Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Lord Of The Lost
Album: Thornstar
Genre: Dark Rock, Gothic Rock
Plattenfirma: Napalm Records (Universal Music)
Veröffentlichung: 3. August 2018
Ich bin ein großer Fan von Deathstars und daher viel mir zwangsläufig das von Lord Of The Lost im Juli 2016 veröffentlichte „Empyrean“ damals schon in die Hände, was mich begeisterte. Seitdem habe ich sie mehr auf dem musikalischen Schirm als vorher.
Knapp zwei Jahre sind vergangen und es erschien am Anfang des Monats August „Thornstar“. Dieses Konzeptalbum, die Geschichte um die Hochkultur der Pangaen, ihre Gottheiten, den Sagen und Mythen fasziniert mich ungemein. Hier wurde sich von Seiten der Band jede Menge Zeit genommen, um diese Recherchearbeit zu leisten. Respekt. Im Zentrum stehen Ma’ghoem“ alias “Morgana“, das Licht, und “Hathyre“ alias “Haythor“, die Dunkelheit. Waren Sie Geschwister? Waren Sie ein Liebespaar? Da gehen die Meinungen auseinander. Fakt ist, durch ihre Liebe zueinander, sind Licht und Schatten eng miteinander verbunden.
Der Opener „On This Rock I Will Build My Church “ liefert einen fulminant kräftigen Beginn und lässt mich in das Album einsteigen mit jeder Menge bombast. Hymnisch und wunderbar stimmig kommt „Lorelei“ daher. Ein Ohrwurm wurde mir gesetzt……Cry, Loreley Cry for Eden, Loreley….! „Black Halo“ – Streicher eröffnen traurig, der Beat setzt ein und es darf die Tanzfläche gestürmt werden. Meine Ohren vernahmen bisher drei Titel und diese zeigen mir schon die unterschiedlich kreativen Facetten auf. Eintönigkeit und Einseitigkeit spielen hier absolut keine Rolle. Klasse!
„In Your Hands“ setzt poppige Elemente frei, diese aber gesamtheitlich entsprechend dunkel umgesetzt und ich erwische mich, wie ich mitwippe. Passend wie die Faust aufs Auge oder die Sahne auf der SCHWARZwälderkirschtorte gesellt sich die düster stimmliche Darbietung von Chris Harms dazu. „Morgana“ (ihr Körper wird bildlich sehr weiblich dargestellt, sie trägt ein sternenähnliches Licht auf der Stirn, hat keinen Mund und ein offenes, großes Loch in der Mitte anstelle des Herzens). Der Song selber geht sehr episch zu Werke mit der entsprechenden Härte, Melancholie und Abwechslung, der Refrain wird in die Welt geschrien.
„Naxxar“ (der siebenfach gehörnte Halbgott). Dieser Song schleppt sich stampfend und lichtlos in das Schattenreich von Haythor, wohin die Toten von Naxxar überführt werden. „Under The Sun“ – sehr wehmütig, sehr mittreisend, sehr geil. Stimmlich erinnert es mich in gewissen Passagen an Eskil Simonsson. „In Darkness, In Light“ ist eine sehr schöne Nummer, schwebend und mit dem entsprechenden Rhythmus, wo man mit muss, genauso wie bei „Forevermore„. Zweiteres wird garantiert live viele klatschende Hände in der Luft sehen. Fantastisch. Den Schlusspunkt auf der CD 1 setzt „Ruins„…und setzt wie auch schon vorher, eines in Töne gefasstes Wechselspiel zwischen sanften und hartem frei.
Auf der CD 2 befindet sich u.a. ein Duett mit Gero von OOMPH! – „Abracadabra“ ist eine Up-Tempo Nummer mit Fesselcharakter. Weitere beindruckende Tracks sind „Voodoo Doll“ und „Lily Of The Vale„, was einem nochmal so richtig die Falten aus dem Hemd bügelt, aber auch die restlichen Titel fangen mich ein.
Puuuuuh, das war schon ein zwanzigfacher OHRgasmus! Für mich ist dies das kreativste, packendste und beeindruckendste Album in der Schaffensperiode von Lord Of The Lost! Die detailierte Vor -und Feinarbeit, was sich auch in den Covern widerspiegelt, die Umsetzung in Klänge und das Endergebnis lassen mich nach 1:29:00 h mit großen Augen und einem offenen Mund zurück. Ein fettes Dankeschön LOTL für dieses Meisterwerk!
Trackliste:
CD 1:
1. On This Rock I Will Build My Church
2. Loreley
3. Black Halo
4. In Our Hands
5. Morgana
6. Haythor
7. Naxxar
8. Cut Me Out
9. The Mortarian
10. Under The Sun
11. In Darkness, In Light
12. Forevermore
13. Ruins
CD 2:
1. Abracadabra (feat. Dero Goi / OOMPH!)
2. Voodoo Doll
3. The Art Of Love
4. Lily Of The Vale
5. Penta
6. Free Radicals
7. Live Pray Die Repeat
weitere Infos:
https://www.facebook.com/lordofthelost/