Geschrieben von Nancy Nern, © Photos Back&Forth Photograpy by Nancy Nern (http://www.facebook.com/backandforth.photography)
Batschkapp – Frankfurt. Wenn ich an Lord of the Lost denke, kommen mir als erste Associationen Songs wie „Blood for Blood“, die schrillen Outfits und die derben Sprüche in den Kopf. Lord of the Lost polarisieren. Man mag sie oder eben auch nicht. Ich persönlich bin ein großer Fan ihrer Musik und habe mich deshalb sehr auf das Ensemble und die Swan Songs II gefreut. Tour-Abschluss in der Batschkapp, das könnte echt gut werden.
Angekommen in der mir wohl bekannten Location, wurde ich von einer langen Schlange wartender Fans begrüßt. Sämtliche Altersgruppen waren vertreten und viele Fans hatten das Rock-Outfit gegen ein „Ensemble taugliches“ getauscht. Das macht schon Eindruck, ist aber nix gegen das Bild Deiner Lieblings-Location, die Dich plötzlich vollbestuhlt empfängt. Also artig auf den Stuhl gesetzt und gewartet.
Gegen 20 Uhr betrat Chris Harms die Bühne. Im Anzug und mit Hut. Kurz hat mich das an Gunther von Hagens erinnert. Aber ich schweife ab… Er begrüßte das anwesende Publikum und gab die Stage frei für die Vorgruppe „Oh Fyo!“. Die Band hatte erstmal kurz mit Tonproblemen zu kämpfen, von der sie aber so derart sympathisch und kurzweilig abgelenkt hatten, dass sie sich ihren Platz im Herzen des Publikums direkt sicherten. Als dann der Gesang einsetzte, ging ein Raunen durch die Menge. Solche Stimmgewalt und diesen Wiedererkennungswert in der Stimme hätte wohl niemand erwartet. Ich bin mir sehr sicher, dass man von Oh Fyo! noch viel hören wird. Gefühlvoller hätte dieser Abend nicht beginnen können.
Im Anschluss daran betraten nacheinander die Ensemble Musiker und die Band selbst die Bühne. Gänsehaut, als die Musik einsetzte. Diese klassischen Instrumente, so gefühlvoll gespielt, in Kombination mit der Stimme von Chris Harms und der fantastischen und stimmigen Lightshow waren einfach perfekt. Da passte alles und ließ nur erahnen wieviel Herzblut und harte Arbeit in den Swan Songs steckt. Gott sei Dank hatte ich Taschentücher dabei 😉 Wer jetzt aber glaubt, die Jungs seien plötzlich zu Kirchenknaben mutiert, irrt sich gewaltig. Die lassen sich den Spaß nicht nehmen. Und so fiel trotzdem der ein oder andere Wortwitz, feiern kann man schließlich auch im Anzug! Fragt Schwulian Silberständer 😉
Spaß beiseite. Man erwartet wohl erstmal nicht so viel Gefühl von diesen scheinbar harten Kerlen. Es liegen Welten zwischen Rock/Metal Show der Band und diesen Ensemble Auftritten. Und jede Sache für sich ist einmalig und hat seine absolute Daseinsberechtigung. Ich liebe diese Gegensätze. Letztendlich zeugt es von ’ner ganzen Menge Talent, Vielseitigkeit und Liebe zur Musik. Umso mehr freute mich zu hören, dass die Band vor hat 2-gleisig weiterzufahren.
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