Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Last Frontier
Album: Aether (Equivalent Exchange)
Genre: Atmospheric Metal
Plattenfirma: Revalve Records
Veröffentlichung: 24.01.2020
Bei LAST FRONTIER handelt es sich um eine italienische Atmospheric Metal Band, die bereits 2005 gegründet wurde und – vermutlich bedingt aufgrund diverser Line Up Wechsel – seitdem lediglich zwei Alben veröffentlicht hat. Nach dem ihr vormaliger Sänger Ende 2017 die Band verlassen hatte, zogen sich die verbliebenen Mitglieder ins Studio zurück, um – mittlerweile mit neuen Frontmann – an ihrer dritten Langrille zu arbeiten.
Das Resultat dessen hört auf den Namen „Aether (Equivalent Exchange)“ und bietet einen Mix aus klassischem Metal und vereinzelten Prog Anleihen. Ob das nun unbedingt unter dem Begriff „Atmospheric Metal“ einzuordnen ist, sei mal dahingestellt, dafür sind die Keyboard Sounds – die mutmaßlich für besagte Atmosphäre sorgen sollen – nicht dominant genug. Auf die erzählende Einleitung folgt erst mal Ratlosigkeit, denn laut Tracklist sollte dem Intro eigentlich „Cults Of Cargo“ folgen, isses aber nicht, stattdessen beglücken mich die Italiener zweimal hintereinander mit „Fields Of Thetis“. Macht aber nichts, so schlecht ist die Nummer jetzt nicht. Der sich langsam aufbauende Song mündet in einer Up Tempo Nummer, die handwerklich gut gemacht ist und die der Instrumenten Fraktion immer wieder Freiraum zur Entfaltung lässt, ohne dass diese in irgendwelche Frickeleien abdriftet. Wenn die Hookline noch etwas ausgeprägter wäre, hätte das Teil das Zeug zum Ohrwurm.
„Flames Of Moloch“ wird von einem verschleppten Groove angetrieben, der Chorus präsentiert sich gefällig und mit Gang-Shouts garniert, und im hinteren Drittel schleicht sich ein kurzer Prog-Part. Nach dem eher durchwachsenen „Wings Of Stone“ folgt mit „The Willow“ der meiner Meinung nach eingängigste Track der Scheibe, denn der emotional eindringliche Chorus geht einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf, und der proggige Beginn sorgt für das Sahnehäubchen auf der sprichwörtlichen Torte. Knapp dahinter geht „The River“ über die Ziellinie, der dynamische Track punktet mit seinem ein wenig an Iron Maiden erinnernden Refrain, während sich selbiger beim nachfolgenden „The Brier“ als vergleichsweise sperrig erweist. Der coole Instrumental Part wertet die Nummer aber zumindest ein wenig auf.
Mit „Shahar“ folgt das gut zwölfminütige Herzstück des Albums. Hier variieren die Italiener immer wieder Stimmung und Geschwindigkeit des Songs, ein opulenter Background Chor darf ebenso wenig fehlen wie diverse Prog-Spielereien, bei denen sich die Musiker mal so richtig austoben können. Ein abwechslungsreicher Track, der seine Zeit braucht, um zu gefallen.
„Aether (Equivalent Exchange)“ ist mit Sicherheit kein Album, das sich nach dem ersten Hören sofort für eine weitere Rotation aufdrängt, aber nimmt man sich die Zeit, dann wächst diese Scheibe von Mal zu Mal, auch wenn vereinzelte Schwächen nicht zu leugnen sind. songwriterisches Potential ist aber definitiv vorhanden.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Toward the Last Frontier
- Cults of Cargo
- Fields of Thetis
- Flames of Moloch
- Wings of Stone
- The Willow
- The River
- The Brier
- Shahar
Line Up:
Nitrokill: Gitarre
Cyrion Faith: Keyboards
Silent Kaos: Drums
Thor Underdog: Bass
Marco Cantoni: Gesang
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