Lichtgestalt – Tempus Fugit

Geschrieben von Melanie Busch
Band: Lichtgestalt
Album: Tempus Fugit
Plattenfirma: Pride & Joy Music (Edel)
Veröffentlichung: 26.05.2017

Im Winter 2013 generierte „Der Heizzer“ (Gitarrist) mit Hilfe purer Energie die Band LICHTGESTALT. „Herr Hertz“ (Sänger), auf selbiger Wellenlänge, folgte auf direktem Weg dieser unaufhaltsamen LICHTGESTALT. Die Beiden sogen den Wunschmusiker „Brukke“ (Schlagzeug) für die Starkstrom-Performance, sowie den Tiefton-Maschinist „Lippmann“ mit in ihren Schmelzofen für alt & neu, hell & dunkel und die Macht der Töne & Texte. Schnell war klar dass die Vier aus dem Ruhrgebiet/Münsterland in der Szene unaufhaltsam durchstarten wollen und nach wenigen Monaten gemeinsamen Probens stand bereits das Songmaterial für die Debüt-EP „Lichtgestalt“, welches  im Jahr 2014 in Eigenregie veröffentlicht wurde und zugleich in die MRC30 Clubcharts einstieg. Das Debütalbum „Motorenherz“ erschien im April 2015 bei Danse Macabre, nach zwei erfolgreichen Tourneen mit STAHLMANN begannen  „Der Heizzer“ und „Herr Hertz“ mit dem Songwriting für das noch unbetitelte Zweitwerk, welches nun nach einem Wechsel der Plattenfirma erscheint und mich schon anhand des Covers neugierig macht.

Mit Keyboardklängen wird „So kalt dein Lächeln“ eingeleitet, nichts ahnend schlägt mir der satte Gitarrensound um die Ohren und zusammen mit dem Schlagzeug steigert sich dieser Song bis zum Refrain in eine Nummer dessen Beat mich nicht still sitzen lässt. Gefolgt von „Judas“, in dem mir die tiefen Klänge des Bassisten und des Schlagzeugers sehr gut gefallen, werde ich vom taktvollen und kräftigen Gesang des „Herr Hertz“ beeindruckt. Schon während der ersten Songs kommen bei mir Erinnerungen an Bands wie Schandmaul, In Extremo oder diverser anderer Mittelalter Rockbands zum Vorschein. „Tempus Fugit“ steht in etwa für so viel wie „die Zeit rennt uns davon“. Der Song kommt etwas ruhiger, aber dennoch sehr kraftvoll durch meiner Lautsprecher. Der Text überzeugt mich, ein grandioses textliches Meisterwerk ist hier entstanden, ich bin begeistert wie einfallsreich diese Band ist. Wie ein gutes Buch dessen einzelne Kapitel mich in Gedanken fesseln.

Den Song „Böse Fee“ gab es bereits im Jahr 2016 als Live Version auf einer Single, die Studioaufnahme auf diesem Album gefällt mir besser. Er dringt stärker durch, die Passagen mit den Synthesizer Elementen höre ich in dieser Version nicht heraus, das gefällt mir sehr gut. In „Blutmond“ höre ich die Textzeile „…und ihre Glieder schwer wie Blei…“, der Song lässt mich nicht still sitzen, er führt in der Tat zu Gliedern schwer wie Blei. Hart Rocken ist also angesagt, in der Hoffnung dieser Song wird beim Gothic Meets Rock live und in Farbe zu hören sein. Einschlägig und fast im selben Takt geht es mit „Messer, Gabel, Schere“ weiter. Wobei die bpm´s in Verbindung mit den Textzeilen ordentlich Adrenalin ausstoßen, den Feinschliff erhält der Song mit einem üppigen Gitarrensound. So geht es mit „Lilith“ weiter, die Riffs am Bass strotzen ungemein melodisch hervor. Synthesizer, wie wir sie von Gothic Songs kennen, läuten „Virus Mensch“ ein, was aber durch die handgestimmten Rockinstrumente im Hintergrund schnell verblasst.

„Bis mein Auge bricht“ überrascht mich bis in die Zehenspitzen, der Song ist mein absoluter Favorit auf diesem Album. Die Gitarren, der Text und der Gesang welcher hervorsticht, das Schlagzeug, der Bass und die leichten Züge MittelalterRocks lassen mir beim Refrain keine Zweifel offen dass ich IN EXTREMO heraus höre. Genial umgesetzt und eine Nummer die ich mir ebenfalls Live und in Farbe unbedingt ansehen möchte. Bei „Der letzte Boxer“ mit den Soundeinlagen einer Mundharmonika als Untermalung des Gesangs, werde ich ebenfalls  an IN EXTREMO erinnert, was nur noch durch den Kindesgesang im Abschluss des Songs getoppt wird. Eine wunderschöne und ruhige Nummer zum Ausklang des Albums.

Mein Top-Songs des Albums: So kalt dein Lächeln, Tempus Fugit, Blutmond, Bis mein Auge Bricht, Der letzte Boxer

Fazit: Das Album ist stark geprägt mit typischen Hard Rock Elementen, räumt aber durch den Text und die gekonnt eingesetzten elektronischen Sounds den ersten Eindruck schnell beiseite und entfaltet sich als NEUER DEUTSCHER SCHWARZROCK. Imponiert hat mich das Album durch den leicht eingehauchten Mittelalter Stil. Dass seit dem Debütalbum „Motorenherz“ nur 2 Jahre vergangen sind kann man sich nicht vorstellen wenn man diese Band zum ersten Mal hört. „Tempus Fugit“ wirkt Reich an Erfahrungen und wesentlich ausgereifter gegenüber „Motorenherz“. In ganzer Linie kann sich dieses Album mit Platten von Bands wie IN EXTREMO, STONEMAN, UNZUCHT und teilweise sogar RAMMSTEIN gleichstellen.

Tracklist:
1.   So kalt dein Lächeln
2.   Judas
3.  Tempus Fugit
4.   Böse Fee
5.   Blutmond
6.   Messer, Gabel, Schere
7.   Lilith
8.   Virus Mensch
9.   Bis mein Auge bricht
10. Der letzte Boxer

weitere Infos:
http://www.lichtgestalt.biz/
https://www.facebook.com/Lichtgestaltband/

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