Geschrieben von Melanie Busch
Band: Lesoir
Album: Latitude
Label: Gentle Art of Music
Veröffentlichung: 17. November 2017
LESOIR aus unserem Nachbarland „Holland“ machten es mir nicht gerade leicht als ich nach einigen Informationen zur Band recherchierte. Was wir wissen ist, dass sich die Band im Jahr 2010 gründete und dass ihr Set von Zaghaftigkeit bis hin zu Chaos und schweren Klängen reicht. So gruppieren sich ihre Werke von Progressive Rock bis Artrock ein, in denen der Fokus auf die dominierend weiblichen Stimmen gesetzt wird. Schon beim Blick auf das Cover und auf das Line Up hatte ich eine Vorahnung von ihrem Sound, so lehnte ich mich zurück und ließ das Album auf mich wirken.
Ich benötigte mehrere Anläufe um zu verstehen was LESOIR uns hier für ein Album liefern. Eingeläutet wird das Album mit Klängen vom Klavier, alles deutet auf eine klassische Gesangsausbildung hin als die feinen und glasklaren Stimmen ihren Weg in den etwas ungewöhnlichen Sound finden. Stimmlich bieten uns die beiden Sängerinnen Maartje und Eleen eine Mischung aus Tarja, Björk und Deborah Anne Dyer (Skunk Anansie), welche es schaffen dass man sich eigene Bilder im Kopf zurecht legt. Aber auch die Vielseitigkeit der eingesetzten Instrumente bringen den Hang zum träumen mit sich. Neben Passagen aus Orchester und angezapften Elementen des Power Metal, bekommt der Hörer immer wieder diese wuchtig rockenden Einlagen präsentiert. Was dazu führt dass das Album einen epischen Sound mit effektvoll eskalierender Dramaturgie aufweisen kann. Während die erste Albumhälfte etwas ruhiger gestaltet wurde, nimmt das Werk im zweiten Teil härtere Klänge in Kauf. Die Emotionen der Songs werden durch düstere und schwere Dynamiken in den Mittelpunkt gesetzt und somit wirkungsvoll nach außen transportiert. Einige Tracks lassen keine Zweifel offen dass die Band ihre Vorlieben zu Künstlern wie Skunk Anansie; Pink Floyd oder Alanis Morissette in ihr eigenes Werk untergebracht hat.
Meine Top-Songs des Albums: Cheap Trade
Fazit: Mit über 60 Minuten Spielzeit bietet sich das Album als willkommene Abwechslung zum schweren krachenden Rock an, zudem bieten LESOIR zahlreiche Facetten. Meiner Meinung nach kann es ruhig etwas weniger klassisch ausgerichtet sein und würde wirkungsvoller erscheinen, wenn sie weniger Drama mit melodischeren Parts einfließen lassen. Der Song „Cheap Trade“ bietet hierfür die Basis 😉
Tracklist:
01. Modern Goddess
02. In The Game
03. Icon
04. In Their Eyes
05. Gone And Forgotten
06. Eden´s Garden
07. Zeros And Ones
08. Kissed By Sunlight
09. Cheap Trade
10. Comforting Rain
11. Latitude
12. Faith Is
13. Cradle Song
LineUp:
Maartje Meessen – Gesang, Flöte, Klavier
Ingo Dassen – Gitarre
Eleen Bartholomeus – Gesang, Gitarre, Keyboards, Percussion
Ingo Jetten – Bass
Bob van Heumen – Schlagzeug
weitere Infos:
http://lesoirmusic.com
https://www.facebook.com/lesoir.band