots Of Life
03. The Wanderer
04. Dead Man’s Tale
05. The Storyteller
06. Falling In The Deep
07. Aedea’s Daughter
08. A Siren’s Song
09. Heading For The Sun
10. Romeo & Julian
11. 7 Years Of Madness
Aktuelles Line Up:
Lady Ani: Gesang
Dani G.: Gitarre, Gesang
Adrián Huelga: Bass
Chris Bada: Drums
Juan Gómez: Gitarre, Keyboards
Gustavo Rodríguez: Bagpipe
Andrea Joglar: Whistles & Bagpipe
Mehr Infos:
Last Days Of Eden Website
Last Days Of Eden auf Facebook
Video zu “Falling In The Deep”