Lazarus Dream Interview: Live bräuchten wir allerdings schon zusätzliche Leute, da ich ja nur zwei Arme habe

© Lazarus Dream

Anlässlich des neuen Albums „Imaginary Life“ von „Lazarus Dream“ (LD) hatte das Hellfire Magazin die Gelegenheit ein Quick5 Interview mit Instrument-Allrounder Markus Pfeffer zu führen. 

 

 

HF: Aktuell werft Ihr die dritte Scheibe „Imaginary Life“ auf den Markt. Knapp zwei Jahre nach „Lifeline“ und vier Jahre nach „Alive“. Arbeitet ihr mit einer gewissen Akribie an Euren Alben? Und müssen wir weitere zwei Jahre auf ein Folgealbum warten?

LD: Wir arbeiten definitiv sehr akribisch an unseren Alben. Da ich selbst seit mehr als 30 Jahren Recording Erfahrung und inzwischen ein sehr respektables Homestudio habe, kann ich unsere Songs selbst abmischen, und da bin ich extrem penibel (lacht). Wann es ein weiteres Album gibt hängt davon ab, welche Songideen mir „zufliegen“. Das zweite Album „Lifeline“ ist ja gerade erst eineinhalb Jahre „alt“, und eigentlich wollten wir etwas länger pausieren. Doch dann küsste mich im Frühjahr 2023 die Muse wieder und wieder (lacht) und es ging gar nicht anders, als dass wir ein weiteres Album aufnehmen.

HF: Ihr habt Euch auf diesem Album mit Markus Herzog an der Schießbude verstärkt. Sozusagen vom Duo zum Trio entwickelt. Wird es weiteren Bandzuwachs geben, oder setzt Ihr weiterhin auf Studiomusiker wie beim Vorgänger „Lifeline“?

LD: Fakt ist: ich komponiere die Musik für die Songs und spiele dabei Gitarren, Bass und Keys ein. Somit brauche ich keinen Bassisten und keinen Keyboarder im Studio. Das würde den Kompositionsprozess unnötig verkomplizieren. Zumal meine Songs auch oft aus Basslinien oder Keyboardmelodien entstehen.
Ich komponiere nicht ausschließlich auf der Gitarre – ganz im Gegenteil. Live bräuchten wir allerdings
schon zusätzliche Leute, da ich ja nur zwei Arme habe (lacht).

HF: Auch auf dem aktuellen Werk bleibt Ihr dem „AOR“ Hard Rock treu. Ist das bewusst gewählt, um dieses Genre aufrecht zu halten? Seht Ihr darin einen Gegenpart zu den bestehenden diversen Metal Stilen?

LD: In der Tat komponiere ich wahnsinnig viele Songs, seit der Pandemie ca. 150. Bei BARNABAS SKY arbeite ich mit wechselnden Sängern und spanne den Bogen vom AOR bis zum Progressive Melodic Metal, bei ATLANTIS DRIVE habe ich mit Jorris Guilbaud (Keyboarder von HEART LINE) und Mark Boals ein Keyboard orientiertes Eighties-Rock-Album komponiert und aktuell schreibe ich mit dem schwedischen Sänger Rob Lundgren (METALIST) ein neues Album unter dem Projektnamen MYSTERY MOON, wo wir sphärische Synthies und knallharte Riffs kombinieren, was die goldene Schnittmenge zwischen den oben genannten Elementen vereint. Da muss ich mir bei jeder Idee genau überlegen, was zu welcher Band passt. Im Endeffekt versuche ich dann sinnvolle „Alben-Bündel“ zusammenzufassen, die sowohl stilistisch ein homogenes Bild ergeben als auch abwechslungsreich genug sind, so dass man die Hörer nicht langweilt. Das ist manchmal gar nicht so einfach, insbesondere wenn man letztgenannten Aspekt im Blick behält. Da muss man auch abwägen, wie weit man sich als Künstler stilistisch aus dem Fenster lehnen kann, ohne die Konsumenten vor den Kopf zu stoßen.

HF: Der Bandname „Lazarus Dream“ lässt ja viel Spielraum für Spekulationen. Seid Ihr von der biblischen Figur des Lazarus inspiriert worden? Oder wie kommt der Name zustande?

LD: Unser Sänger Carsten hatte sich den Namen ausgedacht, als wir 1999 das erste Mal gemeinsam ein paar Songs geschrieben hatten. Als wir dann 2020 diese Songs neu aufnahmen (für das Debütalbum „Alive“), hatte der Bandname der wiederauferstandenen Band umso besser gepasst. Ich glaube, den Namen hatte er damals aber eigentlich nur gewählt, weil er einfach echt cool klingt (lacht).

HF: 2024 fängt für Euch ja gut an. Zwei Auskoppelungen sind bereits online zu hören. Plant Ihr eventuell eine Tour egal ob als Support oder als Headliner? Und falls ja, welches Event würde Euch zusätzlich reizen?

LD: Da wir mehrere Musiker „mieten“ müssten (Bassist, zweiter Gitarrist, Keyboarder) wäre das Ganze mit einigem finanziellen Aufwand verbunden. Insofern wäre der ein oder andere Festivalgig durchaus denkbar, hängt aber wie immer am Budget. Ein Festival in unserem Genre wie das HEAT- oder Indoor-Festival oder vergleichbare, wäre schon eine coole Sache. Aktuell habe ich keine Liveband und bin immer froh, mal wieder auf der Bühne rumzutoben, wie übrigens kürzlich als Gast bei Jürgen Walzer‘s DISPYIRA. Wer dieses Projekt noch nicht kennt, sollte unbedingt mal bei YouTube rein hören bzw. sehen. Zu den Songs/Videos „Blue Mirror“ (mit Zak Stevens an den Vocals: https://www.youtube.com/watch?v=FT_un-jW68Q ) und „The Curse“ (mit Carsten von LAZARUS DREAM am Gesang: https://youtu.be/4ERo4ORIn8U?si=FcfpiqfivlgohoIm)
habe ich die Soli beigesteuert und bin auch bei den – übrigens sehr coolen – Videos mit von der Partie.

HF: Danke, dass wir die Chance hatten, für unsere Leser einige interessante Informationen über Euch entlockt zu haben. Weiterhin ein erfolgreiches 2024 und alles Gute.

LD: Danke! Euch auch alles Gute und danke für Euren

 

Interview: Bernd Kröninger

 

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