Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Lay Of The Autumn
Album: Of Love And Sorrow
Genre: Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 25.10.2024
LAY OF THE AUTUMN ist eine italienische Power Symphonic Metal-Band, die von Davide Scuteri (Ravenword, Choirs Of Veritas) und in Zusammenarbeit mit Iryna Boyarkina (ERIA, Mysterya), Michele Olmi (Chronosfear, Embrace Of Souls), Cesare Ferrari (Ravenword, Choirs Of Veritas) und Davide Lovecchio (Ravenword) konzipiert wurde. Der Bandname – übrigens einem gleichnamigen Track von Insomnium entnommen – symbolisiert „den Moment im Leben eines jeden von uns, wenn die warmen Strahlen der Sommersonne plötzlich grau werden, bis das letzte Blatt gefallen ist und dem Winter in unserem Herzen Platz macht. Unsere Botschaft ist die Akzeptanz von „Trauer“ als wichtiger Teil unseres Lebens…“.
Nach diesen einleitenden Worten ist es wenig verwunderlich, dass bei den zehn Tracks eine gewisse Melancholie mitschwingt, auch wenn die Songs per se nicht mit auf Moll getrimmten Instrumenten aufwarten. Nach dem zweieinhalb minütigen Piano Intro („When It Rains“) legt „Flowing Tears“ nach kurzer Anlaufzeit sehr schwungvoll los, ein kraftvoller Power Metal Track mit reichlich orchestraler Untermalung und einer sofort zupackenden Hookline, in dessen Zentrum die klare Stimme von Sängerin Iryna Boyarkina steht.
„Lost In Your Eyes“ hält den Elan am Laufen, bringt jedoch einige elektronische Spielereien mit ein und verschmelzt diese mit den symphonischen Klängen. Bei „After All This Time? Always“ (ein Zitat aus dem letzten Harry Potter Film) schlagen LAY OF THE AUTUMN erstmals ruhigere Töne an und präsentieren eine kraftvolle, fast schon cineastisch angelegte Ballade, die trotz allem alles andere als kitschig wirkt und zweifelsohne zu den Highlights des Albums zu zählen ist. Das energische „Thrown Away“ hebt sich in mehrfacher Hinsicht deutlich von den bisherigen Songs ab, nicht nur gesellen sich männliche Growls in den Strophen hinzu und sorgen für einen stimmlichen Kontrast, auch der in diesen Parts gewählte Keyboard-Einsatz wirkt fast ein wenig progressiv, was die Nummer ein wenig düsterer und sperriger wirken lässt. Dennoch ein sehr interessantes Stück.
„Undergo Deconstruction“ bewegt sich zwar überwiegend in mittleren Tempogefilden, zieht aber zwischendrin immer wieder mal die Zügel an und sorgt somit für erfreuliche Abwechslung, während mit „Love You To Death“ eine weitere vorzügliche Ballade inklusive Spoken-Word-Part und kurzzeitiger Tempoverschärfung dargeboten wird. Nach der flotten Instrumental-Nummer “ Si Sta Come D’Autunno Sugli Alberi Le Foglie“, die mich irgendwie an die italienischen Landsleute von Labyrinth erinnert, folgt mit dem Titeltrack ein beschwingter Song, der mit einer leicht poppigen Hookline versehen ist, dessen eingeschobener Growl Part in der Mitte des Stücks aber irgendwie fehl am Platz wirkt und somit letzten Endes ein wenig hinter den übrigen Stücken zurückfällt. Das abschließende „Who Is to Blame“ rückt die Dinge wieder gerade und überzeugt abermals mit viel Elan und einem packenden Refrain.
Unterm Strich also ein vielversprechendes Debüt, das die Italiener da hingelegt haben. Einziger leichter Kritikpunkt sind die für meinen Geschmack etwas zu leise abgemischten Gitarren (ausgenommen die jeweiligen Soli), diesen hätte ich einen etwas dominanteren Einsatz gewünscht, auch wenn ich mir bewusst bin, dass wir hier von Symphonic Metal reden. Ansonsten darf man gespannt sein, wohin die Reise der Band noch führen wird.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01. When It Rains
02. Flowing Tears
03. Lost In Your Eyes
04. After All This Time? Always
05. Thrown Away
06. Undergo Deconstruction
07. Love You To Death
08. Si Sta Come D’Autunno Sugli Alberi Le Foglie
09. Of Love And Sorrow
10. Who Is To Blame
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