Lord Vigo – We shall overcome

© Lord Vigo

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Lord Vigo
Album: We shall overcome
Genre: Epic Metal mit progressivem Touch
Plattenfirma: High Roller Records / Soulfood
Veröffentlichung: 01.07.2022

 

Vor zwei Jahren schrieb ich zum letzten LORD VIGO Album „Danse de noir“ im Abschluss davon, dass die Band einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Mit ihrem Anfang Juli erschienenen neuen, nun fünften Album, kommt der Aufstieg ein wenig ins Stocken. Auch wenn man sich musikalisch ein wenig weiterentwickelt hat, geht es zumindest nicht rückwärts.

Mit WE SHALL OVERCOME steht nun das zweite Album einer geplanten Trilogie in den Läden und markiert eigentlich die Vorgeschichte zum Vorgänger. Auf dem aktuellen Album wird praktisch die Vorgeschichte zu „Danse De Noir“ erklärt”, erklärt Drummer und Sänger Vinz Clortho:Auf dem aktuellen Album wird praktisch die Vorgeschichte zu „Danse De Noir“ erklärt. Wir verknüpfen dabei das Universum von Rush’s „2112“ mit unserer Welt. Das Grundkonzept des Albums ist ebenfalls eine direkte Fortführung von „2112“, es spielt aber 25 Jahre nach diesen Ereignissen. Die ‚Elder Race‘ haben in unserer Version die Welt von der Diktatur der Computer befreit, es aber nicht geschafft, die Welt in ein stabiles ökologisches und politisches System zu führen. Parallelen dazu zeigt unsere eigene Geschichte nur zu allzu oft, nicht zuletzt, als sich die USA aus Afghanistan zurückgezogen haben. Vermeintliche Befreier haben oftmals keinen wirksamen Plan, wie es nach der Befreiung weitergehen soll.”

Auch musikalisch scheint man sich zumindest ein bisschen am Progressive Rock der kanadischen Band bedient zu haben. Vom einstigen Epic Doom der bisherigen Alben ist hauptsächlich noch das ‚Epic‘ dominant. Doom spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Progressive Rock und auch 80er Klänge wie Wave und Gothic in Ansätzen sind auszumachen. So wie Vinz weiter erzählt: „Alle von uns haben natürlich ein musikalisches Vorleben, auch außerhalb des klassischen Metal. Ich denke, das hört man der Band mittlerweile an. Einflüsse wie 80er New Wave oder auch Prog-Rock paaren sich mit klassischem Stahl: Ultravox trifft auf Manowar und The Cure“.

Und das macht sich richtig bemerkbar. Trotzdem ist es noch unverkennbar LORD VIGO und unverkennbar Metal. Zu nennen wären da Highlights wie Natural habitat (tolle Gesangslinien und Melodien), das treibende und agile From our ashes we will rise und das stark nach ‚Maiden‘ klingende A necessary evil (hört mal auf den prägnanten Bass und die doppelläufigen Leads). Dagegen überzeugen einige andere Songs nicht so recht. Wie Since the sun was young und das abschließende, etwas zähe und träge A new dark age.

Der Titelsong und das mystische A gathering of clouds können dagegen wieder mehr überzeugen und lohnen auch mindestens ein weiteres Mal gehört zu werden. Oft zeigt sich die Schönheit guter Songs erst beim dritten oder vierten Hören. Interludes gibt es auch dieses Mal, die das Album gut auflockern und dem Konzept ein weiteres Gesicht geben.

Insgesamt machen LORD VIGO auf ihrem neuesten Output nicht viel falsch. Prinzipiell gefällt mir der progressive Anstrich, in Verbindung mit den epischen Melodien, die die Band zum Glück nicht vernachlässigt. Abwechslungsreich ist die Scheibe, allein ein Hit fehlt mir noch, ein Song, den ich immer wieder mal hören will. Bleiben wir also gespannt wie die Geschichte und somit die Trilogie weitergeht. Gut möglich, dass WE SHALL OVERCOME allein vom Sound und Bandstil eine Art Übergang zu etwas Höherem ist.

von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Blessed Are The Meek
02 – The Heart Of Eternal Night
03 – Natural Habitat
04 – Since The Sun Was Young
05 – From Our Ashes We Will Rise
06 – Journey To Eternity
07 – We Shall Overcome
08 – A Gathering Of Clouds
09 – A Necessary Evil
10 – 1986 – Book 1
11 – A New Dark Age

 

Line-Up:

Vinz Clortho – Vocals, Drums, Keys, Sophisticated Electronic Instruments
Volguus Zildrohar – Guitar, Bass
Tony Scoleri – Guitar, Bass
Zuul – Livebass, Studiobass on „A New Dark Age“
Ivo Shandor – Livedrums, Studiodrums on „A New Dark Age“
Nunzio Scoleri – Liveguitar, Studioguitar on „A Journey To Eternity, We Shall Overcome, A New Dark Age“

 

Weitere Infos:

Facebook
High Roller Records
Bandcamp

 

 

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