LionSoul – A Pledge To Darkness

(C) Lionsoul

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: LionSoul
Album: A Pledge To Darkness
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 29.04.2022

Nach fünfjähriger Abstinenz melden sich die italienischen Power Metaller LIONSOUL mit ihrer dritten Langrille „A Pledge To Darkness“ zurück. Während das Debüt „Omega“ (2013) noch griechische Geschichte und Mythologie thematisierte, steht das neue Album ganz im Zeichen einer Science-Fiction Story, die die Band folgendermaßen erklärt: „Stell dir vor, dein Planet ist am Ende seines Lebens und du hast die Bürde, das Wissen zu bewahren, also nimmst du ein Raumschiff für eine Reise nach L.A. ins Jahr 2049, während du durch ein Portal zwischen 1953 und 1986 reist und auch deine Haut wechselst, um die menschliche Rasse vor einem Virus zu retten.“ Klingt komisch, ist aber so!

Hatte Kollegin Katja in ihrer Kritik zum Vorgänger „Welcome Storm“ (2017) seinerzeit noch ein wenig die etwas geringfügige Eigenständigkeit angemahnt, so haben die Italiener mittlerweile eine Versatilität entwickelt, die man in der Form nicht so häufig auf einer Edelstahl Scheibe vorfindet. Die Bandbreite reicht vom typischen Metal Banger bis hin zu einer futuristischen Western Ballade, von Blast Beats und Growls über kurze Prog Ausflüge bis hin zu 80er Jahre Synth-Wave Melodien, wobei die Basis von allem immer noch Power Metal bleibt.

Dass eine solche Vielfalt nicht immer unbedingt zum optimalen Ergebnis führt, beweist beispielsweise „No Beginning (Nor An End)“, ein an sich energiegeladener Track mit abwechslungsreicher Rhythmik, die trotz aller Anstrengungen irgendwie kompliziert erscheint. Zudem wirken die verzerrten Stimmen zu Beginn und im Mittelpart sowie die versprenkelten Synthies nicht wirklich bereichernd und eher nervig als unterstützend. Da vermag auch das fetzige Gitarrensolo nichts vollends etwas dran zu ändern. Auch die Space Cowboy Ballade „Red Flame“ taugt ebenfalls nicht gerade zum Anwärter auf den Song mit dem größten Hitpotential, hier hat es vielmehr den Anschein, als ob man zwei verschiedene Songideen am Reißbrett miteinander verwoben hätte. Hier wäre weniger möglicherweise mehr gewesen.

Auf der anderen Seite finden sich auf „A Pledge To Darkness“ auch einige außergewöhnlichen Songperlen, die es Wert sind entdeckt zu werden. Der eigentliche Opener „Exile To Arise“ (das spacige Intro „Continuum“ mal außen vorgelassen) fegt mit seiner Vehemenz von Anfang an jegliche Zweifel ob der musikalischen Ausrichtung der Südeuropäer gekonnt beiseite, und Blast Beat Einlagen kommen selbst in diesem Genre auch aller Tage vor. „Amber Of Illusion“ wirkt im Vergleich dazu recht zwar simpel, aber gerade diese Einfachheit macht den Midtempo Rocker zum Gewinn. „Wailing in Red“ gehört ob seiner Wechselhaftigkeit und trotz eingestreutem Growls ebenso zu den Highlights des Albums wie das an Angra erinnernde, zuweilen leicht proggige „Soldier Through Time“, die beide letzten Endes nur vom klassischen 80er Jahre Metal Abriss „The Stranger“ getoppt werden.

Ob LIONSOUL mit „A Pledge To Darkness“ den berühmten nächsten Step auf der Karriereleiter machen, wird die Zeit zeigen. Aber auch wenn mich nicht alle Songs vollends überzeugen konnten, stimmt die Richtung, die die Band eingeschlagen hat, grundsätzlich zuversichtlich. Freunde abwechslungsreichen Power Metals sollten auf jeden Fall mal mehr als ein Ohr riskieren.

Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. Continuum
  2. Exile To Arise
  3. Amber Of Illusion
  4. Wailing In Red
  5. No Beginning (Nor An End)
  6. Soldier Through Time
  7. Skin 2
  8. A Pledge To Darkness
  9. Red Flame
  10. Man, Machine, Almost Rhyme
  11. The Stranger

Line Up:

Luca Mazzucconi: Drums
Aurelio Parise: Gitarre
Ivan Castelli: Gesang, Keyboards
Francesco Pedrini: Gitarre
Giuseppe Lombardo: Bass

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Video zu „Amber Of Illusion“

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