Lord Dying – Clandestine Transcendence

© Lord Dying

Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: Lord Dying
Album: Clandestine Transcendence
Genre: Progressive Sludge
Plattenfirma: MNRK Heavy
Veröffentlichung: 19.01.2024

Lord Dying sind schon immer eine erfrischend andere Sludge-Metal-Band gewesen – dynamischer, schneller und progressiver als der Genre-Durchschnitt. Auf ihrem mittlerweile vierten Album ist gerade das progressive Element ausgeprägter denn je. Aber eigentlich ist auf „Clandestine Transcendence“ so ziemlich alles ausgeprägter denn je.

Heißt konkret: Die Band traut sich nun noch mehr, stilistische Grenzen scheint es fast gar keine mehr zu geben. Und dabei wirken die Jungs zu jedem Moment souverän: Der Spagat zwischen Brutalität und Sensibilität, zwischen Geballer und balladesken Momenten, gelingt der Band besser als vielen ihrer Generegenossen. Auch weil der Klargesang nie weinerlich oder geünstelt wirkt, sondern immer authentisch ist. Gesangliches Highlight, das Tüpfelchen auf dem „i“ sozusagen, ist jedoch der weibliche Background-Gesang im ersten und im letzten Song – Veredelung der allerfeinsten Sorte ist das!

Leicht verdauliche Kost ist „Clandestine Transcendence“ natürlich trotzdem nicht, sondern ein ziemlich fetter Bastard mit 12 Songs und einer Stunde Spielzeit. Und was in dieser Stunde alles passiert, daraus machen andere Bands zwei, vielleicht auch drei Alben. Für ein inhaltlich so intensives, so forderndes Werk muss man als Hörer erstmal bereit sein. Ist man das, so wird man mit einem Album belohnt, das vermutlich auch beim zwanzigsten Durchlauf noch Neues offenbart, während die rasiermesserscharfen Riffs, die eingängigen Soli und die teils hinreißend schönen Gesangsmelodien garantiert ein dauerhaft haltbarer Hörgenuss sind. Für lang anhaltenden Hörspaß spricht auch der Sound: sehr druckvoll, trotzdem transparent und nicht überladen.

Fazit: Lord Dying sind zweifelsohne eine von Mastodon beeinflusste Band, aber ein Album dieser Qualität hat es von Mastodon seit „Crack the Skye“ nicht mehr gegeben. Auch der jüngste Longplayer der wiedererstarkten Baroness kann hier nicht mithalten. Somit weist „Clandestine TranscendenceLord Dying klar als neuen Sheriff im Bereich Progressive Sludge aus – und dafür gibt’s von mir 9 von 10 Hellfire-Punkten.

Tracklist:
01 The Universe Is Weeping
02 I Am Nothing I Am Everything
03 Unto Becoming
04 Final Push into the Sun
05 Dancing on the Emptiness
06 Facing the Incomprehensible
07 A Brief Return to Physical Form
08 A Bond Broken by Death
09 Break in the Clouds (In the Darkness of Our Minds)
10 Soul Metamorphosis
11 Swimming in the Absence
12 The Endless Road Home

Mehr Infos:
Bandcamp
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