Legions Of The Night – Darkness

© Legions Of The Night

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Legions Of The Night
Album: Darkness
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 12.07.2024

Da Savatage trotz zwischenzeitlich mal aufkommender Gerüchte im Netz nach wie vor auf Eis liegen (falls sie denn jemals wiederkommen), ist es gut, dass es Bands gibt, die das musikalische Erbe von Tampas Finest – sofern man davon sprechen darf – quasi weiterführen. Eine Formation, die sich in der Corona-Zeit diesbezüglich besonders hervorgetan hat, ist LEGIONS OF THE NIGHT, die Band um die beiden Dawn Of Destiny Mitglieder Jens Faber und Philipp Bock, die zusammen mit Henning Basse (u.a. Metalium, ex-Firewind) nun Album Nummer drei an den Start bringen.

Der Opener „No Control“ startet düster-progressiv mit einer gewissen Dramatik, bevor der Track allmählich in Wallung kommt und zwischen getragenen, melodischen Elementen immer wieder wuchtig vorprescht und ordentlich Druck entfaltet. Später glaubt man bereits das Ende des Songs erreicht zu haben, doch dann setzt dieser mit einer famosen Melodielinie zur quasi-Zugabe an. Das folgende „Rebirth“ wird von einem fesselnden Gitarrenmotiv angeführt, während der Breitwand Chorus wehmütige Erinnerungen an die großen Vorbilder weckt.

Der Titeltrack startet mit ruhigen Piano Klängen, danach pendelt der Song zwischen dynamischen und zurückgenommenen Passagen. Während der großartige Refrain mich an Circle II CIrcle erinnert, kommt mir vor allem bei den Instrumental Momenten eher das letzte Savatage Album „Poets And Madmen“ in den Sinn. „Hate“ hat seinem Titel entsprechend wieder ein paar mehr Ecken und Kanten -bei einigen eher garstigen Vocals kommt Henning Basse Jon Oliva schon sehr Nahe -, wenngleich mit Blick auf die Hookline alles beim Bewährten bleibt. Das zuvor bei „Darkness“ schon angesprochene Wechselspiel der Stimmungen wird auf „One Moment“ weiter fortgeführt und mit Blick auf das epische letzte Drittel des Songs sogar noch perfektioniert.

„Another Devil“ ist mit Ausnahme einiger Midtempo Parts eine der beiden schnellsten Nummern des Albums. Im Gegensatz zu den vorherigen Stücken kommt dieser Song wesentlich geradliniger daher und bietet somit eine gewisse Abwechslung zu den vorherrschenden Song-Strukturen. „Let The River Flow“ ist ein lupenreine Piano Ballade, die einerseits zwar gut gemacht ist, andererseits aber ehrlicherweise nicht die ganz großen Emotionen wie bspw. „Believe“ weckt. „Better Men“ führt die balladeske Ausrichtung zwar weitestgehend fort, steigert sich aber im Laufe der Zeit und lässt zwischendrin auch ein paar knackige Riffs und aggressivere Vocals vom Stapel; der Chorus hingegen ist abermals ganz großes Kino.

„The Witches Are Burning“ knüpft nahtlos an das bereits erwähnte „Another Devil“ an, wenngleich letztgenannter Track in Sachen Hooks noch ne Spur griffiger wirkt. „Leave Me“ ist nichts anderes als eine über sechsminütige epische Meisterleistung, die mühelos mit ähnlich gelagerten Werken der Amerikaner mithalten kann. „I Don’t See The Light“ pendelt zwischen schwerfälligen Riffs und erhabenen Momenten mit leichter Prog Färbung. Auf den ersten Blick nicht unbedingt der zugänglichste Track, aber die Nummer wächst mit jedem Durchlauf.

Kein LEGIONS OF THE NIGHT Album ohne Savatage-Cover. Nach „Sirens“ und „When The Crowds Are Gone“ widmen sich Jens Faber & Co diesmal dem „Streets“-Klassiker „Tonight He Grins Again“. Und hier darf ich mich mal aus meiner Rezension zur letzten Scheibe „Hell“ selbst zitieren: Ein solches Unterfangen „…kann schnell mal irgendwo zwischen Gotteslästerung und totalem Desaster enden. Aber das Trio hat diese Herkules Aufgabe mehr als ordentlich gemeistert“. Dem ist eigentlich nichts hinzu zu fügen.

Auch wenn „Darkness“ fast schon erwartungsgemäß nicht vollends an die absoluten Großtaten der Oliva-Brüder heranreicht, überzeugt das Album auf ganzer Linie und dürfte für alte Savatage Fans wie mich ein willkommener Ersatz darstellen.

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

1. No Control
2. Rebirth
3. Darkness
4. Hate
5. One Moment
6. Another Devil
7. Let The River Flow
8. Better Men
9. The Witches Are Burning
10. Leave Me
11. I Don’t See The Light
12. Tonight He Grins Again

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