Geschrieben von Katja Maeting
Band: Like Torches
Album: Loves And Losses
Genre: Alternative Rock/Pop-Punk
Plattenfirma: Victory Records
Veröffentlichung: 01. November 2019
Letztens kam von mir noch der recht flapsige Spruch „Alternative kannste zu fast allem sagen“ über die Lippen. Warum allerdings Like Torches auf ihrer Facebook Seite ihr Genre als Alternative Rock bezeichnen? Keine Ahnung, denn den Pop Punk im Gen-Pool ihres Songwritings können sie absolut nicht verleugnen. Und peinlich sein braucht ihnen das auch definitiv nicht sein.
Mit ihrem neuen Album „Loves And Losses“ konnten sie einen Deal bei Victory Records landen, was dafür spricht, dass sie mit den beiden vorherigen Alben einen guten Eindruck hinterlassen haben. Für mich ist es allerdings die erste Bekanntschaft mit den fünf Nordlichtern und ich würde sagen, diese Beziehung hat Potenzial 😉 Stilistisch legen sich Like Torches nicht klar auf eine Spielart des Pop Punk fest, auch wenn die amerikanischen Einflüsse quer durch alle Epochen nicht zu leugnen sind.
Da gibt es Nummern wie das schnelle „The Guilt Of Surviving“, welches klar den Stempel der Aktualität trägt und im Hintergrund durchaus die Alternative Rock Karte spielt und zwar eingängig, aber nicht über-catchy ist. Dafür ist live garantiert der Publikums-Chor vorprogrammiert. „Silver Lines“ nimmt den Hörer dann mit auf eine großartige Zeitreise zurück in die Jahre, als Pop Punk fast schon Mainstream war und aus jedem Radio dudelte. Fetter Mitsing-Chorus, catchy Melodie-Linien, ein Traum. Auch schön geworden ist die nachfolgende Ballade „Flying Blind“, die starke Blink-182 Vibes versprüht.
Der Titeltrack „Loves And Losses“ punktet als begeisternde Hymne mit reichlich Backing-Vocals und intensivem Chorus, nimmt aber auch immer wieder überraschend das Tempo raus und zieht ein paar nachdenkliche Schleifen ein. Ein bisschen Füllmaterial-Charakter haben hingegen Songs wie „Live On“ oder „We Will Be Gone“, die routiniert die Genre-Standards abhaken. Nicht schlecht, aber auch nicht besonders auffällig. Die abschließende Akustik-Ballade „Damned And Reckless“ zeigt zum Ende dann noch ein paar andere Facetten der Schweden auf und ist insoweit ein ordentlicher Schlusspunkt für ein ordentliches Album.
Gut, wenn man an Bands aus Schweden denkt, kommt einem eher selten Pop Punk in den Sinn, aber die Jungs von Like Torches arbeiten stetig daran, dies zu ändern. Und mit Album Nummer 3 beweisen sie, dass sie gekommen sind um zu bleiben. Dabei schaffen sie eine gute Balance zwischen allen Spielarten ihres Genres und bringen auch mal andere Aspekte mit in den Sound ein. Positiv fällt auch Sänger Jonathan auf, der es schafft, sich weder zu Bubblegum-Vocals noch zu schnoddriger Rotzigkeit verleiten zu lassen. Wer Bands wie Yellowcard vermisst, kann hier definitiv mal reinhören. Fun Fact am Rande: Yellowcard-Sänger Ryan Key hat „Loves And Losses“ produziert.
Da Pop Punk gefühlt wieder im Kommen ist, sollten Like Torches allerdings noch etwas mehr an einem eigenständigen Profil arbeiten, um weiter bestehen zu können.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
01 The Guilt Of Surviving
02 Live On
03 Get A Life
04 Silver Lines
05 Flying Blind
06 We Will Be Gone
07 Loves and Losses
08 Firefly
09 Cast Out The Weary
10 Damned and Reckless
Line-up:
Jonathan Karn – Vocals
Daniel Karn – Vocals / Guitars
Erik Thyr – Guitars
Zakarias Faleij – Bass
Jimmy Brunkvist – Drums
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